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Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Imperator 03 - Das Feld der Schwerter

Titel: Imperator 03 - Das Feld der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Conn Iggulden
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Brutus spürte, wie sich seine Stimmung hob.
    »Dann gebührt der nächste meiner schönen Goldschmiedin«, sagte er, »die einem guten Schwertkämpfer auf mehr als nur eine Weise zugetan ist.«
    Bei dem darauf einsetzenden Gelächter lief Alexandria rot an, und Brutus glotzte ihr ungeniert in den Ausschnitt.
    »Du bist betrunken, du Lustmolch«, antwortete sie, und ihre Augen funkelten vor Vergnügen.
    Julius ließ die Becher nachfüllen.
    »Auf die, die wir lieben und die nicht hier sind«, sagte er, und etwas an seinem Tonfall ließ die anderen innehalten. Cabera lag oben auf seinem Bett; die besten Ärzte Roms waren an seiner Seite, von denen keiner auch nur über die Hälfte seines Könnens verfügte. Nachdem er Domitius geheilt hatte, war er zusammengebrochen, und sein Siechtum trübte die Stimmung der anderen.
    Sie wiederholten den Trinkspruch und schwiegen, während sie sich an diejenigen erinnerten, die sie verloren hatten. Julius dachte nicht nur an den alten Heiler, sondern auch an Servilia, und sein Blick fiel auf den leeren Stuhl, der für sie bereitstand. Nachdenklich rieb er sich die Stelle an der Stirn, wo ihn die Perle getroffen hatte.
    »Sollen wir etwa die ganze Nacht stehen bleiben?«, fragte Domitius. »Octavian müsste sowieso schon lange im Bett liegen.«
    Octavian setzte den Becher an und leerte ihn. »Ihr habt doch gesagt, wenn ich brav bin, darf ich länger aufbleiben«, erwiderte er fröhlich.
    Sie setzten sich wieder, und Julius musterte seinen jungen Verwandten liebevoll. Octavian wuchs zu einem prächtigen Mann heran, auch wenn seine Manieren noch einiges zu wünschen übrig ließen. Selbst Brutus war aufgefallen, wie oft er in Servilias Haus anzutreffen war. Allem Anschein nach hatte er sich dort zum Liebling der Mädchen entwickelt. Julius sah, wie Octavian über etwas lachte, das Renius gesagt hatte, und hoffte, dass ihm das außergewöhnliche Selbstvertrauen der Jugend nicht auf allzu brutale Art genommen würde. Aber wenn der junge Mann niemals ernsthaft geprüft wurde, blieb er nichts als eine leere Hülle. Es gab viele Dinge in seiner Vergangenheit, die er ändern würde, aber ohne sie, das wusste er, wäre er immer noch der stolze, zornige kleine Junge, den Renius ausgebildet hatte. Der Gedanke daran war schrecklich, aber er hoffte, dass Octavian auch Leid und Schmerz erfahren würde, damit er zum Mann werden konnte. Es war die einzige Möglichkeit, die er kannte, und selbst wenn Julius seine Triumphe vergessen konnte, so waren es doch seine Niederlagen gewesen, die ihn geformt hatten.
    Das Essen wurde auf Julius’ persönlichen, noch in Spanien angefertigten Silbertellern serviert. Alle Gäste waren hungrig, und eine ganze Weile war nur noch das Geräusch kauender Münder zu vernehmen.
    Dann lehnte sich Brutus zurück, hielt sich die Hand vor den Mund und rülpste leise.
    »Also, wirst du nun Konsul, Julius?«, fragte er.
    »Wenn genügend Leute zur Wahl gehen«, antwortete Julius. »Alexandria macht dir eine Konsulspange für deinen Umhang. Sie wird sehr schön«, fuhr Brutus fort.
    Alexandria stützte den Kopf auf die Hand. »Das war eine Überraschung, hast du das vergessen, Brutus? Es sollte eine Überraschung werden. Was dachtest du denn, was damit gemeint war?«
    Brutus ergriff ihre Hand und drückte sie. »Tut mir Leid. Aber sie ist wirklich sehr schön, Julius.«
    »Ich hoffe, dass ich Gelegenheit habe, sie zu tragen. Vielen Dank, Alexandria«, erwiderte Julius. »Ich wünschte nur, ich könnte mir meines Sieges ebenso sicher sein wie Brutus.«
    »Warum solltest du das nicht? Du hast einen Fall auf dem Forum verloren, den niemand hätte gewinnen können. Du hast drei gewonnen, die du hättest verlieren müssen. Deine Klienten sind jeden Abend für dich unterwegs, ihre Berichte klingen gut.«
    Julius nickte und dachte an die Schulden, die er angehäuft hatte, um das alles zu erreichen. Das Gold, das er von Pompeius gewonnen hatte, war schon nach wenigen Wahlkampftagen aufgebraucht gewesen. Trotz des ausgezeichneten Rufes, den er sich erworben hatte, bedauerte er einige der unvernünftigeren Ausgaben, vor allem die Perle. Schlimmer noch war die plumpe Vertraulichkeit, die die Geldverleiher ihm gegenüber mit den steigenden Schulden an den Tag legten, gerade so, als gehörte ihnen ein Teil von ihm, und er sehnte sich nach dem Tag, an dem er ihre habgierigen Hände wieder loswurde.
    Mit vom Wein geröteten Gesicht stand Brutus ein weiteres Mal auf. »Wir sollten auf noch

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