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Imperial Commando - Die 501.

Imperial Commando - Die 501.

Titel: Imperial Commando - Die 501. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Traviss
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Uthan drehte das Datapad zu sich und berechnete ein paar weitere Maßangaben. „Wir müssen trotzdem mit einem lebendigen Virus arbeiten. Daher benötigen wir Extrasicherheitsvorkehrungen. Aber FG-Sechsunddreißig klammert sich an ein einziges Protein in der menschlichen DNA und das Protein kann durch eine Genmutation resistent gemacht werden. Diese Mutation kann ich in einer Population mit einem hergestellten Virus hervorrufen." „Basierend auf...?"
    „Irgendetwas Geringgradigem, das sich leicht übertragen lässt, rhinacyrianisches Fieber beispielsweise. Nur sehr wenige Menschen sind dagegen resistent. Ein, zwei Tage eine Triefnase und juckende Augen, was dem Tod durch innere Blutungen und unwillkürliche Muskellähmungen durchaus vorzuziehen ist."
    „Wie schnell?"
    „Wochen."
    „Wie leicht wäre die Bevölkerung zu behandeln?"
    „Impfung wäre am besten, falls Sie vier Millionen Man-dos zusammentreiben können. Es wäre wahrscheinlich leichter, es einfach freizusetzen und sich darauf zu verlassen, dass menschliche Träger es verbreiten. Oder die Pal-patine-Lösung: Verteilung aus der Luft. Aber das erfordert Unmengen an Ausrüstung und es würde auffallen."
    „In Ordnung, geben Sie mir die Einkaufsliste", sagte er. „Ich besorge das Zeug, sobald ich kann." „Und wie sieht's dann mit der Auslöschung Coruscants aus?" „Eins nach dem anderen."
    Ein zögerliches Klopfen ertönte an der Tür. Uthan blickte auf und sah Scout im Rahmen stehen. Sie hoffte, das Mädchen hätte die Unterhaltung nicht mit angehört. Es wirkte unanständig, in Gegenwart einer Jedi Pläne über Massenmord zu besprechen. Uthan wusste nicht genau, warum sie so reagierte, da sie kaum Respekt für die Rolle des Jedi-Ordens als Gesetzeshüter der Republik übrig hatte. Möglicherweise beschwichtigte Uthan auf instinktive Art, dass Scout wie ein verängstigtes Kind wirkte.
    „Ich habe mich gefragt, ob Sie vielleicht Frühstück möchten?", fragte Scout. „Ich bringe es Ihnen gerne her, wenn Sie möchten. Ruhig und friedlich. Für Sie auch, Mij?"
    „Danke, ad'ika", sagte Gilamar. „Du hast ein gutes Herz."
    Uthan lauschte Scouts verhallenden Schritten. Dann sah sie Gilamar an. „Wir geben eine komische kleine Gruppe ab. Nur Verlust und Einsamkeit, die sich aneinanderklam-mern."
    „Jeder ist einsam, bis er Gleichgesinnte findet. Ich denke, in dieser Gemeinschaft haben Leute zusammengefunden, die genug haben und nicht mehr davonlaufen können."
    „Ich bin Ihnen für Ihre Freundlichkeit aufrichtig dankbar, Mij. Es kommt mir vor, als hätten praktischerweise alle vergessen, womit ich tatsächlich meinen Lebensunterhalt verdiene."
    Gilamar zuckte mit den Schultern. „Die meisten Leute haben einmal einem anderen Wesen das Leben genommen. Ich denke, das schließt die Machtnutzer mit ein."
    „Wie geht es Arla?"
    „Nicht gut. Ihre Vergangenheit scheint sie wieder einzuholen und dabei handelt es sich mit Sicherheit um keine angenehmen Erinnerungen."
    Scout kam sehr viel früher zurück, als Uthan erwartet hatte. Sie ertappte sich dabei, deswegen verärgert zu sein, und verspürte gleich darauf ein brennendes Schuldgefühl, weil sie mit ihren Gedanken nur bei Gilamar war, während so viele gestorben waren. Irgendwo mitten in ihrem Kummer existierte ein Vakuum. Etwas trennte sie von der Verbindung zum Verlust ihrer Heimatwelt. Sie war aufgebracht, schockiert, entsetzt und erbost. Und trotz ihres Schmerzes und ihrer untröstlichen Trauer hatte sie das Gefühl, ihr Gram sei geheuchelt, denn ihr persönlicher Verlust war minimal.
    Ich habe kein Recht auf Mitleid.
    Sessaly war eine entfernte Cousine, die sie aus Pflichtgefühl einmal im Jahr getroffen hatte. Viel mehr Beziehungen besaß sie in familiärer Hinsicht nicht. Irgendwo mussten auch ihr Exmann und ihre Schwiegereltern gestorben sein, doch mit ihnen hatte sie seit zehn Jahren nicht mehr gesprochen. Da waren die Kollegen an der Universität, aber das waren keine engen Freunde. Uthan kam sich vor wie eine Holovid-Guckerin, die über einen toten Schauspieler weint, der ihr Herzschmerzen lieferte, obwohl sie ihn nicht einmal kannte. Sie hatte ein Leben im Labor geführt und sich auf Leistung konzentriert, und nun war es im wahrsten Sinne des Wortes ein Ödland.
    „Eier", sagte Scout und stellte die Teller an einer freien Stelle auf dem Tisch ab. „Die letzten von den Nunas, bis Ny zurückkommt."
    „Danke sehr." Uthan stellte fest, dass sogar Ny hier eine Nische gefunden hatte. „Wir

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