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I#mNotAWitch 1

I#mNotAWitch 1

Titel: I#mNotAWitch 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yuna Stern
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nicht zu stören, dass er in meiner Gegenwart angefangen hatte darüber zu sprechen. Stattdessen kniff er die Augen zusammen und überlegte lange.
    Also musste ich vor etwas gerettet werden. Nicht ich sollte die Leute hier vor etwas retten, sondern es bestand eine näher rückende Gefahr für mich. Oder hing etwa alles miteinander zusammen?
    Samuel wollte mir gerade antworten, als der Jeep unserer Mutter vorfuhr. Dahinter erschienen zwei Taxis, in denen mit Sicherheit ihre weiteren Gäste saßen. Mein älterer Bruder stöhnte, zog mich auf die Beine und flüsterte: „Du wirst es bald erfahren. Doch es wird dir nicht gefallen. Das kann ich dir versichern.“
    „Quinn, was tust du hier draußen?“, fragte meine Mutter, nachdem sie aus dem Wagen ausgestiegen war und einen Blick zu uns herüber geworfen hatte.
    Ich ging einige Schritte auf sie zu und wollte gerade von den Ereignissen mit den Vampiren und Tylers Tod berichten, als sie erstarrte und mich mit verengten Augen betrachtete. Spürte sie, dass etwas Schlimmes vorgefallen war?
    „Was ist passiert?“, fauchte sie. „Warum ist Blut auf deiner Kleidung?“
    Ich starrte an meinem T-Shirt herunter und entdeckte mehrere Blutflecken, die irgendwie im Wohnzimmer auf dem Stoff gelandet sein mussten.
    „Tyler ist tot. Es waren Vampire“, flüsterte ich kurz und knapp.
    Einen Moment lang bewegte sie sich nicht. Ich dachte, dass sie mich wahrscheinlich nicht gehört hatte. Aber dann schlug sie die Autotür lautstark zu, lief an mir vorbei ins Haus und verschwand darin. Die Elliots stiegen überrascht aus und musterten mich stirnrunzelnd.
    „Ist alles in Ordnung?“, fragte Karen.
    „Nein“, hauchte ich.
    Die Hintertür wurde geöffnet und Colin stieg aus. Offenbar war er lieber mit seinen Eltern zum Flughafen gefahren, als hier im Haus eingesperrt zu sein. Gut für ihn. Sonst wäre er es vielleicht gewesen, der sein Leben verloren hätte.
    Aus dem ersten Taxi kletterten Gillian Kent und ihre beiden Zwillinge, Gavin und Austin, heraus. Die wuchtige Frau mit der unübersehbaren Warze auf der Wange nickte Samuel kichernd zu, während ihre Sprösslinge auf den Bürgersteig huschten. Ian Fisher und seine dreizehnjährige Tochter Tess stiegen aus dem selben Wagen. Der Maurer war ein hagerer Mann mit eingefallenen Wangen. Selbst seine Tochter war so dürr, dass ihre Knochen unter ihrer Jacke sichtbar wurden.
    Schließlich betraten auch Morgan und Michael Hathaway den Bürgersteig. Sie stellten ihre Koffer auf dem Asphalt ab, um uns zu begrüßen. Ihre Kinder, Amber und Caleb, versteckten sich währenddessen hinter ihren braunen Fellmänteln.
    Der Anblick der vielen bekannten Gesichter überforderte mich maßlos. Wie sollte ich den ganzen Leuten die Situation erklären? Plötzlich wünschte ich mir, dass ich nicht hinausgegangen wäre und im Wohnzimmer verharrt hätte, bis sie selbst gesehen hätten, was passiert war.
    Aber ich hatte Samuel vergessen. Er stellte sich neben mich, griff beschützend nach meiner Hand, und begann die Lage zu beschreiben: „Liebe Freunde, wir heißen euch willkommen in unserem Heim. Doch ich muss euch leider warnen. Vor kurzem haben wir einen Angriff überstehen müssen. Vampire sind aus heiterem Himmel aufgetaucht und haben Tyler, dem ältesten Sohn von Makayla und Walter Brandon, das Leben genommen. Bitte kommt und helft uns, seine Eltern und seine Schwester zu trösten. Es sind schwierige Umstände, die uns einiges an Geduld und Mitgefühl abverlangen. Sie stehen alle unter Schock.“
    Ich blickte bewundernd zu meinem Bruder hoch. Er hatte noch nie eine solch lange Rede gehalten. Vielleicht meinte er, dass ich erwachsen geworden war. Aber das war er auch.
    Die Erwachsenen sahen sich gegenseitig bestürzt an, dann fragte James Elliot: „Und ist das Haus nun wirklich sicher? Habt ihr in allen Zimmern nachgesehen? Ich möchte nicht, dass mein Sohn dort drin in Gefahr ist.“
    Gillian Kent nickte bekräftigend. Ihre schulterlangen, mahagoniroten Haare hüpften im Wind. Sie legte ihre Arme um ihre beiden fünfjährigen Söhne, um sie davor zu bewahren, ins Haus zu laufen.
    Daraufhin meldete sich Ian Fisher zu Wort. „James, jetzt stell dich doch nicht so dämlich an. Im Haus sind nur noch Kinder. Und die Brandons, die ihren Sohn verloren haben. Willst du nicht reingehen und helfen, anstatt darauf zu bestehen, dass sie jeden Winkel erst einmal durchsuchen, bevor du einen Fuß hineinsetzt? Du bist hier der Erwachsene. Genauso wie ich. Wir

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