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In den Ruinen von Paris

In den Ruinen von Paris

Titel: In den Ruinen von Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Schulter und richtete sein eigenes Gewehr wieder auf sie. »Bitte«, sagte er, »zwingen Sie mich nicht, Sie zu erschießen, Captain Laird. Ich weiß, wie gefährlich Sie sind.« »Da haben Sir mir einiges voraus«, antwortete Charity verächtlich. »Bis vor zwei Stunden wußte ich noch nicht, wie gefährlich Sie sind.« Barler maß sie mit einem sonderbaren Blick, den sie im ersten Moment nicht einordnen konnte. Dann lächelte er plötzlich, als hätte sie ihm ein Kompliment gemacht. Er wiederholte seine auffordernde Geste mit dem Gewehr und deutete auf die Tür. »Wir sollten jetzt wirklich gehen«, sagte er. »Es wird hier allmählich ungemütlich.« Skudders Laserfeuer hatte den Korridor in eine Hölle aus Feuer und Rauch verwandelt. Auch die Treppe stand in Flammen. Barler wies auf die offenstehenden Türen eines Aufzuges am anderen Ende des Korridors. Charity betrat ihn, lehnte sich .mit vor der Brust verschränkten Armen gegen die Rückwand und sah unbeteiligt zu, wie Barler die Tür schloß und sich fast gemächlich zu ihr umdrehte. »Zumindest weiß ich jetzt«, sagte sie, »warum Sie vor drei Tagen so sicher waren, daß wir keine Spione sind.« Barler sah sie fast betrübt an. »Sie täuschen sich schon wieder, Captain Laird«, sagte er traurig. »Ich arbeite nicht für die Besatzer.« »Natürlich nicht«, antwortete Charity spöttisch, »wie komme ich nur auf solch abwegige Ideen.« Der Ausdruck von Trauer in Barlers Blick verstärkte sich noch. Aber er schwieg, bis der Aufzug das Erdgeschoß der Botschaft erreicht hatte und sich die Türen wieder öffneten. Der große Raum war noch immer mit Ameisen angefüllt. Charity sah aber auch ein paar von Barlers Männern. Sie durchquerten die Halle, verließen das Gebäude und gingen rasch durch den Park zur Straße zurück. Die beiden Gleiter schwebten noch immer reglos über der Straße, aber sie hatten jetzt eine ganze Batterie greller Scheinwerfer eingeschaltet, die die Nacht im Umkreis einer halben Meile verscheuchten. Mehrere weitere, zusätzliche Türen hatten sich auf den Unterseiten der Flugscheiben geöffnet, und immer mehr und mehr Ameisen traten aus dem Gebäude heraus und verschwanden in den Gleitern. Skudder stand einige Schritte neben einer der schimmernden Fliegenden Untertassen und wurde von zwei Ameisen festgehalten. Hinter ihm hatten zwei von Barlers Männern Aufstellung genommen - und aus der anderen Richtung näherten sich Net, Gurk, Jean und Barlers Tochter! Sie gingen widerwillig und mit erhobenen Händen vor vier bewaffneten Ameisen.  Barler sah seine Tochter einen Moment lang wortlos an, dann drehte er sich wieder zu Charity herum und sagte: »Sie hätten Helen nicht mit hineinziehen sollen, Miss Laird.« »Das hat sie nicht«, antwortete Helen an Charitys Stelle. Ihr Vater betrachtete sie mit einem traurigen Lächeln. »Du mußt sie nicht verteidigen, Helen.« »Aber das tu ich nicht!« antwortete Helen. Ihre Stimme bebte vor Zorn. »Captain Laird wollte nicht, daß ich mitkomme. Aber ich habe darauf bestanden. Ich wollte mich mit eigenen Augen überzeugen.« »Wovon?« fragte Barler beinahe freundlich. »Davon, daß sie recht hat«, antwortete seine Tochter. Charity sah, wie sich ihre Augen mit Tränen füllten. »Ich ... ich wollte es nicht glauben. Aber sie hat recht. Du bist ein Verräter. Du arbeitest für sie.« Barler setzte zu einer Antwort an, gab dann aber den Ameisen, die Helen und die anderen bewachten, ein Zeichen, sie zu Skudder hinüberzubringen. »Sind wir hier sicher?« fragte er, als er sich wieder zu Charity herumdrehte. Sie nickte. »Sagen Sie bitte die Wahrheit, Captain Laird«, bat Barler. »Niemand gewinnt etwas, wenn wir alle umkommen.« »Es besteht keine Gefahr«, antwortete Charity. Sie machte eine erklärende Geste auf die Ruinen, die die Straße in beiden Richtungen flankierten. »Das hier war einmal eine lebendige Stadt, Barler. Glauben Sie, wir wollten Hunderte von unschuldigen Leuten umbringen?« »Nein«, antwortete Barler. »Ich glaube auch nicht, daß Sie Ihre Freunde und sich selbst opfern würden, nur um ein paar Moroni umzubringen und zwei Gleiter zu zerstören.« Er schien noch mehr sagen zu wollen, zog aber statt dessen ein kleines Funkgerät aus der Jackentasche und hielt es an die Lippen. »Kommt jetzt raus«, sprach er ins Mikrophon. »Ihr habt noch sechs oder sieben Minuten.« »Wen haben Sie gewarnt?« fragte Charity, als er das Gerät ausschaltete und wieder

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