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In der Kälte der Nacht

In der Kälte der Nacht

Titel: In der Kälte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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direkten Weg zum Unterbewußtsein, um alle kritischen Einwände des Bewußtseins zu unterlaufen.« Klinger zog sich einen Stuhl heran. Er setzte sich. Seine rechte Hand ruhte auf dem Knie. Sie war so dicht mit schwarzem Haar
    bewachsen, daß der Anblick Salsbury an eine Ratte erinnerte. De r General hielt den Stapel mit den Schreibungen in der Linken. »Wann genau ist die Programmierung unserer drei Söldner erfolgt?«
    »Vor dreißig Tagen. Seitdem stehen die drei unter strengster Beobachtung.« Klinger zögerte. »Gibt es... Parallelen zu den Phänomenen, die Sie bei Kingman beobachteten, bevor er starb?«
    »Die drei haben auch Alpträume gehabt«, sagte Salsbury. »Das wäre eine solche Parallele. Ich vermute, daß sie von den Filmmotiven geträumt haben, die sie als Unterschwellige Botschaft zu sehen bekamen. Aber keiner der drei konnte sich an seine Träume erinnern. Sie hatten nachts Schüttelfrost. Außerdem beklagten sie sich über Übelkeit.«
    »Sonst keinerlei Probleme?«
    »Nein.«
    »Und Sie sind sicher, daß es keine Schwachstellen in der Programmierung gibt?«
    »Nein. Ich habe die drei, nachdem sie das Programm empfangen hatten, auf den Grad ihrer Unterwürfigkeit getestet und bin zufrieden.« Er holte Luft. »In wenigen Minuten, wenn der Schlußtest läuft, werden wir wissen, ob wir uns hundertprozentig auf das Programm verlassen können. Wenn das Programm Lücken hat, muß ich noch mal von vorne anfangen. Wenn alles gut läuft, gibt's Champagner.«
    »Sie halten an Ihrer Meinung fest, daß der Schlußtest notwendig ist.«
    »Ja.« Klinger massierte die schwarzen Härchen auf seinem Handrücken. »Ich kann nicht sagen, daß mir die Sache besonders gefällt.«
    »Haben Sie in Vietnam gekämpft?«
    »Was hat das damit zu tun?«
    »Sie waren im Krieg. Sie haben Menschen in den Tod geschickt.«
    »Mit ehrbaren Motiven. Von ehrbaren Motiven kann man bei unseren Versuchen wohl nicht sprechen.« Ehrbare Motive, dachte Salsbury. Ich habe es mit einem Wahnsinnigen zu tun, der noch an den Weihnachtsmann glaubt. Es gibt keine ehrbaren Motive. Es geht im ganzen Leben nur darum, daß man bekommt, was man will. Du weißt das, Klinger. Ich weiß das. Sogar Leonard, wenn er im Weißen Haus sitzt und mit dem Präsidenten und Billy Graham ein Arbeitsfrühstück abhakt, weiß das. Aber ich bin der einzige, der's zugibt. Klinger war aufgestanden. »Bringen wir's hinter uns. Wo sind die Männer?«
    »Im Nebenraum.«
    »Wissen sie, was ihnen bevorsteht?«
    »Nein.« Salsbury ging zu seinem Schreibtisch und drückte auf die Taste der Gegensprechanlage. Er grinste. »Rossner, Holbrook, Picard, kommen Sie jetzt bitte herein.« Wenige Sekunden später öffnete sich die Tür. Drei Männer traten ein. »Stellt euch in die Mitte des Raumes«, sagte Salsbury. Die Männer begaben sich in die Mitte des Raumes. »Sind sie bereits erschlossen?« fragte Klinger. »Kurz bevor Sie kamen, habe ich die Codeworte gesagt.« Klinger betrachtete die drei Gestalten. Der Nächststehende sah wie ein Straßenräuber aus. Er war Anfang Vierzig, schlank, klein und dunkelhaarig. Das braune Haar war straff zurückgekämmt. Er stand da, zum Sprungbereit, wie ein Gorilla, der auf den Befehl seines Herrn wartete. Das Kinn war ausgeprägt, die Augen standen etwas zu nahe beieinander. Die dünnen Lippen waren auffallend wegen ihrer Farbe, ein schmutziges Graurosa. »Das ist Rossner«, sagte Salsbury zu General Klinger gewandt. »Voller Name ist Glenn Rossner, Amerikaner. Hat sechzehn Jahre lang als Söldner in Asien gekämpft.«
    »Tag«, sagte Rossner. »Ihr drei sprecht erst, wenn ihr dazu aufgefordert werdet«, sagte Salsbury. »Ist das verstanden?«
    »Ja« aus drei Mündern. Der zweite Mann war etwa so alt wie Rossner, aber größer, er maß über 1,80 Meter. Die Haut war hell, das Haar rötlich blond. Streichholzschnitt. Breites Gesicht, ausgeprägte Kiefer. Ernster Gesichtsausdruck. Falten. Wenn dieser Mann Vater war, dann einer, der seine Kinder prügelte, einer, der mit dem Kopf durch die Wand ging, einer, der aus netten kleinen Jungen Männer wie Rossner machte. »Peter Holbrook«, sagte Salsbury. »Brite. Söldner seit zwanzig Jahren.« Der dritte Mann war knappe dreißig. Gut aussehend. 1,80 Meter groß. Schlank. Muskulös. Dickes braunes Haar. Buschige Augenbrauen. Grüne Augen mit Augenwimpern, auf die jede Frau neidisch geworden wäre. Die Figur war straff und sehnig, das Kinn und die Jochbögen stark ausgeprägt. »Das ist Michel

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