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In Liebe, dein Mörder: Thriller (German Edition)

In Liebe, dein Mörder: Thriller (German Edition)

Titel: In Liebe, dein Mörder: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Ferkau
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Gottschalk oder noch besser, bei unserem Altkanzler Helmut Schmidt. Es wird den Menschen gesagt, vor dem Gesetz seien alle gleich, doch das stimmt nicht. Wenn es mal einen Prominenten trifft, dann nur, weil er unliebsamen, meist politischen Gegnern, ein Dorn im Auge ist. Die benötigt werden, lässt man gewähren. Das ist nicht immer ein bewusster Vorgang, denn auch Bullen sind Menschen und man sollte aufhören, ihnen andauernd Böses zu unterstellen.«
    »Tatsächlich?« Ice rümpfte die Nase. »Ist ja ganz was neues.«
    Will Prenker blieb ungerührt. »Und weil auch Polizisten Menschen sind, unterliegen sie denselben Denkschemata wie du und ich. Die meisten Menschen trauen Prominenten bestimmte Dinge einfach nicht zu. Die wirklich Großen des Landes umgibt eine Aura, eine Art Mythos. Sie sind das, was für die alten Griechen die Götter waren. Wir huldigen ihnen, auf moderne Art. Gehe zu einem Konzert von U2 oder Madonna, und du weißt, was ich meine. Deshalb braucht es viel mehr Beweise, einen Prominenten zu verhaften, als bei Otto Müller oder Willi Schulze nötig sind. Man nennt das auf Englisch den Halo Effect. Gegen den ist niemand gefeit. Die einzelne Qualität einer Person erzeugt einen positiven oder negativen Eindruck und überstrahlt damit den Gesamteindruck. Inzwischen weiß man, dass schöne Menschen schneller Karriere machen oder Lehrer an attraktive Schüler unbewusst bessere Noten verteilen. Der Halo Effect versperrt uns den Blick auf die wahren Eigenheiten. Polizeischule zweites Semester.«
    » Mag ja sein, aber ihr guckt auch ganz genau hin, weil die Öffentlichkeit und die Presse euch, bzw. dem Untersuchungsrichter den Arsch aufreißt, wenn ihr euch bei einem Promi irrt.«
    Prenker schnaufte. »Das kommt noch hinzu. RTL und Co. scharren permanent mit den Hufen und warten auf den nächsten Skandal.« Er leerte seine Cola Light. »Im Fall Vincent Padock bin ich mir sicher, dass er der Mörder von Lisa Armond ist. Ich bin außerdem sicher, dass er der Pfahlmörder ist. Er leitet eine Firma, in der auch Displays hergestellt werden, und seitdem er das Land verlassen hat,  gab es keine weitere Pfählung. Zufall? «
    »Und nun hat er sich verpisst, auch wenn ich deine Meinung nicht begreife«, sagte Ice betont flapsig. »Padock ist ein ehrenwerter Mann, wird gesagt.«
    » Und eben das glaube ich nicht. Genau das meinte ich. Wir sitzen alle Denkfehlern auf.“
    »Glaubst du, diese Eva weiß etwas? Schließlich war sie in derselben Wohnung, in der ihre Mutter starb.«
    »Sie schlief tief und fest. Außerdem hörte sie oben in ihrem Zimmer nicht, was sich unten auf der Dachterrasse abspielte.«
    »Ist das sicher?«
    »Routinefragen. Standarduntersuchungen. Das muss sein. Lebensversicherungen. Polizei. Alle stellen diese Fragen. Letzter Stand ist, dass Eva Armond sich in therapeutischer Behandlung befindet, und ihr Psychiater hat Schweigepflicht. Sie geht nach wie vor zur Schule, wird jetzt ihren Abschluss machen und verhält sich völlig unauffällig.«
    »Wo befindet sich Padock?«, fragte Ice.
    »Kann dir das dein schlauer Freund nicht sagen?« Will Prenker zeigte auf den Computer.
    »Hätte ich dich sonst gefragt, verdammt? Irgendwie musst du dich schließlich bezahlt machen, oder?«
    Prenker fraß eine Antwort in sich hinein. Der Fall ernährte ihn gut, obwohl die Honorare in den letzten Monaten weniger geworden waren, da nichts mehr geschah und die Pfahlmorde aus dem öffentlichen Interesse verschwanden. Es gab so vieles, an dem die Öffentlichkeit sich wetzen konnte. Stets gab es Neues. Und wenn es die neuen XXL-Brüste von Amy Whinehouse waren, die sie 39.000 Dollar gekostet haben sollten oder Lady Gaga gefragt wurde, ob sie einen Penis habe.
    Na und? Noch würde es sich mit diesem aufgeblasenen Pimpf nicht verscherzen. Noch nicht.
    »Vielleicht ist er in den USA, vielleicht in Südamerika oder in Afrika ...«
    »Oder auf meinem Scheißhaus?«
    Erneut schluckte Prenker. Er hatte nicht übel Lust, dem Nerd die Brille in die Fresse zu schlagen und ihn in seinem Blut liegen zu lassen. Und - wer wusste das schon – vielleicht würde er es eines Tages tun. Derzeit gab es jeden Monat eintausend Gründe, sich zu disziplinieren.
    » Er verlautbarte, die Welt zu bereisen. Er begann in den USA, von dort aus verliert sich seine Spur. Das LKA könnte der Spur folgen, doch dafür benötigt es eines stichhaltigen Verdachtes, und den gibt es nach wie vor nicht.«
    » Wo war Padock, als Lisa Armond starb?«
    » Im

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