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Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung

Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung

Titel: Impfen Pro & Contra - Das Handbuch für die individuelle Impfentscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Hirte
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Hautausschläge, Haarausfall, Zerstörung von Blutzellen (Neutropenie, Thrombozytopenie) und bei Überdosierung Nierenschäden beschrieben. Auch Schlaflosigkeit, Schwindel, ungewöhnliche Träume und Depressionen wurden beobachtet.
    Lariam zeichnet sich durch psychiatrische Nebenwirkungen aus. Gemeldet wurden unter anderem Angstzustände bis hin zu Desorientiertheit, Panikattacken, Depressionen und Psychosen. Bei prophylaktischer Anwendung kommt es in einer Häufigkeit von 1:10000 bis 13000 zu solchen Ereignissen. Bei 8 bis 12 Prozent der Reisenden treten leichtere, jedoch das allgemeine Wohlbefinden durchaus störende Symptome wie Schwindel, Verstimmung oder Alpträume auf. Um diese Nebenwirkungen möglichst noch vor der Reise zu erkennen und auf andere Medikamente ausweichen zu können, soll mit der Einnahme daher schon zwei bis drei Wochen vor Reiseantritt begonnen werden. Reisenden, die eine Malariaprophylaxe mit Lariam durchführen, wird empfohlen, in den Personalpapieren den Beipackzettel mitzuführen, damit eventuelle psychiatrische Nebenwirkungen im Reiseland richtig eingeschätzt werden (
AT
2003). Bei Krampfanfällen oder psychiatrischen Erkrankungen in der Vorgeschichte verbietet sich die Lariam-Prophylaxe. Sie ist auch in der Schwangerschaft kontraindiziert, da sie zu Fehl- oder Totgeburten und Fruchtschäden führen kann.
    Riamet kann Magen-Darm-, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel und andere neurologische Störungen wie unsicheren Gang oder verwaschene Sprache hervorrufen.
    Doxycyclin darf nicht bei Schwangeren, stillenden Müttern und Kindern unter acht Jahren eingesetzt werden. An sich ist das Antibiotikum relativ gut verträglich, hat jedoch den großen Nachteil der Lichtsensibilisierung: Auf der Sonne ausgesetzten Hautpartien, vor allem auf der Nase, können Verbrennungen und lang anhaltende Hautveränderungen auftreten.
     
    Zusammenfassung
    Malaria ist eine schwere und ernstzunehmende Erkrankung in den meisten subtropischen und tropischen Ländern.
Besonders gefährdet sind Ungeborene und Kinder. Von Reisen in Malariagebiete mit Schwangeren oder Kindern sollte daher Abstand genommen werden.
Vor jeder Fernreise ist eine genaue Information über das Malariarisiko wichtig.
Die Prophylaxe besteht aus dem Schutz vor Mückenstichen, in Ländern mit hohem Risiko auch aus der Einnahme vorbeugender Medikamente.
Ein sicherer Schutz ist durch keine Maßnahme gewährleistet – bei Fieber während oder auch noch Monate nach der Reise in ein Malariagebiet muss immer eine Blutuntersuchung auf Malaria durchgeführt werden.
Für alle Malariagebiete ist die Mitnahme eines geeigneten Medikaments zur Selbstbehandlung (»Stand-by«) empfohlen für den Fall, dass Fieber auftritt und innerhalb von 24 Stunden kein Arzt erreichbar ist.
    Referenzen
    AT (arznei-telegramm): Vorsorge für Fernreisen. a-t 1998,7: 63ff.
    AT (arznei-telegramm): Malariaprophylaxe im Umbruch? Neue Empfehlungen, neue Produkte. a-t 2001, 7: 64–68
    AT (arznei-telegramm): USA  – neue Warnung vor neuropsychischen Störwirkungen von Mefloquin ( LARIAM ). a-t 2003, 34 (8): 78f.
    Bialek, R.: Malaria (Plasmodien). Consilium infectiorum 2003, 3: 52
    DTG (Deutsche Tropenmedizinische Gesellschaft): Empfehlungen zur Prophylaxe und Therapie der Malaria der DTG 2011. http:// www.dtg.org/malaria.html (Zugriff 6. 2. 2012)
    EB (Epidemiologisches Bulletin): Reiseassoziierte Infektionskrankheiten im Jahr 2010. EB 2011, 41: 371–378
    Stiftung Warentest: Mückenabwehrmittel. 7.5.2010. https:// www.test.de/themen/freizeit-reise/test/Mueckenmittel-Einige-bieten-zuverlaessig-Schutz-1859225-1859947/ (Zugriff 6. 2. 2012)

[home]
    Anhang
    Impfempfehlungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz
    Deutsche Impfempfehlungen
    Stand: Frühjahr 2012 (ohne Gewähr)
    Impfungen
Alter in Monaten
Alter in Jahren
2
3
4
11–14
1
5–6
9–17
TD 1)
1.
2.
3.
4.

A 3)
A 3)
Polio 1)
1.
2.
3. 2)
4.

A
Keuchhusten
1.
2.
3.
4.

A
A
Hib
1.
2.
3. 2)
4.
Hepatitis B
1.
2.
3. 2)
4.

G
Pneumokokken
1.
2.
3.
4.
Meningokokken

1.
Masern, Mumps, Röteln, Windpocken

1.
2. 4)
HPV

3x 5)
     
    G: Grundimmunisierung für alle Kinder und Jugendlichen, die bisher nicht geimpft wurden.
    A: Auffrischungsimpfung.
     
    1) Tetanus, Diphtherie, Polio: Abstände zwischen erster und zweiter sowie zweiter und dritter Impfung mindestens vier Wochen; Abstand zwischen dritter und vierter Impfung mindestens sechs Monate.
    2) Entfällt bei Impfung mit einem Einzelimpfstoff.
    3) Ab dem fünften

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