Immortals after Dark 09 - Sehnsucht der Dunkelheit
gekommen, um ihn festzunehmen?
Jetzt sagte Malkom etwas in langsamem, brutalem Tonfall. In seinen jetzt dunklen Augen loderte der Hass.
Als Ronath ihm in höhnischem Ton antwortete, warf Malkom sich auf den Dämon und schleuderte ihn gegen einen Baum.
Doch Ronaths Rüstung dämpfte den Aufprall. Und anders als Malkom konnten Ronath und einige seiner Männer sich translozieren. Trotz seiner enormen Geschwindigkeit war Malkom nicht in der Lage, sich gegen so viele Gegner zu verteidigen, die immer wieder verschwanden, um gleich darauf an anderer Stelle wieder aufzutauchen und ihre Klingen in ihn hineinzurammen.
Ich kann das nicht mitansehen …
Nach einigen Fehlversuchen gelang es ihnen, ein metallenes Netz über ihn zu werfen, aber aufgrund seiner heftigen Gegenwehr konnten sie ihn nicht zu translozieren.
Wie lange würde er sich seiner Feinde wohl noch erwehren können? Er wurde immer schwächer, und offenbar wusste er das auch. Trotzdem stürzte er sich immer wieder auf sie und hätte sich vielleicht sogar befreien können, doch dann erstarrte Malkom plötzlich. Seine Sinne waren besser als die der anderen, und er hatte Carrow, die genau auf sie zukam, nach ihm rufen hören.
Sein Blick wurde berechnend, sein Verstand arbeitete fieberhaft. Ihr Mund öffnete sich, als er aufhörte, sie zu bekämpfen. Er hatte beschlossen, sich zu ergeben.
Kurz bevor sie ihn forttranslozierten, brüllte er noch zweimal laut auf, um ihre betrunkenen Rufe zu übertönen. Und dann waren sie fort.
Oh, bei den Göttern – nein!
Wenn sie Malkom wegen dieses Mordes geholt hatten, würden sie ihn höchstwahrscheinlich in die nächstgelegene Stadt bringen. Eiligst kletterte sie wieder höher auf den Berg, um eine bessere Aussicht zu haben.
In der Ferne konnte sie gerade noch eine Ansammlung von Gebäuden ausmachen, die sich am Horizont abzeichneten. Wenn der Wind nur eine Spur stärker wäre, hätte sie sie vermutlich gar nicht entdeckt.
Auf Königsmord stand mit Gewissheit nur eine Strafe: der Tod. Sie musste ihm folgen. Abgesehen von der Tatsache, dass sie von entsetzlichen Gewissensbissen geplagt wurde, weil sie ihn verletzt hatte, brauchte sie Malkom, um sich und Ruby zu befreien.
Also würde sie losziehen und ihn retten, nur damit sie ihn dann verraten konnte?
Bist du wirklich so eiskalt, Carrow? Nicht kalt, sie war für ein kleines Mädchen verantwortlich, das sie brauchte.
Ein Teil von ihr rief: Malkom braucht mich auch. In diesem Augenblick legte sie vor sich selbst ein Versprechen ab. Sollte Chase sein Wort halten, dann würde sie zurückkehren, um Malkom zu befreien.
»Ich schwöre bei Hekate, dass ich nicht eher ruhen werde, bis er frei ist.« Carrow würde alles in Ordnung bringen. Es könnte nur ein Weilchen dauern …
Nachdem sie diesen Eid abgelegt hatte, konzentrierte sie sich wieder auf das aktuelle Problem: ein Arschloch namens Ronath.
Der Ernüchterungszauber wirkte, als wäre die zur Ausnüchterung nötige Zeit vergangen wäre, was bedeutete, dass Carrow jetzt von einem gewaltigen Kater geplagt wurde. Was wiederum hieß … dass heute noch ein paar Dämonen dran glauben mussten!
Wie aber sollte sie zu ihnen gelangen? Zwischen ihr und der Stadt lag eine Wüste voller wilder Bestien. Sie würde sehr viel Energie aufwenden müssen, um sich unsichtbar zu machen. Oh, und natürlich, um über den Sand zu schweben.
Ja, sie hatte Energie dafür verbraucht, ihren Körper für Malkom zu stärken, und sie hatte noch mehr verbraucht, um ihn heute anzugreifen. Also würde ihr nach ihrem Marsch nicht genug Saft bleiben, um mit einer ganzen Stadt voller Dämonen fertigzuwerden.
Sie würde eine Infusion brauchen. Alles würde von einer einzigen Sache abhängen.
Malkom Slaine sollte lieber verdammt glücklich sein, sie zu sehen.
24
»Jetzt bist du wieder da, wo alles angefangen hat, Slaine«, sagte Ronath vor Malkoms Zelle. Es war dieselbe, in der er vor all diesen Jahren zusammen mit Kallen eingesperrt gewesen war. »Und nach all diesen Jahrhunderten bist du immer noch ein Nichts.«
Malkom kniff die blutigen, geschwollenen Augen zusammen und umklammerte die Zellengitter. Der Zorn, der in ihm kochte, verlangte nach einem Ventil. Kurz zuvor hatte der Waffenmeister seine Wachen angewiesen, ihn zu verprügeln, aber er trat Malkom nicht alleine gegenüber – obwohl Ronath inzwischen imstande war, sich zu translozieren.
»Und du bist immer noch ein Feigling, der mich immer schon gefürchtet hat.«
Als Ronath mit den
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