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In der Kälte der Nacht

In der Kälte der Nacht

Titel: In der Kälte der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean R. Koontz
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Picard«, sagte Salsbury. »Ein Franzose. Spricht aber fließend Englisch. Söldner seit vier Jahren.«
    »Wer?« fragte Klinger. Salsbury sah den General an. Er kniff die Augen zusammen. »Wer?« wiederholte Klinger. Salsbury verstand. Der Schlußtest. »Wir nehmen Picard, würde ich sagen.«
    »Dann los«, sagte Klinger. Salsbury wandte sich Rossner zu. »Auf meinem Schreibtisch liegt eine Segeltuchplane, Rossner. Bring sie her.« Rossner brachte die Plane. »Holbrook, hilf ihm die Plane auseinanderfalten.« Die Plane wurde ausgebreitet. Sie war 2,70 Meter mal 2,70 Meter groß und lag in der Mittes des Raumes. »Picard, stell dich auf die Plane.«
    Der Franzose gehorchte. »Picard, was bin ich?«
    »Sie sind der Schlüssel?«
    »Und was bist du?«
    »Ich bin das Schloß.«
    »Du wirst tun, was ich sage.«
    »Ja, natürlich.«
    »Du bist jetzt ganz entspannt, Picard. Ganz entspannt.«
    »Ja. Ich bin entspannt.«
    »Du bist glücklich.« Picard strahlte. »Du fühlst dich wohl, egal, was in den nächsten Monaten mit dir passiert. Ist das verstanden?«
    »Ja.«
    »Du wirst nicht versuchen, Rossner und Holbrook an der Ausführung der Befehle zu hindern, die ich ihnen gebe. Verstanden?«
    »Verstanden.« Er zog ein dickes Nylonseil von einem Meter Länge aus der Tasche seines weißen Kittels. »Nimm das Seil, Holbrook, und leg es Picard um den Hals, als ob du ihn erdrosseln willst. Aber zieh die Schlinge nicht zu, ehe ich es dir sage.« Picard lächelte. »Gut.«
    »Du wirst lächeln, solange du kannst.«
    »Ja.«
    »Wenn etwas mit dir geschieht, wo du nicht mehr lächeln kannst, dann wirst du wissen, daß es zu deinem Besten geschieht. Hast du das verstanden?«
    »Ich habe verstanden.«
    »Rossner, du bleibst Zuschauer. Du nimmst an der kleinen Darbietung, die deine Freunde für mich veranstalten, nicht teil. Du bleibst passiv. Ist das klar?«
    »Ich bleibe passiv.«
    »Holbrook?«
    »Ja?«
    »Wirst du ohne zögern tun, was ich anordne?«
    »Ohne zögern.«
    »Erdroßle ihn.« Holbrook zog die Schlinge zu. Picard riß den Mund auf. Zu hören war nichts, außer einem trockenen Würgen. Holbrooks Armmuskeln schwollen, als er die Schlinge fester zog. Picards Augen traten aus den Höhlen. »Zieh fester zu«, sagte Salsbury. Picard war auf die Knie gesunken. Sein Kopf schlug auf Holbrooks Knie. Immer noch hielt er die Hände an die Hosennaht. Er hatte keine Anstalten gemacht, sich zu wehren. »Zur Hölle«, flüsterte Klinger. »Zur Hölle.« Holbrook gab den Toten frei. Er trat neben die Plane. Salsbury zog ein zweites Seil aus der Tasche, von gleicher Beschaffenheit wie das erste. Er reichte es Rossner. »Weißt du, was das ist, Rossner?«
    »Ja.«
    »Gib Holbrook das Seil.« Ohne Zögern reichte Rossner das Seil an den Engländer weiter. »Dreh ihm den Rücken zu, Rossner.« Rossner drehte Holbrook den Rücken zu. »Fühlst du dich wohl, Rossner?«
    »Gut. Ich bin entspannt.«
    »Sehr schön. Du wirst nicht versuchen, Holbrook an der Ausführung meiner Befehle zu hindern.« Salsbury wandte sich zu dem Engländer. »Leg ihm das Seil um den Hals, so wie du's vorhin mit Picard gemacht hast.« Innerhalb weniger Sekunden hatte Holbrook das Seil zu einer Schlinge verknotet. »Rossner, bist du nervös?«
    »Nein. Ich bin entspannt.«
    »Gut. Sehr gut. Ich werde Holbrook jetzt sagen, er soll dich
    erdrosseln. Du wirst dich nicht wehren. Ist das klar?«
    »Jawohl.« Immer noch lächelte er. »Liebst du das Leben, Rossner?«
    »Ich liebe das Leben.«
    »Wieso bist du dann bereit zu sterben?«
    »Ich...« Er verstummte. »Du bist bereit zu sterben, weil du weiß t, daß du sowieso sterben mußt, wenn du dich dem Schlüssel widersetzt. Habe ich recht, Rossner?«
    »Sie haben recht.« Salsbury und Klinger beobachteten die beiden Söldner. Holbrook hatte hinter Rossner Aufstellung genommen. Er hielt die Enden der Schlinge in den Fäusten und war bereit zuzuziehen. Beide wirkten glücklich und entspannt. »Die totale Kontrolle«, sagte der General. »Und trotzdem sehen sie wie normale Menschen aus, nicht wie Zombies.«
    »Weil sie keine Zombies sind«, sagte Salsbury. »Sie sind auch nicht hypnotisiert. Sie sind nur konditioniert.« Er legte die Spitzen seiner Finger gegeneinander. »Eine konsequente Weiterentwicklung der menschlichen Verhaltensforschung.« Er wandte sich zu Holbrook. »Gib mir jetzt das Seil zurück, Holbrook.« Er nahm das Seil entgegen. »Du hast deine Sache gut gemacht. Du auch, Rossner. Ich bin wirklich zufrieden

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