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Das magische Land 2 - Das Amulett der Schlange

Das magische Land 2 - Das Amulett der Schlange

Titel: Das magische Land 2 - Das Amulett der Schlange Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen Bryan
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Kapitel 1
    Es wird Zeit.«
    Gereint hob den Kopf. Er hatte die ganze Nacht auf dem Steinboden gekniet, halb träumend, halb betend, aber er war nicht schläfrig. Er fühlte sich leicht und leer und erhaben.
    Langsam schärfte sich sein Blick, und sein Geist kehrte zurück von fernen, magischen Orten. Die Kapelle war voller Schatten und Geflüster. Die geschliffenen Glasfenster schimmerten dunkel, die Reihen von Kerzen waren heruntergebrannt, während die Nacht sich der Morgendämmerung näherte. Der Mann, der gesprochen hatte, trat in das spärliche Licht. Sein Gesicht war ernst, aber seine dunklen Augen lächelten. »Sie warten auf dich«, sagte er. »Jetzt schon?« Gereint biss sich auf die Zunge. Seine Selbstkontrolle war immer noch unzureichend, obwohl er lange und hart daran gearbeitet hatte, sie wiederzuerlangen. »Ich glaube, ich bin noch nicht bereit. Vielleicht sollte ich warten. Vielleicht …«
    »Du bist bereit«, sagte Riquier. »Komm mit mir.«
    Gereint musste gehorchen. Riquier war ein Knappe, und sein Lehrer und stand im Rang weit über ihm.
    Er erhob sich steif und widerstand dem Drang, sich zu ducken und nach vorn zu beugen. Trotz all seiner Bemühungen, kleiner zu erscheinen, überragte er die meisten Männer seines Volkes.
    Riquier führte ihn aus der Kapelle hinaus und durch den Säulengang auf den Hof der Prüfung, wo er entweder ein Novize des Rosenordens werden oder bei dem Versuch sterben würde. Er konnte die Zuversicht seines Lehrers nicht teilen, aber zum Umkehren war es zu spät. Der einzige Ausweg aus der Situation war die Prüfung.
    Sie warteten auf ihn: alle Mitglieder des Ordens, die lebendig aus dem Königreich Lys entkommen konnten, sowie eine ansehnliche Zahl von Rittern, Knappen und Novizen des Rosenordens der Insel Prydain, auf der sie sich befanden. Gereint schritt langsamer aus und geriet fast ins Stolpern. Er hatte nicht so viele erwartet.
    Riquier zog ihn weiter, bis er im Zentrum des Kreises stand. Am Himmel zeigten sich die ersten Vorboten der Morgendämmerung, aber der Hof war schon voller Licht: klar und schattenlos, geboren aus Magie und dem gebündelten Willen der Ritter. Sie waren alle versammelt, um dabei zuzusehen, wie ihr schwierigster Postulant zu einem neu aufgenommenen Mitglied des Ordens wurde.
    Gereint richtete sich auf. Vielleicht wollten sie, dass er versagte. Wenn es sich so verhielt, würde er ihnen ein tapferes Schauspiel bieten.
    Riquier nickte, als könnte er Gereints Gedanken lesen. »Denk dran«, sagte er, »vom Geist zum Herzen und vom Herzen zur Hand — das ist das Geheimnis dessen, was wir sind.«
    Er ließ Gereint in der Mitte des Kreises zurück. Novizen traten an seinen Platz und brachten die Waffe, mit der Gereint getestet werden sollte: ein zweihändiges Großschwert. Sie brachten auch eine Rüstung und einen leichten Helm, was ihm beides erstaunlich gut passte.
    Gereint kreiste mit den Schultern unter dem gepolsterten Leder und versuchte, die Anspannung zu verscheuchen. Wie ein Narr hatte er auf eine andere Prüfung gehofft.
    Bücher — nachdem er ein ganzes Jahr lang fleißig gelernt hatte, konnte er ganze Seiten in drei oder fast vier Sprachen rezitieren. Oder Magie. Er konnte sie inzwischen kontrollieren, jedenfalls meistens. Er beherrschte alle einfachen Zauber; er konnte einen fast klaren Glasstab herstellen, aber es war noch schwierig für ihn, ihn zu formen, und Magie darin einbinden zu können, wurde von keinem Postulanten erwartet.
    Waffen waren seine größte Schwäche. Hätten sie ihm eine Heugabel und eine Hacke gebracht oder ihn aufgefordert, eine gerade Furche zu pflügen, wäre ihm das nicht schwergefallen; aber sie waren keine Bauern hier. Sie waren Bitter. Und er, ein Bauernsohn, besaß die Kühnheit, einer von ihnen werden zu wollen.
    Natürlich konnte er nur durch einen bewaffneten Kampf zum Novizen aufsteigen. Hätte man ihn gebeten, einen Kandidaten auf seine besonderen Schwächen zu testen, dann hätte er dasselbe getan. Ein Ritter, der nicht kämpfen konnte, war eine Schande für den Orden.
    Seine Finger schlossen sich um den Schwertgriff. Er wog es in seinen Händen, holte ein paar Mal tief Luft und versuchte, nicht zu viel zu denken. Denken war tödlich. Er musste einfach nur ein guter Schwertkämpfer sein.
    Der Mann, der ihm gegenübertrat, war ihm fremd. Er trug wie Gereint eine lederne Rüstung, und er war ein großer, kräftiger Mann mit breiten Schultern. Er war sogar ein wenig größer als Gereint.
    Bei den

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