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In deiner Hand

In deiner Hand

Titel: In deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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„Lucinda?“
Ich nickte knapp.
„Einhundertsiebenundzwanzig.“
Ich taumelte zurück. Ich wusste nicht, dass Hexen so alt werden konnten und wie es schien, lagen noch einige Jahre vor ihr.
„Ganz schön alt“, murmelte ich und griff mir an die Brust. Ich war erst Fünfzehn. Es gab nichts auf dieser Welt, was ich dieser Frau entgegen setzen konnte. Was wusste ich schon von ihm? Abgesehen davon dass er mit den Schatten spielen konnte und Elvis Presley mochte. Lucinda hingegen kannte ihn anscheinend bereits ihr ganzes Leben. So viele Dinge die sie wusste, von seinem vollen Namen einmal ganz abgesehen. Ich kannte diesen Brian hier gerade mal ein paar Wochen und nur der Verbindung zu Erik hatte ich das hier alles zu verdanken. Wären wir uns nie begegnet, hätte Brian niemals seine Hülle fallen lassen und ich mich nicht in ihn verliebt. Alles wäre in seinem üblichen Trott verlaufen. In nicht einmal zwei Monaten hätte Malik mich auf die dunkle Seite geholt. Und Mum hätte ihr Baby nicht verloren.
„Ich weiß nicht ob ich das alles schaffe“, presste ich hervor und starrte auf meine Füße. „Ich bin …“
Noch ein Kind?,
hörte ich Donna in meinem Kopf höhnen.
Willst du mich verarschen, Verry? Ich schwöre dir, ich steige aus meinem Grab und reiß dir die Eingeweide raus, wenn du jetzt einen Rückzieher machst.

Gott, ich war so krank.
„Es tut mir leid, dass ich dich nicht überzeugen kann.“ Brian atmete kurz und heftig ein und hielt die Luft an. „Die Geschichte zwischen mir und Lucinda ist schon lange vorbei. Ich hatte keine Ahnung, dass sie immer noch von diesen Gefühlen beherrscht ist, das musst du mir glauben!“
„Warum hast du sie verlassen?“
Brian senkte den Blick. „Ich …“ Er schüttelte langsam den Kopf. „Ist das so wichtig für dich?“
„Ja.“ Ich würde nie wieder ruhig schlafen können, wenn er mir jetzt nicht die Wahrheit sagte.
„Ich hatte Angst“, gestand er und meine Welt geriet ins Wanken. Lucinda hatte also nicht gelogen.
Er zerwühlte mit der rechten Hand seine Haare. „Es war alles so neu für mich!“, verteidigte er sich. „Ich … fühlte mich völlig überfordert.“ Er schloss die Augen. „Erst ihr Liebesgeständnis und plötzlich finde ich mich vor dem Altar wieder.“
Ich schnappte geschockt nach Luft und versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass ich kurz davor stand Reißaus zu nehmen. „Ihr wolltet heiraten?“, flüsterte ich tonlos.
„Ja. Irgendwie schon.“ Sein Blick wanderte ziellos über die weißen Fliesen. „Ich dachte das zumindest. Nein. Ich war mir sicher!“
Autsch.
„Und dann kam sie auf mich zu. In diesem wunderschönen Kleid. Sie sah so glücklich aus!“ Er sah mich hilfesuchend an. „Und ich?“ Wieder schüttelte er den Kopf und ließ die Arme hängen. „Ich war so ein Arschloch! Nie hätte ich für möglich gehalten, dass sie noch immer all diese Gefühle in sich trägt, nicht nachdem ich sie dort habe stehen lassen.“
„Du bist abgehauen?“ Ich sah ihn ungläubig an.
„Ich konnte es einfach nicht“, flüsterte er. „Ich wusste von Anfang an, dass ich ihr nicht das geben konnte, wonach sie sich so sehr sehnte. Dabei hatte ich geschworen sie zu beschützen! Ich wollte sie vor allem Übel beschützen, sie in Sicherheit wägen, doch mir wurde klar, dass ich das größere Übel war. Und niemand würde sie vor mir beschützen.“
„Wovon redest du?“
Brian stieß seine Faust grob gegen sein Brustbein. „Seit ich denken kann, habe ich das Gefühl, etwas verbirgt sich in mir. Ein finsteres Geheimnis, das früher oder später ans Licht kommen wird. Die Angst vor diesem Tag war zu groß.“ Ich musste an vorhin denken, als Brian vor mir stand und eine fremde Persönlichkeit aus ihm herausstrahlte. „Ich wollte sie nicht in Gefahr bringen.“
„Dass heißt, du liebst sie noch immer?“
Brian sah mich irritiert an. „Wie kommst du denn darauf?“
„Du hast sie geliebt, du wolltest sie heiraten und hast sie nur verlassen, weil du Angst davor hattest ihr irgendwann wehzutun. Du hast sie nicht verlassen, weil du keine Gefühle mehr für sie hattest, du wolltest sie nur beschützen.“
„Und ich habe wirklich sehr lange damit zu kämpfen gehabt.“
„Und du kämpfst noch immer“, vermutete ich und machte Anstalten den Raum zu verlassen.
„Du verstehst das falsch, Verry.“
„Ach wirklich? Wo es vorhin für einen kurzen Augenblick so aussah, als wolltest du sie küssen?“
Brian griff sich an die Nasenwurzel. „So war es

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