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In einer heißen Sommernacht

In einer heißen Sommernacht

Titel: In einer heißen Sommernacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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Jungs«. Wenn Solly dabei erwischt wurde, waren die Folgen nicht auszudenken. Es war möglich, dass man ihn sofort als abartig hinstellte, weil er nicht richtig im Kopf war.
    Gestank schlug ihr entgegen, als sie die klapprige Tür zur Damentoilette öffnete. Mit angehaltenem Atem führte sie Solly in die Kabine. Es war stockdunkel, was wahrscheinlich ein Segen war, aber für Ella war es ein Nachteil, als sie Sollys Hose aufknöpfte. Nachdem sie es geschafft hatte, stellte sie ihn vor die Öffnung. Er war kaum groß genug, um das Loch zu treffen, aber er erledigte sein Geschäft ohne Missgeschick.
    Hastig knöpfte Ella ihm die Hose wieder zu. » Gut gemacht, Solly. Gut gemacht.« Sie nahm sich vor, gleich nach ihrer Rückkehr sich und ihrem Sohn gründlich die Hände mit Seife und warmem Wasser zu waschen. Falls es ihr gelang, Mr Rainwater zu überreden, auf dem Rückweg bei Doktor Kincaid vorbeizuschauen, konnten sie sich auch dort waschen.
    Fest entschlossen Mr Rainwater zu überzeugen, noch heute Abend den Arzt aufzusuchen, schob sie Solly aus dem Toilettenhäuschen und zog rasch die Tür hinter sich zu.
    » Hey, Ella.«
    Erschrocken fuhr sie herum. Es war Conrad Ellis, der lässig mit der Schulter an der Außenwand des Häuschens lehnte. Der Deputy-Stern steckte an seinem Uniformhemd, und um die Hüften trug er ein Lederhalfter mit einer Pistole darin. Sein Feuermal war in dem schwachen Licht schwarz wie Tinte. Eine Zigarette baumelte zwischen seinen Lippen, die zu einem unverschämten Grinsen verzogen waren.
    Er deutete mit dem Kopf auf das Toilettenhäuschen. » Die Nigger wissen, wie man ein Plumpsklo vollscheißt, nicht wahr?«
    » Was tust du hier?«
    » Meine offizielle Pflicht«, antwortete er und tippte nervös mit dem Zeigefinger gegen den Pistolengriff wie ein Revolverheld, der jeden Moment die Waffe zieht. » Ich halte die Nigger davon ab, Amok zu laufen.«
    Ellas Herz schlug hart und schnell, aber ihr war bewusst, dass das Schlimmste, was sie tun konnte, war, Conrad ihre Angst zu zeigen. Sie nahm Solly fest an die Hand und begann, sich rasch zu entfernen.
    Aber Conrad ließ das nicht zu. Er überholte sie und versperrte ihr den Weg. » Was hast du eigentlich neuerdings? Glaubst du, deine Scheiße duftet vielleicht nach Rosen? Bist du dir zu fein, um einen alten Freund höflich zu grüßen?«
    » Wenn ich dich höflich grüße, gehst du mir dann aus dem Weg?«
    Conrad nahm die Zigarette aus dem Mund und warf sie ins Gras, wo er sie mit der Schuhspitze austrat, während er gleichzeitig einen Schritt auf sie zumachte. » Kommt darauf an.«
    » Worauf?«
    Er grinste anzüglich. » Darauf, wie weit deine Höflichkeit geht.«
    Schlagartig begriff Ella seine Absichten. Sie öffnete den Mund, um zu schreien, aber Conrad stürzte sich auf sie und rammte sie gegen die Außenwand der Toilette, während er eine Hand auf ihren Mund presste.
    Neben ihr landete etwas hart auf dem Boden, und Ella wurde bewusst, dass Conrad Solly mit seinem Schwung umgeworfen hatte. Conrad drückte sie gegen die Wand, sodass sie ihre Arme nicht mehr bewegen konnte. Trotzdem spreizte sie die Finger weit nach unten, so weit sie konnte, und tastete hoffnungslos nach ihrem Sohn, während sie gleichzeitig kämpfte, um Conrads Hand von ihrem Mund abzuschütteln. Ihn zu überwältigen, war unmöglich, aber wenn es ihr gelang, zu schreien, konnte sie sich vielleicht bemerkbar machen.
    » Du solltest netter zu mir sein, Ella, wirklich.« Conrads Lässigkeit war nun verschwunden, er keuchte wie ein Tier. » So nett wie zu deinem Untermieter. Wie kommt es, dass du ihm gibst, was du mir immer verweigert hast, he?« Sein feuchter Atem roch nach Whiskey, aber sie war nicht in der Lage, ihr Gesicht abzuwenden.
    Ein Laut der Empörung drang aus ihrer Kehle, als er mit der freien Hand ihre Brust zusammendrückte, aber das stachelte ihn nur an, noch gröber mit ihr umzuspringen. » Wie kommt es, dass du diesen blassen Schwächling mir vorziehst? Wenn du einen Mann wolltest, warum hast du dann nicht mich genommen?«
    Es gelang ihm, eine Hand zwischen ihre Körper zu zwängen und zwischen Ellas Beine zu schieben. Sie versuchte, seiner plumpen, zielstrebigen Hand auszuweichen, aber sie konnte nicht rückwärts, und er presste sich mit seinem ganzen Gewicht auf sie, sodass sie auch nicht seitlich ausbrechen konnte. Die unnachgiebige Schnalle seines Gürtelhalfters bohrte sich ihr in den Bauch.
    Was war mit Solly, war er verletzt? Hatte er das Bewusstsein

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