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I#mNotAWitch 1

I#mNotAWitch 1

Titel: I#mNotAWitch 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yuna Stern
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mal etwas darüber gehört. Doch ich habe mir irgendwann eingeredet, dass ich mir als Kind alles nur eingebildet habe.“
    „Was hast du gehört?“
    Phoebe warf einen verschämten Blick in meine Richtung. Mit einem Mal flüsterte sie: „Quinn, ich darf dir nichts darüber erzählen. Du wirst es an Halloween erfahren.“
    „Wie meinst du das?“ Ich spürte eine kalte Wut in mir aufsteigen. Sie schien zu begreifen, warum diese Vampire hier aufgetaucht waren. Sie schien den Grund zu kennen, für den Tyler auf abartige Weise geschlachtet wurde. Und sie wollte ihn mir nicht verraten?
    Ich hasste diese ganze Geheimniskrämerei!
    Doch dann rief ich mir ins Gedächtnis, dass ich ihr auch noch nichts von meinem Ausflug bei den Vampiren erzählt hatte, also konnte ich ihr keinen allzu großen Vorwurf machen.
    „Du wirst es an Halloween erfahren, Quinn“, murmelte Phoebe. „Bitte, vertrau mir. In nur wenigen Tagen werden wir frei miteinander darüber sprechen können. Wenn ich dir vorher etwas darüber erzähle, dann wirst du Mutter zur Rede stellen wollen. Und sie wird mir den Hals umdrehen.“
    Also hatte es doch etwas mit unserer Mutter zu tun. Und mit einem Mädchen.
    War ich etwa dieses Mädchen? Wurde deshalb alles vor mir verheimlicht?
    Nein, nein, bitte nicht. Ich wollte nicht der Grund für Tylers Tod sein.
    Ich könnte seinen Eltern und seiner Schwester nie wieder in die Augen blicken. Ich würde mich auf alle Zeiten schuldig fühlen.
    Vielleicht würde Phoebe mir die Antwort auf meine Frage geben. Ich musste es wenigstens probieren. Mehr Einzelheiten wollte ich ja gar nicht wissen. Ich wollte nur die Wahrheit kennen.
    „Bin ich das Mädchen, das sie gesucht haben?“
    Ich erinnerte mich an Walter Brandons erschrockenen Blick, als er mich entdeckt hatte. Da hatte nicht nur Sorge dahintergesteckt, sondern er war bei meinem Anblick geradezu zusammengezuckt. So, als wäre ich die letzte Person, die er dort sehen wollte.
    Außerdem waren da noch die Blicke der anderen, an dem Tag zuvor. Und Colin Elliots Frage über Halloween, bei der mich alle gespannt gemustert hatten, als würden sie so viel mehr darüber wissen.
    Phoebe sah mich mit weitaufgerissenen Augen an. Sie schien über ihre nächsten Worte nachzudenken, sich sie zurechtzulegen. Aber dann flüsterte sie nur ein knappes: „Ja.“

Kapitel 13
    Ich war also das Mädchen, auf dessen Geburt unsere Familien seit hundert Jahren gewartet hatten. Sollte ich mich nun geschmeichelt fühlen? Eher nicht. Es hatte mir tatsächlich noch gefehlt, dass mir eine weitere Last auf die Schultern gelegt wurde, die ich nun tragen durfte. Irgendeine radikale, kranke Aufgabe, um die Leute um mich herum zu retten. Und wovor? Vor der modernen Welt? Vor der Technik? Sollte ich etwa das Internet vernichten?
    Nachdem Phoebe spürte, dass mir ihre Antwort nicht gerade zusagte, versuchte sie mich erneut zu trösten. Doch diesmal traf sie auf taube Ohren bei mir. Einige Minuten später stand sie auf, umarmte mich noch einmal kurz, um anschließend aus dem Badezimmer zu verschwinden. Ich starrte die weißen Fliesen so lange an, bis sie vor meinen Augen verschwammen.
    Irgendetwas war die ganze Zeit los gewesen. Und ich hatte gewusst, dass etwas nicht stimmte. Trotzdem hatte ich es nicht näher hinterfragt, bis es mir nun knallhart ins Gesicht geschlagen wurde. Ich war anders. Und nicht gut anders, das ahnte ich bereits. Irgendetwas erwartete mich, dass mir persönlich nicht besonders gefallen würde. Sonst hätte meine Mutter es mir die letzten sechzehn Jahre nicht verheimlicht.
    Was konnte ich also tun? Gab es denn überhaupt eine Möglichkeit für mich, aus dieser ganzen Farce auszubrechen und meinen eigenen Weg zu gehen? Mit sechzehn Jahren? Nein. Ich lebte in Alaska. Hier kam man nicht einfach so weg, indem man in den Lastwagen eines völlig Fremden stieg. Und so wie ich meine Mutter kannte, würde sie mich selbst dann ausfindig machen.
    Also konnte ich nicht vor ihren gigantischen und tollen Plänen weglaufen. Ich konnte gar nichts tun und einfach nur abwarten, was sie mir aufbürden würde. Vielleicht war es ja gar nicht mal so schlimm. Hoffentlich.
    Ich verbrachte noch einige Minuten auf dem Klodeckel und holte tief Luft, um mich zu beruhigen. Danach stand ich mit wackeligen Beinen auf und ging hinaus. Von unten drangen leise Stimmen zu mir herauf.
    Musste ich jetzt tatsächlich hinuntergehen? Ich hatte einfach keine Kraft mehr zu sprechen oder zu trösten oder zu weinen. Ich

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