Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In Satans Hand

In Satans Hand

Titel: In Satans Hand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
Vom Netzwerk:
sterben sollte.
    Ich nehme dich mit, du Bastard! dachte er. Wer oder was auch immer du bist - ich nehme dich mit!
    Und die Soldaten? Die Patrouille, die den Lastwagen inspiziert hatte, kurz bevor alles Licht verschwunden war? Was war mit ihnen? Warum hörte er keine Schüsse?
    Von sehr weit weg glaubte er Sirenengeheul zu hören. Aber es konnte auch etwas völlig anderes sein. Etwas, das mit dem zusammenhing, was mit der pechschwarzen Finsternis über Jerusalem gekommen war!
    Oder über die ganze Erde, flackerte es durch Yassirs Hirn.
    Er war ein gläubiger Moslem. Es hatte ihn nicht daran gehindert, das Leben Unschuldiger auf sein Gewissen zu laden, denn zweifellos hätte die Autombombe zu der Uhrzeit, auf die der Zünder eingestellt war, ein Blutbad unter der Zivilbevölkerung angerichtet.
    Aber er hatte das Leben einiger opfern wollen, um die Zukunft seines Volkes in andere Bahnen zu lenken als die, die ihnen von der Knesset vorgezeichnet wurden. Wege ins Nichts.
    VERDAMMT!
    Er wollte nicht sterben!
    Aber wenn es nicht anders ging - wenn der Schrecken, der sich im Dunkel verbarg, es nicht anders zuließ .
    Während er den Fernzünder mit der Hand in die Tasche seiner Hose schob, griff Yassirs blutige Hand hinter sich und zog den Revolver, den er unter der dünnen Jacke im Gürtel trug.
    Es gab kein Ziel, auf das er die Waffe hätte richten können, und dementsprechend fand das Gefühl, nun sicherer zu sein, nicht statt.
    Im selben Moment, als er den Finger durch den Ring am Abzug schob, raste ein lautloser Komet über ihn hinweg und malte eine lavarote Spur in den Himmel.
    Im nächsten Moment zog ein zweiter Strich vorüber - ein dritter . vierter .
    Aus sämtlichen Richtungen schienen sich glühende Strahlen durch die Schwärze zu fräsen!
    Und dort, wo sie auf ein Hindernis trafen, hinterließen sie das düstere Leuchten, als wäre es phosphoreszierende Farbe.
    Auch in Yassirs unmittelbarer Nähe wurde etwas von den Balken aus Licht getroffen - - und seiner Unsichtbarkeit entrissen.
    Der Lastwagen!
    Die Bombe!
    Stocksteif starrte der Attentäter auf das farbverfälschte Bild des Lkw.
    Was ist, wenn Er es geschickt hat, glomm es in Yassir auf. Allah, der Allmächtige? Wenn Er den Verstoß gegen seine Gebote leid geworden ist -endgültig - und dies Seine Strafe ist...?
    Der Lkw zog Yassir magnetisch an. Das widernatürliche Zwielicht, in das er getaucht war, strahlte kaum auf die Umgebung ab. Es schien isoliert, nur für das Objekt bestimmt, auf das der Strahl getroffen war. Dennoch half es, die Lähmung abzuschütteln.
    Yassir machte ein paar unsichere Schritte auf den Lastwagen zu. Was er dort wollte, wußte er selbst nicht. Und ob es klug war, die tickende Bombe aufzusuchen, noch weniger.
    Doch dann stoppte er jäh. Weil sich eine fremde Gestalt vor die leuchtende Silhouette des Lkw schob.
    Der Schattenriß eines Monsters!
    Das Ungeheuer, das Omar den Garaus gemacht hatte?
    Ohne nachzudenken richtete Yassir den Revolver auf die geduckt um das Fahrzeug schleichende Bestie und feuerte zwei, drei Schüsse hintereinander auf sie ab.
    Die Kugeln saßen. Yassir konnte sehen, wie das Biest mit jedem Knall zusammenzuckte. Es schluckte das Blei. Aber es fiel nicht. Die Treffer schienen es nicht einmal ins Straucheln zu bringen.
    Statt dessen drehte es den monströsen, übergroß auf zwei menschlichen Schultern sitzenden Schädel. Wandte das Gesicht - die Fratze - Yassir zu.
    Dem stockte fast das Blut in den Adern. Einen Moment glaubte er ohnmächtig zu werden. Dann spürte er das, was seine Hand umschloß. Die andere Hand.
    Er wußte, er würde sterben wie Omar. Warum ihn das Biest nicht ohnehin schon früher angegriffen hatte, spielte in diesem Moment keine Rolle. Es würde ihn angreifen. Und es war »kugelsicher«!
    Für ein solches Monstrum mußte er härtere Geschütze auffahren
    In Ordnung, dachte er kalt.
    In der Sekunde, als sich der Schattenriß des Ungeheuers vom Hintergrund des Lkw löste, zeigte Yassir ein letztes Mal Emotion.
    »Djehenna!« brüllte er, zog wie in einem Krampf den Zünder aus der Tasche, und tat, was getan werden mußte.
    * 
    Liliths Blick war auf das Meer aus Schwärze gerichtet, das nun ein Netz aus widernatürlichem Licht zu durchweben begann.
    »Die zweite Phase«, erklärte Gabriel. »Meine Kinder fangen an, sich selbst kennenzulernen - das volle Ausmaß der in ihnen schlummernden Fähigkeiten.«
    Je mehr das Dunkel von dem fahlen Leuchten durchdrungen und aufgespalten wurde, desto

Weitere Kostenlose Bücher