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In glücklichen Umständen

In glücklichen Umständen

Titel: In glücklichen Umständen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Cooper
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hier in der Nähe war, hielt ich eine Unterredung für besser.»
    «Gut», sagte ich und meinte es kein bißchen. Die Freunde Beowulfs würden meine Freunde nicht sein, das sah ich schon jetzt. Ihre Nasenspitze zierte ein kleines Gewächs, das beim Reden auf und ab hüpfte wie ein Goldhamster in einer Tretmühle. Ich habe etwas gegen das Wort «Unterredung». Es beinhaltet, daß man mich auffordert, irgend etwas zu verteidigen, zu leugnen, zu erklären oder zu akzeptieren.
    «Ich will gleich zur Sache kommen», sagte sie. «Wir wollen dieses Haus haben.» Ich starrte sie an. Der Goldhamster setzte sich einen Moment zur Ruhe, blieb aber wachsam. Pa und ich lebten seit etwa zwei Jahren in dem Haus, und davor hatte es niemand haben wollen. Zuerst hatte ich es selbst nicht unbedingt haben wollen, aber von den Dutzenden anderer, die wir besichtigt hatten, war es das einzige gewesen, das wir uns leisten konnten und das gewisse Möglichkeiten bot, zu den gefürchteten Steuern beizutragen. Ich liebe die Gewißheit, daß das Haus, in dem ich wohne, sich selbst tragen wird, also mehr ist als ein ausreichender Unterschlupf; so etwas wie eine Obstwiese hat, Gewächshäuser, eine Druckerpresse zum Geldfälschen im Keller oder, wie in diesem Fall, Zwinger im Garten, die, wie ich sofort erkannt hatte, förmlich danach schrien, als Hundepension benutzt zu werden. Wunderschöne Zwinger, fast neu, makellos gepflegt, perfekt umzäunt und umbrettert, mit großzügig bemessenen Laufgängen, einem Auslaufgehege und einem Krankenrevier. Die Bäume dahinter spendeten Schatten, und jeder Hund, der das Glück hatte, vorübergehend bei uns unterzukommen, würde es sich wahrscheinlich zweimal überlegen, ehe er nach Herrchen oder Frauchen jaulte.
    Das Hundehotel war recht erfolgreich gewesen, obgleich die Zwinger ständig leer blieben. Die Gäste hatten einfach sehr gute Gründe, lieber bei mir im Haus zu sein. Da ich nicht zu jenen ruchlosen Magnaten gehörte, die ihre Millionen auf Kosten ihrer Kunden machen, und da ich in jenem ersten Sommer sowieso allein war (mein Mann lag im Krankenhaus), wehrte ich mich nicht mal der Form halber. Ich war, um ganz ehrlich zu sein, heilfroh über die Gesellschaft. Die Zwinger machten inzwischen auf neue Kunden einen professionellen Eindruck und dienten als fortwährende Erinnerung, daß ich ein Geschäft betrieb und nicht nur ein paar Freunde beherbergte.
    Das Haus, eine ehemalige Pfarrei, nun allerdings heruntergekommen, war groß genug, um notfalls einem Rudel Wolfshunde Platz zu bieten, und am Ende des ersten Sommers nahm ich alle Haustiere, vorausgesetzt, sie brachten Geld. Schlangen, Schildkröten, Kanarienvögel, Kaninchen, Goldhamster, Wickelbären und Frösche. Wir legten uns ein Schwein zu, Ziegen und einen Esel, ganz zu schweigen von den drei Kindern, die ich aufnahm - natürlich nicht meine eigenen. Ben, damals dreizehn Jahre alt, hatte auswärts tätige Eltern und kam nun immer in den Schulferien zu uns. Emily, damals neun, kam mit ihrem Hund Rajah und beschloß dann, auch während des Schuljahrs bei uns zu wohnen, damit sie der anonymen Großstadtschule entrinnen und die Dorfschule besuchen konnte. Dann hatten wir noch Adam, der mir seine Hündin - Lady - gebracht hatte, weil sie zu Haus unerwünscht war. Lady und Rajah waren Dauergäste, und die anderen ständigen Hausbewohner hatten sich in ihren Zimmern häuslich eingerichtet und machten wenig oder überhaupt keinen Arger. Wir führten alle ein sehr glückliches, geregeltes Leben, das, obgleich nach einem bestimmten Schema ablaufend, selten langweilig war. Adam, inzwischen dreizehn, kam oft zu uns, da seine geschiedenen Eltern ihn nicht haben wollten.
    Das Haus war uns allen ein Heim geworden, und nun kam plötzlich jemand, der es uns wegnehmen wollte. Was, schrie ich stumm, was hast du getan, um es für Hamsternase und ihre Freunde so begehrenswert zu machen? Wußten sie vielleicht etwas darüber, das ich nicht wußte? Lag irgendwo tief unter den Maßliebchen ein Haufen Goldbarren, die nur auf ein Metall-Spürgerät warteten? Vielleicht eine Ölquelle, die unter dem Hühnerauslauf blubberte? «Nun», sagte ich höflich, «ich freue mich, daß es Ihnen gefällt, aber es ist leider nicht zu verkaufen.»
    «Das ist uns natürlich bewußt. Aber ich bin trotzdem sicher, daß Sie es sich noch einmal überlegen werden, wenn ich Ihnen sage, worum es geht. Sie sind doch eine vernünftige Frau.»
    Leute, die das sagen, meinen gewöhnlich das

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