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In deiner Hand

In deiner Hand

Titel: In deiner Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joey Tintenfee Lewis
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Affen nach unten, die Hände zu Fäusten geballt. Die Hose, man konnte übrigens die Boxershorts sehen, hing ihm in den Kniekehlen.
Er trug Schwarz! Schwarze Schuhe, schwarze Jeans, schwarzes Shirt, schwarze Haare. Ganz bestimmt hatte er sich auch einen Lidstrich gezogen und die Fingernägel lackiert.
Wäh!

„Sehr schön!“, rief Gadget und deutete nach vorn. „Neben Miss Jones ist noch ein Platz frei!“
Mir klappte der Kiefer runter. Panisch starrte ich nach rechts.
Scheiße!
Schnell streckte ich den Fuß aus und schob den Stuhl neben mir mit geräuschvollem Kreischen auf den Gang.
Der Typ war flink wie ein Wiesel, wie ein hüpfendes! Er schnappte sich mit einer erstaunlich lässigen Bewegung den Stuhl, drehte ihn schwungvoll um und schob ihn zurück an meinen Tisch.
„Hey!“, raunte er mir zu, „Ich bin heiss!“
„Wie wär´s mit ´ner kalten Dusche?“, grummelte ich angewidert und rückte von dem Troll weg.
„Mit A und I!“
„Bockt mich nicht!“
„Ich bin nicht heiss! Ich heiße HAISS!“
„Wen juckt denn das?“, schnauzte ich und warf ihm einen bösen Blick zu. „Und bleib bloß auf deiner Seite des Tisches, klar? Sonst kastrier ich dich!“
„Wow. Ein männerverachtendes, kleines Mädchen, wie niedlich!“, raunte er wieder. Seine Stimme hat einen schauderhaften Klang. Tief und irgendwie kratzig, als hätte er Kreide gegessen und gequalmt wie ein Schlot.
„Kannst du nicht einfach die Fresse halten, Gollum?“
Was für ein Vollidiot!

Ich kreischte leider ziemlich laut, als er sich zu mir rüber beugte und mir rotzfrech den Arm um die Schultern schlang. Mit hochrotem Gesicht stand ich da, alle Blicke ruhten auf mir und der Neue lehnte sich lässig in seinem Stuhl zurück.
„Verry! Wieso zum Teufel stören Sie schon wieder meinen Unterricht?“, schnauzte Gadget ungehalten und drosch mit der Faust auf sein Pult. Hatte ich erwähnt, dass er zu cholerischen Anfällen neigte? Zornesröte stieg ihm ins Gesicht. Ich sah den Dampf schon seinen Ohren entweichen, als er nach Luft schnappte.
„Der hat mich angefasst“, rief ich pikiert und wischte mir demonstrativ die Schulter ab. Neben mir lachte der Typ wie ein Bär, allerdings so leise, dass nur ich es mitbekam. „Vollidiot!“, fauchte ich.
„RAUS!“, brüllte Gadget unnötig.
Der Neue gluckste wie ein Mädchen und fixierte mich aus hellblauen Augen. Ich hatte mich getäuscht. Er benutzte keinen Eyeliner sondern Mascara! So dichte, schwarze Wimpern hatte ich nicht einmal nach einer ausgiebigen Schminksession. Jetzt mochte ich diesen Idioten noch weniger.
Schwungvoll erhob ich mich, quetschte mich an dem Kerl vorbei und hakte meinen Fuß hinter das vordere rechte Stuhlbein. Er lehnte sich so weit nach hinten, dass es ein leichtes war, den Stuhl zum Umfallen zu bringen. Mit einem erschrockenen Schrei kippte der Typ um und donnerte mit dem Kopf gegen das Pult hinter sich. Die Tischplatte brach in der Mitte durch, als hätte man sie mit einer Axt gespalten.
Ein hasserfüllter Blick durchbohrte mich. Ich schluckte. Er fletschte die schneeweißen Zähne und knurrte leise. „Das wirst du bereuen!“, murmelte er.
Ich ergriff schleunigst das Weite und ignorierte Gadgets Ausraster.

Während ich so dasaß, mit dem Hintern auf dem Heizkörper, der uns in den Pausen immer als ungemütliche Sitzbank diente, öffnete sich die Klassenzimmertür.
Gadget trat heraus, mein Skateboard unter seinem Arm.
Verdammt!
Neben ihm wankte der Neue auf den Flur. Der verzog das Gesicht zu einer schmerzerfüllten Grimasse und stöhnte übertrieben laut.
Och der Arme!
Gadget ignorierte mich. Das machte er gern, um dem Schüler zu vermitteln, dass er sein Verhalten weder akzeptierte, noch duldete. Er wollte mich mit seiner Ignoranz bestrafen, ich sollte mich schlecht fühlen.
Kurz kniff der Neue, Haiss, die Augen zusammen und fixierte mich mit einem unheilvollen Blick. Dann brachte ihn unser Lehrer ins Krankenzimmer.
Wer kümmerte sich eigentlich um den Tisch? Der tat mir im Augenblick mehr Leid.
Dennoch beschlich mich ein ungutes Gefühl, als ich den beiden hinterher sah. Ich hoffte inständig, dass die Tischplatte längst ihre besten Tage hinter sich gehabt hatte und aus Gründen der Materialschwäche zerbrochen war.
Dreißig Minuten später wurde das Stundenende eingeläutet. Weder Gadget, noch der Neue kehrte vorher zurück. Sollte ich ein schlechtes Gewissen haben? Es blitzte kurz auf, aber wirklich nur ganz kurz!
Typen waren eh alle gleich und der Neue auch noch ein

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