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Stirb für mich: Thriller

Stirb für mich: Thriller

Titel: Stirb für mich: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Wilson
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EINS
    Freitag, 9. März 2012, 23.15 Uhr,
    Covent Garden, London
    D er letzte Akt der Abschiedsparty war der gemeinsame Aufstieg aus der Tapas-Bar im Keller durch den Flaschenhals der Wendeltreppe, und alle waren sturzbetrunken. Alyshia, ihre fünfundzwanzigjährige Managerin, blieb mit dem Absatz im Gitter der Eisenstufen stecken. Die Nachdrängenden spürten den Stau und drückten mit Gewalt gegen das Hindernis. Der Absatz des teuren Stöckelschuhs riss ab, und Alyshia wurde aus dem Treppenschacht in den Raum darüber befördert, der sich vor ihren Augen drehte. Die ramponierte Truppe stolperte nach ihr aus den Tiefen an die Oberfläche. Barhocker schwankten, als sie durch die wilde Menge grölender Betrunkener taumelten, lärmender als Händler an der Börse.
    Dann waren sie auf der Straße, und Alyshia hoppelte auf der Maiden Lane herum wie ein lahmes Pony, während die eiskalte Luft den Schweißfilm auf ihrem Gesicht abkühlte. Verdoppelte die zusätzliche Sauerstoffaufnahme ihren Alkoholpegel? Sie versuchte wiederholt, ihren Blick zu fokussieren, während Gesichter von abscheulicher Hässlichkeit in ihrem Gesichtsfeld auf- und wieder abtauchten.
    »Alles okay mit dir, Ali?«, fragte Jim.
    »Hab einen Absatz verloren«, sagte sie. Ihre Knie wurden weich, und sie klammerte sich an ihn.
    »Sie ist besoffen «, verkündete Doggy, immer zur Stelle, um das Offensichtliche festzustellen. Jim stieß ihn aus dem Weg.
    »Wir sind alle besoffen«, sagte Toola triumphierend, bevor sie abrupt umkippte und hart auf dem Hintern landete.
    »Ich hab dir ja gesagt«, flüsterte Jim in Alyshias Ohr, »wenn du mit dieser Truppe ausgehst, landest du in der Notaufnahme. Das letzte Besäufnis vor der Stütze.«
    Es war das einzig Sinnvolle, was sie hatten tun können, dachte sie, während die Straße zur Seite wegkippte. Ihr Kopf fühlte sich an wie ein Sperrballon.
    »Alles okay, Ali?«, fragte Jim, fasste sie an den Schultern und tauchte mit besorgter Miene in ihrem zuckenden Blickfeld auf.
    »Bring mich hier weg«, sagte sie.
    »Wo ist Doggy?«, fragte Toola.
    Doggy taumelte auf sie zu.
    »Hilf mir hoch, Amigo«, sagte Toola und rappelte sich schwankend auf die Füße.
    »Küss mich«, verlangte Doggy und zog sie, die Zunge herausgestreckt, hoch.
    Ein Schrei des Ekels, dann stolperte die Truppe grölend wie eine Horde Schüler die Straße hinunter.
    Alyshia packte Jims Arm; die Straße war jetzt ein schwankendes Deck.
    »Besorg mir ein Taxi«, sagte sie. Blinkende Neonlichter verschwammen vor ihren tränenden Augen.
    Tumult in The Strand. Gebell am Charing Cross.
    »Jetzt geht’s los!«, kreischte eine Stimme von Weitem.
    Teenager rannten schwankend durch die Straße, prallten gegen Schaufenster und rissen Passanten zu Boden. Kids in Kapuzenpullovern traten wild um sich, und zwei Mädchen stolperten auf hohen Pfennigabsätzen durch die Gosse. Ein Schrei ertönte, die Menge teilte sich, Schatten huschten in alle Richtungen davon. Gegenüber von The Strand saß ein schwarzer Junge an einen Gerüstpfeiler gelehnt auf dem Boden, die Beine ausgestreckt, den Kopf gesenkt, die Hände auf den Bauch gepresst.
    »Der Junge ist niedergestochen worden«, sagte Alyshia.
    »Komm«, sagte Jim. »Hier findest du bestimmt kein Taxi.«
    »Wir müssen die Polizei rufen.«
    Sie suchte das Handy in ihrer Handtasche und verlangte die Polizei, einen Krankenwagen, alles, doch ihre Lippen fühlten sich dick und gummiartig an und weigerten sich, die Worte zu formen.
    Sirenen schrillten durch die Nacht. Jim nahm ihr das Handy ab, schaltete es aus und steckte es wieder in ihre Handtasche.
    »Komm, wir gehen«, sagte er. »Die kümmern sich schon darum.«
    »Wir sollten irgendwas machen .«
    »Wir sind zu betrunken «, erwiderte Jim heftig.
    Er nahm ihren Arm. Auf der Wellington Street war kein Taxi in Sicht. Er führte sie zum Royal Opera House.
    Ein Segen, dass Jim hier war, dachte sie. Er war älter als die anderen. Hatte sie so viel getrunken? Ein Gin Tonic vor dem Essen. Wein zur Paella. Doggy hatte brennenden Sambuca bestellt. Typisch. Was war nur mit dem Bürgersteig? Eine steile Erhebung in der Mitte. Sie würde sich vor dem Operntempel übergeben. Paella verdauen im Morgengrauen … Ihr Kopf löste sich von ihren Schultern. Tief durchatmen.
    In ihrem Alkoholnebel sah sie aus dem Augenwinkel verschwommenes, orangefarbenes Licht.
    »Taxi!«, rief sie und riss einen Arm hoch. Der Wagen hielt am Straßenrand.
    Sie wischte sich die Wangen ab, saugte

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