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Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Titel: Imperator 03 - Das Feld der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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nicht erst die Möglichkeit bekommen, ihr Zeichen neben seinem Namen ins Wachs zu drücken.
    Die Ergebnisse der Zweiten Klasse waren ausgeglichener, und Julius stand etwas aufrechter da, als sein Stimmenanteil gemeinsam mit dem der anderen wuchs. Prandus hatte 17 gegenüber 14 für Bibulus, und fünf weitere Zenturien hatten sich für Julius erklärt und ließen seine Hoffnungen wachsen. Wie er sah, war er nicht der Einzige, der litt. Suetonius’ Vater war unter der unglaublichen Spannung blass geworden, und Julius vermutete, dass er sich genauso gerne hingesetzt hätte wie er selbst. Auch Bibulus war nervös. Sein Blick glitt immer wieder zu Suetonius hinüber, und es schien fast so, als wolle er ihn anflehen.
    Im Laufe der nächsten Stunde wechselte die Führung dreimal, und am Ende lag Suetonius’ Vater dem Ergebnis nach nur noch auf dem dritten Platz und fiel weiter zurück. Julius beobachtete, wie Suetonius an Bibulus’ Seite trat. Der dicke Römer wollte zurückweichen, aber Suetonius packte ihn am Arm und flüsterte ihm schroff etwas ins Ohr. Seine Wut machte das Gesagte für alle hörbar, und Bibulus wurde knallrot.
    »Steig aus, Bibi. Du musst jetzt aussteigen!«, fauchte ihn Suetonius an, ohne auf Pompeius’ erstaunten Blick zu achten.
    Bibulus nickte nervös, als hätte er einen Krampf, aber Pompeius legte ihm schwer eine Hand auf die Schulter, als wäre Suetonius gar nicht da, womit er den jungen Römer zwang, rasch einen Schritt zur Seite zu treten, wenn er den Konsul nicht berühren wollte.
    »Ich hoffe, du denkst nicht daran, die Listen zu verlassen, Bibulus«, sagte Pompeius.
    Bibulus gab einen Laut von sich, der eine Antwort hätte sein können, aber Pompeius redete einfach weiter.
    »Du hast unter den Ersten Klassen gute Ergebnisse erzielt, vielleicht wird es ja am Ende sogar noch besser. Bleib dabei, denn wer weiß? Selbst wenn du nicht erfolgreich bist, für die alten Familien ist immer ein Platz im Senat frei.«
    Bibulus lächelte gequält, und Pompeius tätschelte ihm den Arm. Dann ließ er ihn los. Suetonius wagte keinen weiteren Versuch, schlenderte davon und sah teilnahmslos zu, wie Bibulus drei weitere Stimmen einstrich.
    Zur Mittagsstunde wurde jedes Ergebnis mit lautem Jubel begrüßt, denn die Weinhändler hatten hervorragenden Umsatz gemacht. Julius fühlte sich entspannt genug, um einen Becher zu trinken, aber er schmeckte nichts. Er tauschte ein paar Belanglosigkeiten mit Bibulus aus, aber Senator Prandus blieb reserviert und nickte lediglich steif, als Julius ihm zu seinem Ergebnis gratulierte. Suetonius dagegen mangelte es völlig an dem Talent seines Vaters, seine Gefühle zu verbergen, und Julius spürte ständig seinen Blick auf sich, was ihm auf die Nerven ging.
    Als die Sonne ihren Höchststand erreichte, ließ Pompeius Baldachine aufstellen, um ihnen Schatten zu spenden. 100 Zenturien hatten abgestimmt, und Julius lag auf dem zweiten Platz, 17 Stimmen vor Prandus. Nach Lage der Dinge würden Bibulus und Julius die Posten erringen, und die Menge begann ihr Interesse jetzt offener zu zeigen. Sie jubelten und drängelten, um die Kandidaten sehen zu können. Julius sah, wie Suetonius ein großes rotes Tuch aus seiner Toga hervorzog und sich damit die Stirn abtupfte. Es war eine merkwürdig auffällige Geste, und Julius blickte grimmig lächelnd nach Westen, wo man die Fahne auf dem Janiculum sehen konnte.
    Vom Janiculum aus hatte man einen ungehinderten Blick über die gesamte Stadt und das umliegende Land. An der höchsten Stelle erhob sich ein hoher Mast auf einem Fundament aus Steinen, und die Männer, die nach einer Invasion Ausschau hielten, blieben stets wachsam. Es war normalerweise ein leichter Dienst, der eher in eine frühere Zeit passte, als Rom noch mit der ständigen Bedrohung durch feindliche Stämme oder Armeen leben musste. In diesem Jahr hatte die Verschwörung des Catilina noch einmal gezeigt, wie wichtig die Aufgabe war, und die, denen sie durch Losentscheid zugefallen war, nahmen sie konzentriert und aufmerksam wahr. Insgesamt waren es sechs Mann, vier Jungen und zwei Veteranen aus der Legion des Pompeius. Sie unterhielten sich über die Kandidaten, während sie ein kaltes Mittagessen verspeisten, und genossen die Abwechslung von ihrem normalen Dienst in vollen Zügen. Bei Sonnenuntergang würden sie ihren Tag mit einem Signal aus einem langen Horn und dem feierlichen Einholen der Fahne beenden.
    Die Männer, die hinter ihnen den Hügel heraufgekrochen

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