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In den Ruinen von Paris

In den Ruinen von Paris

Titel: In den Ruinen von Paris Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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irgend etwas zuschrie, das sie nicht verstand, während er gleichzeitig auf die in hellen Flammen stehende Tür feuerte, offensichtlich nicht mehr gezielt, sondern nur noch, um eine Art Sperrfeuer zu legen. Endlich wechselte die Farbe der Leuchtanzeige von Rot auf Grün. Charity hob abermals die Hand und gab rasch hintereinander fünfstellige Zahlengruppen ein. Zweimal vertippte sie sich dabei, und ihr Herz begann wie wild zu schlagen. Eine dritte Chance würde sie nicht bekommen. Als sie die letzte Ziffer eingetastet hatte, wechselte das Licht neben dem Bildschirm wieder von Grün auf Rot, und auf dem Miniaturmonitor erschien die Nachricht, auf die sie gewartet hatte:
    SELBSTZERSTÖRUNGSSEQUENZ AKTIVIERT! BITTE GEBEN SIE DIE LETZTEN DREI ZIFFERN EIN! WARNUNG: DER BEFEHL IST NICHT WIDERRUFBAR!
    »Cherry!« brüllte Skudder mit überschnappender Stimme. »Ich weiß nicht, was du da tust - aber was immer es ist, tu es schnelll«  Charity atmete tief ein, zögerte eine letzte Sekunde - und, drückte dann dreimal die 7. Ein helles Klicken erscholl. Das Gerät gab ihren Ausweis wieder frei, und plötzlich änderte sich auch die Farbe des Monitors von Grün auf Rot. 
    SELBSTZERSTÖRUNGSANLAGE AKTIVIERT! SIE HABEN FÜNFZEHN MINUTEN, UM DAS GEBÄUDE ZU VERLASSEN!
    Hastig nahm Charity wieder ihren Ausweis an sich, befestigte ihn an der Kette und drückte auf den verborgenen Schalter, der die Rückwand des Safes wieder zugleiten ließ. Hinter ihr erscholl ein überraschter Schrei, dann ein dumpfes Poltern und die Geräusche eines Kampfes, und als Charity herumfuhr, sah sie Skudder, der sich ebenso wütend wie vergeblich gegen zwei Moroni zu wehren versuchte, die irgendwie durch die Flammenhölle am Eingang gekommen waren. Sie hob ihre Waffe. »Ich würde das nicht tun«, sagte eine Stimme von der Tür her. Charity erstarrte. Langsam senkte sie den Laser wieder und sah Barler an, der unter der brennenden Tür stand und mit einem Lasergewehr auf sie zielte. »Seien Sie vernünftig, Captain Laird«, sagte Barler ruhig. »Ich glaube, Sie wissen, wann Sie verloren haben. Zwingen Sie mich nicht, Sie zu verletzen.« Charity legte ihren Laser zu Boden und wandte sich an Skudder, der sich noch immer im Griff der beiden riesigen, vierarmigen Insektenkreaturen aufbäumte. »Laß es«, sagte sie müde, »er hat recht.« »Das ist sehr vernünftig von Ihnen, Captain Laird«, sagte Barler. Er kam näher, wobei er seine Waffe weiter drohend auf Charity gerichtet hielt. »Darf ich fragen, was Sie hier suchen?« »Das dürfen Sie«, antwortete Charity kalt, »aber ich werde nicht antworten.« Barler lächelte flüchtig, blickte einen Moment abwechselnd Skudder und sie an und senkte endlich sein Gewehr. Sein Blick fiel auf den Safe hinter ihr. Er runzelte die Stirn, trat an ihr vorbei und blickte einen Moment lang verwirrt auf den vollkommen leeren Tresor. Dann beugte er sich vor und tastete über die Rückwand. Es dauerte nur Sekunden, bis sich das klickende Geräusch wiederholte und die Metallplatte abermals beiseite glitt. Barler stieß einen überraschten Laut aus, als er die kleine Computertastatur erblickte - und dann weiteten sich seine Augen, als er die Schrift auf dem Monitor sah: 
    SELBSTZERSTÖRUNGSSEQUENZ AKTIVIERT! SIE HABEN NOCH DREIZEHN MINUTEN, UM DAS GEBÄUDE ZU VERLASSEN! 
    Eine Sekunde lang erstarrte er, dann fuhr er mit einer wilden Bewegung herum und sah sie einen weiteren Herzschlag lang voll Haß an. »Ich muß gestehen, ich habe Sie unterschätzt, Captain Laird«, sagte er kalt. »Schalten Sie es ab!« »Das kann ich nicht«, antwortete Charity. »Ich glaube Ihnen nicht«, sagte Barler. »Das ist Ihr Problem«, gab Charity zurück. »Ich könnte Sie dazu zwingen!« »Vermutlich«, gestand Charity, »aber nicht in dreizehn ... « Sie warf einen Blick auf den Monitor. ». . . in zwölf Minuten.« »Ich vermute, es würde auch nichts nützen, wenn ich Sie und Ihren Freund hier zurücklasse und darauf hoffe, daß Ihnen Ihr eigenes Leben wichtiger ist«, sagte Barler. Charity nickte. »Das ist richtig.« Wieder starrte er sie eine Sekunde lang wortlos an. »Also gut!« sagte er schließlich. »Dann verschwinden wir von hier.« Er gab den beiden Ameisen, die Skudder hielten, einen befehlenden Wink. »Schafft ihn raus. Um Captain Laird kümmere ich mich selbst.« Während die beiden Moroni den Hopi aus dem brennenden Zimmer zerrten, hob Barler Charitys Waffe auf, hängte sie sich über die

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