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Imperator 01 - Die Tore von Rom

Imperator 01 - Die Tore von Rom

Titel: Imperator 01 - Die Tore von Rom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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würde.«
    Gaditicus musterte den jungen Mann vor ihm mit einem durchdringenden Blick.
    »Es tat mir Leid, als ich erfuhr, dass er gefallen ist. Er war ein beliebter Mann und gut für Rom. Diese Papiere wurden von einem Konsul unterzeichnet, also sind sie ohne weiteres gültig. Trotzdem bin ich befugt, dir einen Posten zu verweigern, solange ich nicht weiß, wie du persönlich zu Cornelius Sulla stehst. Wenn du ein vertrauenswürdiger Mann bist, genügt mir dein Wort.«
    »Das bin ich, Herr«, erwiderte Julius.
    »Wirst du wegen irgendwelcher Verbrechen gesucht?«
    »Nein.«
    »Versuchst du, vor irgendeinem öffentlichen Skandal zu fliehen?«
    »Nein.«
    Wieder sah ihm der Mann ein paar Sekunden lang in die Augen, aber Julius hielt dem Blick stand. Gaditicus faltete die Papiere zusammen und verstaute sie in seiner eigenen Tunika.
    »Ich erlaube dir, den Eid zu leisten, und zwar im niedrigsten Offiziersrang, dem eines Tesserarius. Wenn du dich als tüchtig erweist, wirst du rasch befördert werden; falls nicht, geht es langsam oder überhaupt nicht voran. Verstanden?«
    Julius nickte mit ausdruckslosem Gesicht. Die Tage des luxuriösen Lebens in der vornehmsten Gesellschaft waren vorbei. Das hier war der Stahl des Imperiums, der es der Hauptstadt erlaubte, in verweichlichten Freuden zu schwelgen. Diesmal musste er sich beweisen, und zwar ohne die schützende Hand eines mächtigen Onkels.
    »Und was machen wir mit diesen beiden?«, erkundigte sich Gaditicus und zeigte auf Tubruk und Cabera.
    »Tubruk ist mein Verwalter. Er kehrt auf unser Landgut zurück. Der alte Mann hier ist Cabera, mein … Diener. Ihn würde ich gern mitnehmen.«
    »Er ist zu alt für die Ruder, aber wir finden bestimmt Arbeit für ihn. Auf einem Schiff unter meinem Befehl faulenzt niemand herum. Jeder muss arbeiten. Jeder.«
    »Verstanden, Zenturio. Er verfügt über einiges Geschick als Heiler.«
    Cabera starrte mit glasigen Augen geradeaus, stimmte jedoch nach einer kurzen Pause mit einem Nicken zu.
    »Das passt gut. Wollt ihr zwei Jahre dienen oder fünf?«, fragte Gaditicus.
    »Zwei, jedenfalls zunächst einmal, Herr«, antwortete Julius mit fester Stimme. Marius hatte ihn davor gewarnt, sich mit allzu langen Verträgen als Soldat zu binden, hatte ihm aber geraten, sich jederzeit die Möglichkeit offen zu halten, seine Erfahrungen zu erweitern.
    »Dann willkommen in der Dritten Parthischen, Julius Cäsar«, sagte Gaditicus barsch. »Jetzt kommt an Bord und meldet euch beim Quartiermeister, der zeigt euch eure Kojen und gibt euch alles, was ihr braucht. Wir sehen uns in zwei Stunden zum Gelöbnis.«
    Julius wandte sich zu Tubruk um. Der streckte ihm die Hand entgegen, und Julius umschloss Hand und Handgelenk.
    »Die Götter begünstigen die Mutigen, Julius«, sagte der alte Kämpfer und lächelte. Dann wandte er sich an Cabera. »Und du hältst ihn fern von starken Getränken, schwachen Frauen und Männern, die mit ihren eigenen Würfeln spielen. Verstanden?«
    Cabera machte mit dem Mund ein obszönes Geräusch und erwiderte empört: »Ich spiele selbst mit meinen eigenen Würfeln.«
    Gaditicus ging bereits wieder über die Planke aufs Schiff zurück und tat so, als hätte er die kleine Unterhaltung nicht gehört.
    Sobald die Entscheidung getroffen war, hatte der alte Mann gespürt, wie sich die Zukunft um ihn schloss, und fast ehe er ihn überhaupt bemerkt hatte, verschwand ein gewisser Druck aus seinem Schädel. Er spürte, wie sich Julius’ Stimmung mit einem Mal hob und war sofort selbst wieder besser gelaunt. Die Jungen sorgten sich nicht um die Zukunft oder die Vergangenheit, jedenfalls nicht lange. Als sie an Deck der Galeere gingen, schienen die blutigen Ereignisse in Rom bereits einer anderen Welt anzugehören.
    Julius trat auf das sich hebende und senkende Deck und sog die Lunge voll Luft.
    Ein junger Soldat, vielleicht Anfang zwanzig, betrachtete ihn mit verschlagenem Blick. Er war groß und kräftig, und sein Gesicht war von den Kratern alter Pustelnarben übersät.
    »Hab ich mir doch gleich gedacht, dass du das bist, Schlammfisch«, sagte er. »Ich habe Tubruk auf dem Kai erkannt.«
    Julius musste einen Augenblick nachdenken, dann klickte es in seinem Gedächtnis.
    »Suetonius?«, rief er.
    Der Mann versteifte sich kaum wahrnehmbar.
    »Für dich Tesserarius Prandus. Ich bin Wachhauptmann dieser Zenturie. Ein Offizier.«
    »Als genauso einer verpflichtest du dich doch auch, Julius, oder?«, sagte Cabera laut und

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