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In den finsteren Wäldern (German Edition)

In den finsteren Wäldern (German Edition)

Titel: In den finsteren Wäldern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Anwandlungen.«
    »Macht doch nichts«, meinte Ben.
    Guter Junge, dieser Ben. Er konnte zwar Jambus nicht von Daktylus unterscheiden, was ihn nicht mal interessierte, aber er schien einigermaßen intelligent und höflich zu sein. Als Highschool-Lehrer hatte Lander von der anderen Sorte genug für ein Dutzend Leben kennengelernt. Gott sei Dank hatte seine Tochter guten Geschmack, was Freunde anging.
    »Longfellow kannte sich aus«, sagte Lander. »Der Urwald. Man kann ihn in den Knochen spüren – die Stille, die Abgeschiedenheit. Da draußen hat sich seit tausend Jahren nichts verändert. ›Beim dunstigen Sumpf von Auber, in dem spukhaften Waldland von Weir.‹«
    »Das Poe-Programm«, erklärte Cordelia.
    »Mittlerweile hätte ich nichts gegen sein Motel-Programm«, meldete sich Ruth zu Wort.
    »Mom ist auch geil.«
    »Das habe ich nicht gemeint, Cordie, und das weißt du genau!«
    Cordelia und Ben lachten. Das Motel-Programm. Es versetzte Lander einen Stich im Herzen, als er sich seine Tochter unter Ben vorstellte, nackt und stöhnend. So, wie die beiden sich verhielten, hatten sie es bereits getan. Der Gedanke verursachte ihm Übelkeit, als hätte er etwas Kostbares verloren. Allerdings war sie 18. Alt genug, um zu wissen, was sie tat, um ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Er konnte sie nicht davon abhalten. Er wollte es auch nicht versuchen. Trotzdem schmerzte es ihn.
    »Wir sollten ziemlich bald nach Barlow kommen«, sagte Ruth und leuchtete mit der Taschenlampe auf die Straßenkarte auf ihrem Schoß. »Wie wär’s, wenn wir dort anhalten?«
    »Willst du nicht versuchen, zum Mule Ear Lake durchzufahren?«, fragte Lander.
    »Bis dorthin sind es noch Stunden, Schatz. Wir wären frühestens um Mitternacht dort, und wir haben Mr. Elsworth gesagt, wir würden um neun eintreffen. Wahrscheinlich würde er schon schlafen. Außerdem waren wir den ganzen Tag unterwegs.«
    »Wenn wir tatsächlich den ganzen Tag unterwegs gewesen wären, dann wären wir inzwischen dort.«
    »Da haben wir’s«, sagte Cordelia. »Dad, der General. Seine Vorstellung von Urlaub ist, sich vor Sonnenaufgang auf die Straße zu schwingen.«
    »Also, ich persönlich habe kein Problem damit, in diesem Barlow zu übernachten«, gab Lander zurück. »Ich mein’s nur gut mit euch.« Er grinste Ruth durch die Dunkelheit an. »Ich hoffe, dir ist klar, dass es dort kein Hyatt geben wird.«
    »Solange die Laken sauber sind ...«
    »Kinder, möchtet ihr lieber anhalten oder zur Hütte durchfahren?«
    »Lass uns anhalten«, antwortete Cordelia. »Das wird lustig.«
    »Mir ist beides recht, Mr. Dills.«
    »Naja, wir werden sehen«, brummte er.
    Er würde nicht darüber streiten. Das war es nicht wert. Lander übernahm gern die Rolle des Anführers, allerdings nur, solange niemand seine Entscheidungen anzweifelte. Und seine Entscheidung war von Anfang an gewesen, durchzufahren. Nun war er überstimmt worden.
    Zufrieden und ohne es jemandem zu sagen, wechselte er die Rolle vom Anführer zum Chauffeur.
    Wenn sie die Dinge in die Hand nehmen wollten, dann sollten sie ruhig. Er würde sich, der Verantwortung entbunden, zurücklehnen und die Sache beobachten. Mit größter Wahrscheinlichkeit würden sie es vermasseln.
    Bald erreichten sie die Ortschaft Barlow. Lander fuhr an einer geschlossenen Tankstelle, einem Gemischtwarenladen und Biffs Eisenwaren- und Sportartikelgeschäft vorbei. Weiter vorne rechts befand sich Terk’s Diner. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite stand auf der blinkenden blauen Hinweistafel des Sunshine Motor Inn »Zimmer frei« zu lesen.
    »Hier wollt ihr bleiben?«, fragte Lander und wurde langsamer. Es war kein richtiges Motel, sondern eine Ansammlung von Hütten hinter einem schäbigen Büro.
    »Ich weiß nicht recht«, meinte Ruth zweifelnd.
    Lander grinste.
    »Was denkst du?«, fragte sie ihn.
    »Deine Entscheidung. Sollen wir es versuchen?«
    »Was meint ihr, Kinder?«, fragte Ruth.
    »Ich weiß auch nicht«, antwortete Cordelia. »Sieht irgendwie unheimlich aus.«
    Lander hielt den Wagen mitten auf der Straße an. Er wartete und behielt den Rückspiegel im Auge, falls ein Auto käme.
    »Sollen wir?«, wollte Ruth von ihm wissen.
    »Wenn du willst.«
    »Du bist ja eine große Hilfe«, beschwerte sie sich.
    »Sag etwas, dann bleiben wir.«
    »Na schön«, meinte Ruth. »Versuchen wir’s.«
    Lander schaltete den Blinker ein, bog ab und hielt neben dem Büro, in dem Licht brannte. »Ihr könnt ruhig hier

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