In aller Unschuld Thriller
Ehemann tut noch der Hintern weh von dem Tritt, mit dem sie ihn vor die Tür gesetzt hat.«
»So ist es nicht«, brummte er. »Es ist nur ein kleines Dankeschön-Abendessen. Mit ihrer fünfjährigen Tochter. Nichts weiter.«
»Gib's auf, Kovac«, sagte sie. »Ich habe dich schon lange durchschaut. Du kaufst dir keinen neuen Anzug, weil du mit einer Fünfjährigen zu Abend isst.«
Kovac erwiderte nichts darauf. Er wusste nicht, was er hätte sagen sollen. Er wollte Careys Einladung nicht zu viel Bedeutung beimessen. Es war noch zu früh nach allem, was passiert war. Sie war traumatisiert. Das war sicher der einzige Grund, warum sie ihn eingeladen hatte, sie war noch nicht wieder ganz bei Sinnen.
Liska zog den Krawattenknoten erneut fest. Sie sah ihn ernst an und klopfte ihm mit der flachen Hand auf die Brust. »Geh es vorsichtig an, versprichst du mir das?«
»Dafür ist es ein bisschen spät«, gab er zu. Großer Gott, er schwitzte wie ein Pferd. Er lockerte den Knoten wieder.
»Vergiss eins nicht, Sam«, sagte sie ernst.
»Und das wäre?«
»Dass sie … dass sie …«
»Zu gut für mich ist?«
»Anwältin ist.«
Sie mussten beide lachen. Liska drückte ihn kurz an sich.
»Jetzt mach, dass du wegkommst, junger Mann«, sagte sie und zog den Krawattenknoten noch einmal fest. »Sei höflich, iss nicht mit den Fingern, sprich nicht mit vollem Mund und sei um Mitternacht zu Hause.«
»Ja, Mom«, sagte er und schlüpfte auf dem Weg zur Tür in das neue Jackett.
»Und, Sam?«
Er blickte über die Schulter. Sie sah ihn todernst an.
»Was?«
»Hör auf, an dem Krawattenknoten herumzufummeln, oder ich brech dir die Finger.«
Immer ein freundliches Wort auf den Lippen, die geschätzte Kollegin.
Kovac salutierte und trat durch die Tür, etwas Gutem entgegen.
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