In Den Schatten Lauert Der Tod -1-
und ich wusste nie, selbst als du bei Bewusstsein warst, was ich zu dir sagen sollte, im Koma also erst recht nicht. Aber lesen kann ich. Ich erinnerte mich, dass du einmal erwähnt hattest, Thriller zu mögen. Ich besorgte einen Krimi von Dean Koontz, Geschöpfe der Nacht . Danach kaufte ich Im Bann der Dunkelheit , weil es die Fortsetzung war.«
Sie hielt inne. Connor wartete weiter, die Augen abgewandt. Sein Gesicht war so reglos, als wäre es aus Granit gehauen.
»Am Ende von Im Bann der Dunkelheit macht Chris, der Held, seiner Freundin einen Heiratsantrag«, fuhr Erin fort. »Das brachte mich zum Weinen. Also klappte ich das Buch zu und fing an, mit dir zu sprechen. Zum ersten Mal hielt ich einfach deine Hand und redete mit dir.«
Er ließ ein abgehacktes Seufzen hören und rieb sich übers Gesicht. »Was hast du gesagt?«
Tränen kullerten über ihre Wangen. Sie zog ein weiteres Taschentuch aus ihrer Handtasche und wischte sie weg. »Ich sagte dir, was ich für dich fühlte. Wie sehnsüchtig ich mir wünschte, dass du aufwachen würdest. Wie sehr ich hoffte, dass wir eines Tages zusammen sein könnten. Das war mein letzter Besuch.«
Er wandte ihr ruckartig das Gesicht zu. »Warum?«
»Weil du in dieser Nacht aufgewacht bist.«
Connor wirkte verwirrt. »Trotzdem. Warum hast du nach alldem aufgehört? Warum hast du mich nicht weiterhin besucht?«
Sie schnäuzte sich. »Oh bitte! Du warst kaum bei Bewusstsein, hattest furchtbare Schmerzen, und dann musstest du auch noch erfahren, dass dein Partner ermordet worden war. Ich dachte, dass das Letzte, was du in deiner Situation bräuchtest, irgendein dummes, verknalltes Mädchen wäre, das sich nach deiner Aufmerksamkeit sehnte. Es war mir zu peinlich. Ich wollte dich nicht belästigen.«
Er stand so abrupt auf, dass sein Stuhl nach hinten umkippte und gegen die Wand knallte. »Mich belästigen? Großer Gott, Erin! Ist das der Grund, warum du dich die ganze Woche nicht gemeldet hast? Es war dir zu peinlich? Du wolltest mich nicht belästigen ?«
»Connor, ich …«
»Was zur Hölle denkst du, warum ich aufgewacht bin? Hast du dir diese Frage jemals gestellt?«
Sie presste die Finger vor ihren Mund und schüttelte den Kopf.
Connor warf die Hände in die Luft. Sein Gesicht war eine schmerzverzerrte Grimasse. »Ich wäre von den Toten zurückgekehrt, wenn ich dich hätte sagen hören, dass du mich willst.«
Damit stapfte er aus der Küche.
Sie lief ihm nach und hielt ihn am Arm fest. »Connor?«
Er wirbelte herum. Es ließ sich unmöglich sagen, wer wen zuerst umarmte. Sie stürzten aufeinander zu und gaben der immensen, unvermeidbaren Schwerkraft nach. Sie vereinigten sich zu einem langen, wilden, leidenschaftlichen Kuss.
Irgendwie landeten sie schließlich in einem zitternden Knäuel auf dem Wohnzimmerboden. Erin legte sich auf Connor, umschlang seinen Körper und schob sein T-Shirt nach oben. Sie verzehrte sich nach den herrlichen Details seines wunderschönen Körpers, nach jeder Wölbung, jeder Kontur, jedem harten Muskelstrang, jeder empfindsamen Vertiefung, jeder seidigen Haarsträhne. Er war real, er begehrte sie, und sie sehnte sich nach jedem salzigen, erdigen, köstlichen Zentimeter von ihm.
Er umfasste ihre Taille. »Warte! Langsam!«
»Du willst nicht?« Sie rieb die flimmernde Hitze zwischen ihren Oberschenkeln an ihm. »Nein?«
»Keine Spielchen mehr. Ich will alles. Ich schlafe nicht mehr mit dir, solange mein Ring nicht an deinem Finger steckt. Also fang erst gar nicht mit deiner Sexgöttinnummer an.« Seine funkelnden Augen forderten sie heraus zu widersprechen.
Ein Lächeln begann zu erblühen, tief in ihrer Seele, an jenem geheimen Ort, wo Scham und Tränen geboren wurden. Eine Freude von solch überwältigender Intensität, dass ihr Körper von innen zu erstrahlen und sich bis in die Unendlichkeit auszudehnen schien. »Meinst du das ernst?«
»Kein Ring, kein Sex«, bestätigte er nüchtern.
»Du willst mich auf den Arm nehmen, oder? Du kannst dich mir gar nicht verweigern. Ich würde es nicht zulassen, sondern dich mit all meiner Kunstfertigkeit verführen. Es ist eine Frage der Ehre.«
Er stemmte sich auf die Ellbogen hoch. »Vergiss es! Ich bin kein Narr. Ich weiß, was du vorhast. Warum die ganze Kuh kaufen, wenn man die Milch umsonst haben kann?«
Sie lachte, aber in ihren Augen schwammen Tränen. »Das ist ein ziemlich krasser Vergleich.«
Connor setzte sich auf und fasste in eine der abgewetzten Taschen seiner
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