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In glücklichen Umständen

In glücklichen Umständen

Titel: In glücklichen Umständen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Cooper
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Gegenteil, soviel war mir klar. Ich wappnete mich für das weitere.
    «Wir sind bereit, Ihnen eine Summe zu bieten, die Sie unmöglich ablehnen können», fuhr sie fort. Ich zuckte zusammen. Wie hatte sie herausgefunden, daß der Filialleiter meiner Bank im Augenblick wohl keine Summe ablehnen würde, die auf mein Konto gehen könnte? Und nun, im Januar, wo die Saison erst in vielen Monaten beginnen würde, wo sich kaum Einheimische dazu durchringen würden, ihre Hunde zum Aufbewahren, Trimmen, Krallenschneiden oder auch nur Frisieren zu bringen, und wo das neue Zuchtunternehmen durch die hinderliche Beinlänge meiner einzigen geeigneten Anwärterin gefährdet wurde, waren die Aussichten in der Tat trübe.
    «Wir sind natürlich ein eingetragener gemeinnütziger Verein.» Sie reichte mir eine Karte.
    Ich nahm sie und behielt sie in der Hand, eine kreideweiße Karte wie eine vom Feind zur Verfügung gestellte Kapitulationsflagge. «Eine karitative Stiftung für Tiere», erläuterte sie. «Wir retten Tiere, die beim Versuch, eingeschmuggelt zu werden, von den Zollbehörden konfisziert wurden. Wenn niemand gefunden werden kann, der für die sechsmonatige Quarantäne aufkommt, werden diese bedauernswerten Geschöpfe oft eingeschläfert. Wir bemühen uns, sie davor zu bewahren. Entweder tragen wir zu den Zwingergebühren bei, wenn die Besitzer nicht imstande sind, sie allein aufzubringen, oder wir übernehmen sie ganz, und wir stehen den Besitzern, sofern sie weiterhin interessiert sind, mit Rat und Tat zur Seite und bringen ihnen das Tier zurück, es sei denn, wir müssen ihm, wenn die sechs Monate um sind, ein neues Heim beschaffen. Wir sammeln Spenden, nicht nur hier, sondern auch im Ausland, und dieses Haus mit seinen ausgezeichneten Zwingern hat einen idealen Standort zwischen London und den Kanalhäfen.» Sie strahlte. Was sie betraf, war die Angelegenheit klar. Ich konnte sehen, daß Monty daran gewöhnt war, ihren Willen durchzusetzen, und sich auf diese Weise in Form hielt.
    «Tut mir schrecklich leid», sagte ich, «aber es kommt nicht in Frage. Wir sind kaum zwei Jahre hier. Ich brauche die Zwinger auch.»
    «Sie benutzen sie doch gar nicht», warf sie mir vor. Wir starrten uns an. Es war natürlich nicht zu leugnen, und das war unverzeihlich. Aber wie konnte sie wissen, daß ich dort keine Zwerge hielt oder Champignons züchtete oder sie an Mörder verpachtete, die ihre Leichen darin verscharrten, oder die Absicht hatte, sie im Sommer sonntags für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen? Solche Dinge können heutzutage viel Geld bringen.
    Ich erhob mich. «Es tut mir leid, daß ich Ihnen nicht helfen kann», sagte ich eisig.
    «Finden Sie wirklich», sagte sie eindringlich, «daß es fair ist, diese wunderschönen Zwinger brachliegen zu lassen, wenn arme, unerwünschte Geschöpfe, so wie er hier -» Charlie bemühte sich sofort, wie ein armes, unerwünschtes Geschöpf auszusehen - «ungeliebte, vernachlässigte, sogar halb verhungerte Wesen -» Charlie spielte Todeskampf und fiel hin, als Mrs. Sattersthwaite-Pells aufstand - «in einer derart verzweifelten Lage sind?» Ein sehr emotionaler Augenblick. Wir starrten uns an, dann legte sie mir kurz eine in tote Ziege gehüllte Hand auf den Arm.
    Ihr Wagen brummte die Einfahrt hinunter in Richtung Schnellstraße, als ich in die Küche zurückging und die Karte hinter einen Stoß Rechnungen auf der Anrichte steckte. «Sie wollte mir das Haus wegnehmen», erklärte ich Ben grämlich. Er spülte gerade ab. Ich stellte den Kessel auf und holte die Teekanne. Ben hatte innegehalten und sich zu mir umgedreht, und ich merkte, daß ich den Tränen nahe war. Ich war froh, daß ich immer die richtige Emotion parat hatte.
    Ben klappte nach dem letzten abgetrockneten Teller die Tür des Geschirrschranks zu und sagte unbehaglich: «Sie wird es doch nicht kriegen, oder? Die Dame mit der elektrischen Nase?» Er betrachtete es ebenso als Heim wie ich. Er hatte mir übrigens geholfen, das zu schaffen, was es geworden war, und London, wo seine Mutter lebte, war nur ein Aufenthaltsort während der Schulzeit, so etwas wie ein Internat. Ich fragte mich oft, ob es nicht besser gewesen wäre, wenn ich nicht so schnell weich geworden wäre, aber dann argumentierte ich, dieser Einwand gehöre zu den Dingen, die so oft vorgebracht werden - genau wie man sagt, ein Familienkrach reinige die Luft, ohne an das zerschlagene Porzellan zu denken. Kein Krach, kein Streit und keine hitzige

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