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In Blut geschrieben

In Blut geschrieben

Titel: In Blut geschrieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maxime Chattam
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Haare an seinen Unterarmen richteten sich in der Zugluft auf. Nichts Anormales, hier gab es viele Geräusche.
    Ein Türknarren.
    Diesmal runzelte er die Stirn, griff nach einer rostigen Spitzhacke und bezog in einer dunklen Nische am Fuß der Treppe Position.
    *
    Joshua Brolin setzte den Fuß auf die erste Stufe. Die Treppe schien stabil zu sein, er ging schneller die Stufen hinab.
    Der Zugang zum Untergeschoss war letztlich nicht schwer zu finden gewesen. Er hatte nur den Blutspuren folgen müssen, die von der Küche zu einer Tür auf dem Flur führten. Frisches Blut! Das hatte Brolin alarmiert.
    Die Beretta im Anschlag, schaltete Brolin seinen Leuchtstift aus, als er sich dem unteren Ende der Treppe näherte. An den Wänden waren brennende Fackeln befestigt.
    Der gestampfte Lehmboden dämpfte seinen Schritt.
    Behutsam bewegte er sich voran.
    Ohne die massige Silhouette zu bemerken, die sich hinter ihm aus dem Schatten löste.
    Achtsam und ohne Eile setzte er einen Fuß vor den anderen. Er befand sich auf Calibans Territorium, und der geringste Irrtum konnte fatal sein.
    Zu seiner Linken fünf aufeinander folgende Türen.
    Die dunkle Gestalt in seinem Rücken kam näher.
    Plötzlich vernahm Brolin ein ersticktes Schluchzen. Es drang durch einen Spalt in der letzten Tür. Hier war es also. Hier sperrte Caliban seine Opfer ein. Hier war sein Vorratsschrank.
    Die Gestalt richtete sich auf, und die Spitzhacke schnellte hoch.
    Er näherte sich der Tür, hinter der das Schluchzen zu hören war. Irgendetwas zog Brolins Blicke an.
    Ein Auge. Durch ein Astloch sah er ein Kinderauge. Es beobachtete ihn mit irritierender Gleichgültigkeit. Plötzlich zuckte das Auge, war angsterfüllt. Es schien entsetzt über das, was sich hinter ihm abspielte …
    Brolin warf sich der Länge nach zu Boden.
    Die Spitzhacke sauste an der Stelle durch die Luft, wo eine Sekunde zuvor sein Kopf gewesen war.
    Brolin rollte sich so weit wie möglich zur Seite und stützte sich dann auf ein Knie. Sein Blick suchte Boden und Wände nach möglichen Verstecken ab.
    Nichts. Ohne die Beretta zu senken, rappelte er sich mühsam wieder auf.
    Caliban konnte nur in die andere Richtung gelaufen sein, sonst hätte er an ihm vorbeikommen müssen. Brolin ging zwei Meter zurück und lehnte sich an die Tür, hinter der das Kind gestanden hatte. Die Waffe immer noch im Anschlag, schob er einen Finger durch den Spalt.
    »He«, flüsterte er, »keine Angst, ich bin da, ja?«
    Keine Antwort.
    Brolin hörte das Echo von Schritten auf steinernen Stufen. Eine Treppe. Der Dreckskerl haut ab!
    Er rannte zum Anfang des Flurs zurück. In einem toten Winkel führten Stufen, die er vorher nicht bemerkt hatte, noch tiefer hinab. Also konnte Caliban auch nach unten verschwunden sein.
    Brolin entschied sich für das zweite Untergeschoss. Das Echo schien aus der Tiefe zu kommen. Um nicht zu stolpern, stützte er sich mit einer Hand an der kalten Wand ab und stieg hinab.
    Er gelangte in einen engen feuchten Gang, der sich im Dunkeln verlor und ihm das Gefühl vermittelte, vor einem riesigen Schlund zu stehen.
    Weiter vorne Aufspritzen von Wasser, so als würde jemand in eine Pfütze treten. Brolin schaltete seinen Leuchtstift ein und folgte, die Waffe fest umklammernd, in gebückter Haltung dem Geräusch. An den Mauern rann eine weiße Flüssigkeit herab; das Wasser war so kalkhaltig, dass sich milchige Pfützen am Boden bildeten.
    Das Geräusch des Wassers ausgenommen, herrschte Totenstille. Ein Stück weiter vorne machte der Gang plötzlich einen scharfen Knick, und Brolin glaubte, in dem Winkel den Widerschein eines diffusen Lichtes auszumachen. Caliban konnte ihm durchaus hinter der Biegung auflauern.
    Kurz davor war eine weiße Pfütze, größer als die anderen. Er konnte nicht einfach darüber steigen, er müsste springen, und wenn er dabei ausrutschte, würde er eine ideale Zielscheibe abgeben. Seiner Einschätzung nach war die Pfütze nicht sehr tief. Also setzte er vorsichtig einen Fuß ins Wasser, dann den zweiten …
    Ein metallisches Klicken.
    Die Backen einer Wolfsfalle schlugen um seinen Knöchel zusammen und bohrten sich ins Fleisch. Er unterdrückte einen Schrei, während sich sein Angreifer auf ihn stürzte. Durch die Wolfsfalle behindert, konnte Brolin nicht ausweichen, und der Schlag traf mit voller Wucht seinen Brustkorb. Im Sturz hatte er das Gefühl, sein Knöchel müsse zerreißen, und der Leuchtstift glitt ihm aus der Hand. Keuchend rang er nach

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