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In der Oase unserer Traeume

In der Oase unserer Traeume

Titel: In der Oase unserer Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ABBY GREEN
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…“
    „Hana, das ist genug“, mahnte Jamilah sanft.
    Seit Salmans Ankunft am Vortag fiel es ihr schwer genug, auch nur ihre täglichen Aufgaben zu erledigen. Das Letzte, was sie brauchen konnte, waren detaillierte Informationen über sein Aussehen.
    Die ältere Frau errötete beschämt. „Entschuldigen Sie, Miss Jamilah.“
    Jamilah bemühte sich um ein Lächeln. „Keine Sorge, Hana. Scheich Salman ist ja nur so lange in Merkazad, bis Nadim und Iseult wieder zurück sind. Danach wird alles wieder wie vorher sein.“ Der letzte Satz war mehr an sie selbst gerichtet als an die Haushälterin.
    Hanas rundes Gesicht hellte sich sofort wieder auf. „Und bald haben wir dann das kleine Baby im Palast!“
    Jamilah hörte nur mit halbem Ohr zu, als die Haushälterin aufgeregt weiterplapperte. Sie hoffte, dass sich der Stich, den Hanas Worte ihr versetzt hatten, sich nicht auf ihrem Gesicht widerspiegelte.
    Sie liebte Nadim wie einen eigenen Bruder, und Iseult war ihr über die letzten Monate eine gute Freundin geworden. Aber zu ihrer eigenen Scham war Jamilah ein wenig eifersüchtig auf das überfließende Glück der werdenden Eltern.
    Tag für Tag die verliebten Eheleute zu sehen wurde immer schwieriger, besonders seit sie vor einigen Monaten von Iseults Schwangerschaft erfahren hatte. Sie hatte mit Erleichterung gehört, dass der Scheich und seine Frau für einige Wochen nach Irland reisen würden.
    Doch diese Erleichterung hielt nur bis zu dem Moment, als Nadim beim Abendessen beiläufig erwähnt hatte, dass sein Bruder in seiner Abwesenheit den Platz des amtierenden Herrschers einnehmen würde.
    Jamilah war nicht entgangen, wie Nadim und Iseult gespannt auf ihre Reaktion gewartet hatten. Auf der Feier des Sultans mussten sie bemerkt haben, dass zwischen Salman und ihr etwas vorgefallen war.
    Mit eisernem Willen schaffte es Jamilah, sich den Schock bei Nadims Mitteilung nicht anmerken lassen. Scheinbar ungerührt nippte sie an ihrem Wein, während sie versuchte, das Zittern ihrer Hände zu unterdrücken.
    „Wie nett“, erwiderte sie so gelassen wie möglich. „Es ist schon lange her, dass Salman zum letzten Mal in Merkazad war.“
    Offenbar waren die beiden noch nicht ganz überzeugt. „Du könntest nach Frankreich gehen und in unseren Stallungen dort nach dem Rechten sehen“, bot Nadim ihr sanft an.
    Jamilah richtete sich empört auf. „Ganz bestimmt nicht. Hier ist viel zu viel zu tun.“
    Auf keinen Fall sollten Nadim und Iseult denken, sie würde wegen Salman zusammenbrechen. Doch mittlerweile fragte sie sich, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hatte.
    In diesem Moment stand Hana auf. „Ich gehe zum Schloss, um den Haushaltsplan mit den Bediensteten zu besprechen. Kommen Sie mit?“
    „Nein!“, platzte Jamilah entsetzt heraus.
    Die Haushälterin starrte sie erschrocken an, aber im nächsten Moment hatte Jamilah sich wieder unter Kontrolle. So herzlich wie möglich lächelte sie Hana an und appellierte an ihren Stolz: „Welchen Grund hätte ich dazu, wenn unsere wundervolle Haushälterin alles so fest im Griff hat? Bei den ganzen Neuankünften in den nächsten Tagen habe ich hier alle Hände voll zu tun. Aber wenn ich im Palast dringend gebraucht werde, komme ich natürlich.“
    Geschmeichelt richtete Hana sich bei dem Kompliment auf. „Nein, nein, Miss Jamilah, Sie haben ganz recht. Sollte es ein Problem geben, benachrichtige ich Sie sofort.“
    Als die Haushälterin gegangen war, sank Jamilah erschöpft in ihren Bürostuhl. Kalter Schweiß stand auf ihrer Stirn, ihr Herz raste. Nur ein Monat, versicherte sie sich, dann habe ich es geschafft. Ein Monat, in dem sie es um jeden Preis vermeiden musste, in die Nähe des Palastes zu kommen.
    Immerhin war sie hier bei den Ställen sicher. So lange sie zurückdenken konnte, hatte Salman eine ausgeprägte Abneigung gegen Pferde gehabt, hier würde sie ihm ganz bestimmt nicht über den Weg laufen.
    Außerdem bin ich mittlerweile sowieso über ihn hinweg, versuchte sie sich zu überzeugen. Es war ihr ganz egal, dass er weniger als zehn Minuten von ihr entfernt war.
    Dennoch fand Jamilah in den Tagen nach Salmans Ankunft keine Ruhe. Nachts wälzte sie sich zutiefst erschöpft und gleichzeitig aufgepeitscht in ihrem Bett hin und her, und wenn sie doch einmal einschlief, erwachte sie kurz darauf schweißgebadet und mit rasendem Herzen.
    Auch in dieser Nacht hatte sie wieder einmal kaum Schlaf gefunden. Als am Horizont über der Wüste die Sonne aufging,

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