In meinem Himmel
ewig, bis ihr klar wurde, dass ich immer freiwillig das Gras an der Hecke schnitt, weil ich dann bei der Gartenarbeit mit Holiday spielen konnte. Dabei fiel ihr Holiday ein, und ich folgte ihren Gedanken. Dass es in wenigen Jahren an der Zeit sein würde, ihrem Kind einen Hund zu besorgen, wenn das Haus erst einmal eingerichtet und umzäunt war. Dann dachte sie daran, dass es heutzutage Geräte mit Peitschenschnur gab, die eine Hecke in Minuten von Pfosten zu Pfosten trimmen konnten - was uns Stunden des Murrens gekostet hatte.
Jetzt kam Samuel zu Lindsey heraus, und da war sie in seinen Armen, mein süßes Dickerchen, das Baby, geboren zehn Jahre nach meinen vierzehn Jahren auf der Erde: Abigail Suzanne. Klein-Susie für mich. Samuel legte Susie neben den Blumen auf eine Decke. Und meine Schwester, meine Lindsey, bewahrte mich im Gedächtnis, dem richtigen Ort für mich.
Und in einem kleinen Haus sieben Kilometer entfernt hielt ein Mann seiner Frau mein schlammverkrustetes Armband mit den Anhängern hin.
»Schau mal, was ich auf dem alten Industriegelände gefunden habe«, sagte er. »Einer von den Bauarbeitern hat gesagt, dass sie das ganze Grundstück planieren wollen. Sie haben Angst vor weiteren Schlundlöchern wie dem, das die Autos verschluckt hat.«
Seine Frau goss ihm ein Glas Wasser ein, während er das winzige Fahrrad und den Ballettschuh, den Blumenkorb und den Fingerhut betastete. Er hielt das schlammige Armband vor sich, als sie sein Glas vor ihn hinstellte.
»Das kleine Mädchen ist inzwischen bestimmt erwachsen«, sagte sie.
Beinahe.
Nicht ganz.
Ich wünsche euch allen ein langes und glückliches Leben.
Danksagung
Dank schulde ich meinen leidenschaftlichen ersten Lesern: Judith Grossman, Wilton Barnhardt, Geoffrey Wolff, Margot Livesey, Phil Hay und Michelle Latiolais. Desgleichen dem Workshop an der University of California in Irvine.
Denen, die sich spät dazugesellten, aber für herrlichste Erfrischungen sorgten: Teal Minton, Joy Johannessen und Karen Joy Fowler.
Den Profis: Henry Dunow, Jennifer Carlson, Bill Contardi, Ursula Doyle, Michael Pietsch, Asya Muchnick, Ryan Harbage, Laura Quinn und Heather Fain.
Bleibender Dank an: Sarah Burnes, Sarah Crichton und die wunderbare MacDowell Colony.
Ein Alleswisser-Ehrenabzeichen für meine Informanten: Dee Williams, Orren Perlman, Dr. Carl Brighton und das unentbehrliche Rechercheteam Bud und Jane.
Dank auch an mein verlässliches Dreiergespann, dessen stärkende Freundschaft und dessen Immer-wieder-Lesen neben Tapioka und Kaffee das sind, was mich täglich in Schwung hält: Aimee Bender, Kathryn Chetkovitch, Glen David Gold.
Und ein
wau!
für Lilly.
Über das Buch
»Ich hieß Salmon, wie das englische Wort für Lachs; Vorname Susie. Ich war vierzehn, als ich am 6. Dezember 1973 ermordet wurde.«
Susie Salmon führt das ganz normale Leben eines Teenagers in einer merikanischen Kleinstadt - bis zu jenem Tag im Dezember, als sie allein durch ein Maisfeld nach Hause geht. Denn dort lauert ihr ein Nachbar auf, ein Mann, der sie vergewaltigen, töten und ihre Leiche verschwinden lassen wird. Aber Susies Existenz ist damit nicht ausgelöscht. Von »ihrem Himmel« aus verfolgt sie das Leben auf der Erde, beobachtet sie, wie ihre Geschwister, Eltern und Freunde mühevoll nach Wegen suchen, um den Verlust zu verarbeiten. Bis die Wunden vernarbt sind, neues Leben entstanden, und die fragile Balance menschlicher Existenz wiederhergestellt ist. Und auch Susie ihren Seelenfrieden gefunden hat und die Welt hinter sich lassen kann...
Über den Autor
Alice Sebold hat an der Syracuse University studiert, in Manhattan und Kalifornien gelebt und für die New York Times sowie die Chicago Tribune geschrieben. Nach dem Buch »Lucky« ist der »In meinem Himmel« ihr zweites Buch und zugleich ihr Debüt als Romanautorin. Alice Sebold lebt mit ihrem Mann, dem Schriftsteller Glen David Gold, in Kalifornien. Sie schreibt derzeit an ihrem neuen Roman.
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