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Imperator 01 - Die Tore von Rom

Imperator 01 - Die Tore von Rom

Titel: Imperator 01 - Die Tore von Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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doch es würde sehr lange dauern, bis er sie wiedersehen konnte. Bevor er nicht mit neuer Kraft und Unterstützung zurückkehren konnte, war es ihm unmöglich, überhaupt zurückzukehren, und die Bitterkeit dieses Gedankens nagte an ihm, machte ihn müde und höhlte ihn aus. Marcus würde von der Katastrophe in Rom erfahren und nicht blindlings zurückkommen und nach ihm suchen, wenn seine Dienstzeit beendet war. Das war nur ein schwacher Trost. Sein Freund fehlte ihm wie noch nie zuvor.
    Tausend andere Dinge, die er bedauerte, verhöhnten ihn, sobald sie ihm in Erinnerung kamen, und waren zu schmerzhaft, als dass er ihnen erlauben würde, Wurzeln zu fassen. Die Welt hatte sich für den jungen Mann von Grund auf verändert. Marius konnte nicht tot sein. Die Welt war leer ohne ihn.
    Nach drei Tagen auf der Straße trabten die drei müden Reiter in die geschäftige Hafenstadt westlich von Rom hinein. Nachdem sie abgestiegen waren und die Pferde an einem Pfosten vor einem Wirtshaus festgebunden hatten, meldete sich Tubruk als Erster zu Wort.
    »Hier wehen die Fahnen von drei Legionen. Deine Papiere verschaffen dir für jede von ihnen ein Offizierspatent. Die hier ist in Griechenland stationiert, die dort in Ägypten und die letzte begleitet ein Handelsschiff nach Norden.« Tubruk sprach ruhig und zeigte, dass sein Wissen darüber, was im Imperium vor sich ging, durch seine Tätigkeit als Gutsverwalter nicht gelitten hatte.
    Julius fühlte sich im Hafen unbehaglich und schutzlos. Trotzdem durfte diese Entscheidung nicht überstürzt getroffen werden. Falls Sulla seine Meinung änderte, konnten sogar jetzt noch bewaffnete Männer unterwegs sein, um ihn zu töten oder nach Rom zurückzubringen.
    In dieser Hinsicht konnte Tubruk ihm nicht raten. Er erkannte zwar die Banner der Legionen, wusste aber ebenso gut, dass er, was den Ruf der Offiziere anging, fünfzehn Jahre hinter der Zeit herhinkte, und fühlte sich sehr unwohl dabei, eine derart wichtige Entscheidung in die Hände der Götter zu legen. Julius würde mindestens die nächsten beiden Jahre in der Einheit zubringen, für die sie sich jetzt entschieden, und letztendlich konnten sie genauso gut eine Münze werfen.
    »Mich persönlich würde ja Ägypten reizen«, meinte Cabera und blickte sehnsüchtig aufs Meer hinaus. »Schon verdammt lange her, dass ich mir den ägyptischen Sand aus den Sandalen geklopft habe.« Er spürte, wie sich die Zukunft enger um sie alle schloss. Nur wenige Leben bestanden aus so einfachen Entscheidungen, oder vielleicht auch alle, doch die meisten erkannten sie nicht als solche, wenn sie zu treffen waren. Nach Ägypten, nach Griechenland oder nach Norden? Jede Richtung hatte ihre eigenen Verlockungen. Der Junge musste die Entscheidung ganz allein treffen, doch in Ägypten war es zumindest schön warm.
    Tubruk musterte die Galeeren, die sich an ihren Liegeplätzen wiegten, hielt Ausschau nach einer, die sich irgendwie auszeichnete. Jede wurde von wachsamen Legionären bewacht, und auf Deck wimmelten Männer herum, die damit beschäftigt waren, die Schiffe nach ihren Fahrten in die ganze Welt zu reparieren, zu schrubben und wieder instand zu setzen.
    Er zuckte die Achseln. Wahrscheinlich würde er, sobald sich die allgemeine Aufregung gelegt hatte und Rom wieder ein wenig zur Ruhe gekommen war, auf das Gut zurückkehren. Irgendjemand musste sich schließlich um das Anwesen kümmern.
    »Marcus und Renius sind in Griechenland. Wenn du willst, kannst du dort zu ihnen stoßen«, schlug Tubruk vor und wandte sich zur Straße, um nach Staubfahnen Ausschau zu halten, die von eventuellen Verfolgern aufgewirbelt worden waren.
    »Nein. Ich habe noch nichts erreicht, außer zu heiraten und von meinem Feind aus Rom vertrieben zu werden«, murmelte Julius.
    »Dem Feind deines Onkels«, verbesserte ihn Cabera.
    Julius drehte sich langsam zu dem alten Mann um und sah ihn an.
    »Nein. Jetzt ist er mein Feind. Wenn die Zeit gekommen ist, sorge ich dafür, dass er stirbt.«
    »Vielleicht, wenn die Zeit gekommen ist«, meinte Tubruk. »Heute musst du erst einmal fort und das Handwerk eines Soldaten und Offiziers erlernen. Du bist jung. Dir und deiner Karriere sind keine Grenzen gesetzt.« Tubruk erwiderte Julius’ Blick und dachte daran, dass der Junge seinem Vater immer ähnlicher wurde.
    Schließlich nickte der junge Mann kurz, bevor er sich abwandte und abermals die Schiffe betrachtete.
    »Dann also Ägypten. Das Land der Pharaonen habe ich schon immer

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