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In glücklichen Umständen

In glücklichen Umständen

Titel: In glücklichen Umständen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Cooper
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Diskussion reinigen so viel, wie sie verunreinigen, wenn Sie mich fragen. Sie legen einfach die Saat für den nächsten Zwist.
    Ich war also froh, daß Ben jede Ferien kam, und brauchte mir keine Gewissensbisse zu machen. Das gleiche galt für seine Mutter, die nun ihre Nervenzusammenbrüche kultivieren konnte, ohne Schuldgefühle zu bekommen, und sich in Spanien von ihnen erholte, ohne außer zwei Baby-Doll-Nachthemdchen, einer Flasche Baldrian und ihrem neuesten Liebhaber auch noch einen widerwilligen Sprößling mitschleppen zu müssen.
    «Übrigens, Pa hat angerufen», sagte Ben. «Er hat gesagt, er muß ein vielversprechendes Objekt besichtigen.»
    Wir grienten. Pa, neuerdings Immobilienmakler, kannte immer die richtigen fachkundigen Ausdrücke, selbst wenn er, was den Rest betraf, nicht allzu firm war. Einer seiner Spione hatte ein Objekt zur sofortigen Besichtigung empfohlen, und er hatte sich am frühen Morgen auf den Weg gemacht. Sie würden es zweifellos vorher und nachher bei ein paar Glas Bier erörtern, und zuletzt würden sie beide ein Vermögen daran verdient haben, theoretisch.
    Ben sagte: «Mußt du ihm überhaupt von der Frau mit der aufreizenden Nase erzählen? Behalte sie einfach für dich. Schick sie weg, wenn sie wiederkommt. Ignorier sie. Vergiß sie. Verbrenn jeden Schriftwechsel.» Kein Maulwurf hätte radikaler sein können. Aber ich hoffte dennoch, wir könnten es in einem vernünftigen Gespräch klären, wie es immer in Illustrierten geraten wird, deren Redaktion aus geschiedenen Neurotikern besteht, die gewöhnlich zur Hysterie neigen.
    «Ich würde nie unser herrliches kleines Reich, unsere unglaubliche Goldmine, unseren einzigartigen Besitz aufgeben, nicht einmal für eine Summe, die man nicht ablehnen kann. Keine Chance.»
    Er lehnte sich zurück und grinste. «Hast du gewußt, daß ein Norweger fünfzehn Jahre gebraucht hat, um eine Forelle zu dressieren, damit sie in ein Bierglas springt?»
    «Weiter!» drängte ich beeindruckt. Ich dachte nur, ob das Glas bei dem Experiment mit Bier gefüllt sein müsse.
    Draußen ging der Tag mit einem aufziehenden Sturm und fallender Temperatur zu Ende. Es war herrlich, sich in einen wohligen Dämmerzustand sinken zu lassen, der von der Hitze unseres alten Küchenherds, vom Geruch von Bens neuester Kochkreation und der beruhigenden - oder beunruhigenden - Geräuschkulisse von Radio i gefördert wurde.
    Ben reichte mir eine Scheibe Bananenkuchen, nach einem Rezept, das er zum erstenmal ausprobiert hatte, leider zusammen mit seinen Spezial-Fischbuletten. Der Bananenkuchen schmeckte entschieden nach Fisch, und ich reichte ihn hastig Charlie, der bereit war, alles zu essen, was man ihm hinhielt, von Schnürsenkeln bis zu einem künstlichen Gebiß. Die Spezial-Fischbuletten, ein recht erfolgreiches Experiment, bestanden aus Kabeljauköpfen, die der Fischhändler anderweitig nicht loswerden konnte, und altem Brot, das der Bäcker nach einem unbefriedigenden Weihnachtsgeschäft gestiftet hatte. Die Hunde empfanden sie als willkommene Abwechslung von den Schlachtabfällen oder was immer es war, das der Metzger einmal die Woche in alten Plastikbeuteln und Seifenpulverkartons schickte. Ben bestrich seinen Bananenkuchen dick mit Butter von der Farm weiter oben an der Straße, wo wir auch die Eier von angeblich freilaufenden Hennen kauften, die ein bißchen mehr kosteten als die vom Supermarkt, obwohl ich nicht den Verdacht loswurde, daß der Farmer sie eben von dort bezog.
    «Möchtest du immer noch zurück und in London leben?» fragte Ben. Er hatte das Stadium überwunden, in dem er einst beim Reden stets einen Hagel von Krumen erzeugt hatte, und ich duckte mich nicht mehr instinktiv, wenn er den Mund aufmachte. Genau wie er den Ehrgeiz hatte, die große Stadt hinter sich zu lassen, war es lange Zeit mein Wunsch gewesen, ihre Licht- und Schattenseiten wieder zu genießen.
    «Nein», sagte ich und staunte abermals darüber, daß es wahr war. «Seltsam, nicht? Ich bin ursprünglich gegen meinen Willen hierhergekommen, und jetzt kämpfe ich darum, hier zu bleiben. Was sollte ich bloß anfangen, wenn ich wieder in London wäre?»
    «Was hast du gemacht, als du vorher dort warst?»
    Eine gute Frage. Was hatte ich doch gleich gemacht? Eine Menge Dinge, und eins hatte so viel Spaß gemacht wie das andere. Jetzt tat ich eine Menge andere Dinge, und eins machte mir doppelt so viel Spaß wie das andere. Vielleicht spielt es keine große Rolle, wo man ist. Glück hat

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