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In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

Titel: In Den Schatten Lauert Der Tod -1- Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Mckenna
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konnte er, ohne hinzusehen, in Sekundenschnelle mit beiden Händen eine perfekte Zigarette drehen. So viel zu seinem armseligen Versuch, sich in Selbstbeherrschung zu üben.
    Seine Finger auf Autopilot geschaltet und die Augen weiter auf das Haus gerichtet, drehte er die Zigarette, während er träge darüber nachsann, wer der Anrufer gewesen sein könnte. Nur drei Personen kannten die Nummer: sein Freund Seth sowie seine beiden Brüder Sean und Davy. Ganz sicher hatte Seth an einem Samstagnachmittag Besseres zu tun, als ihn anzurufen. Der Mistkerl steckte bis zur Halskrause im Flitterwochenglück mit Raine. Vermutlich wälzte er sich gerade im Bett und vollzog sexuelle Handlungen, die in manchen Südstaaten noch immer gegen das Gesetz verstießen. Dieser verdammte Glückspilz.
    Connor verzog, von sich selbst angeekelt, den Mund. Auch Seth hatte unter all der Scheiße zu leiden gehabt, die während der letzten Monate über sie hereingebrochen war. Er war ein guter Kerl und ein echter Freund, wenn auch ein schwieriger. Er verdiente das Glück, das er mit Raine gefunden hatte. Es stand ihm, Connor, nicht zu, neidisch zu sein, aber Herrgott noch mal … Die beiden zu beobachten, wie sie wie Glühwürmchen strahlten, die Hüften aneinanderschmiegten und sich gegenseitig das Gesicht ableckten, na ja … das alles war nicht gerade hilfreich.
    Connor riss seine Gedanken von diesen sinnlosen Überlegungen los und musterte das Handy. Seth konnte es also nicht gewesen sein. Er schaute wieder auf die Uhr. Sein jüngerer Bruder Sean war um diese Zeit im Dojo, wo er einen Nachmittagskurs im Kickboxen gab. Damit blieb nur sein älterer Bruder Davy.
    Aus purer Langeweile nahm er das Handy, um die Nummer zu checken, als das verdammte Ding in seiner Hand zu schnarren anfing, so als hätte es nur darauf gewartet, und Connor fluchend zusammenfuhr. Dieser Mistkerl mit seinem telepathischen Gespür. Davys Instinkte und sein Näschen für perfektes Timing waren legendär.
    Er kapitulierte und drückte mit einem angewiderten Grunzen die Annahmetaste. »Was?«
    »Nick hat angerufen.« Davys tiefe Stimme war schroff und geschäftsmäßig.
    »Und?«
    »Was meinst du mit ›Und?‹? Der Kerl ist dein Freund. Du brauchst deine Freunde, Con. Du hast jahrelang mit ihm zusammengearbeitet, und er …«
    »Jetzt arbeite ich nicht mehr mit ihm zusammen«, sagte Connor dumpf. »Ich arbeite mit keinem von ihnen mehr zusammen.«
    Davy gab einen unartikulierten Frustlaut von sich. »Ich weiß, dass ich versprochen habe, diese Nummer nicht weiterzugeben, aber das war ein Fehler. Ruf ihn an, sonst werde ich …«
    »Wage es bloß nicht!«
    »Dann zwing mich nicht dazu.«
    »Ich schmeiß das Handy in die erstbeste Mülltonne«, warnte Connor ihn. »Ich scheiß auf das Ding.«
    Beinahe konnte er hören, wie sein älterer Bruder mit den Zähnen knirschte. »Deine Einstellung ist wirklich zum Kotzen«, grollte Davy.
    »Versuch nicht ständig, mich rumzukommandieren, dann nervt es dich auch nicht so«, schlug Connor vor.
    Davy quittierte das mit einer langen Pause, die dazu gedacht war, Connor ein schlechtes Gewissen zu machen. Es funktionierte nicht. Er saß es einfach aus.
    »Er will mit dir sprechen«, fuhr Davy schließlich fort. Seine Stimme war gefährlich neutral. »Er sagte, es sei wichtig.«
    Das Licht im Schlafzimmer des Hauses ging aus. Connor brachte die Kamera in Position. »Ich will es gar nicht erst wissen.«
    Davy ließ ein angewidertes Grunzen hören. »Hast du Tiffs neuestes Abenteuer inzwischen auf Film?«
    »Ist bloß noch eine Frage von Minuten. Sie wird gleich rauskommen.«
    »Schon Pläne für danach?«
    Connor zögerte. »Äh …«
    »Ich hab ein paar Steaks im Kühlschrank«, versuchte Davy ihn zu ködern. »Und eine Kiste Anchor Steam.«
    »Ich bin nicht wirklich hungrig.«
    »Ich weiß. Das bist du schon seit eineinhalb Jahren nicht mehr. Darum hast du auch zwölf verdammte Kilo abgenommen. Schieß die Fotos, dann schaff deinen Arsch hierher. Du musst was essen.«
    Connor seufzte. Sein Bruder sollte eigentlich wissen, wie nutzlos seine polternden Befehle waren, aber irgendwie kapierte er es nicht. Sein Sturkopf war härter als Zement. »Hör mal, Davy, es ist nicht so, dass ich deine Kochkünste nicht zu schätzen wüsste …«
    »Nick hat Neuigkeiten über Novak, die dich interessieren dürften.«
    Connor setzte sich so abrupt in seinem Sitz auf, dass die Kamera schmerzhaft mit seinem vernarbten Bein kollidierte »Novak? Was ist mit

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