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Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln

Titel: Indiana Jones und das Geheimnis der Osterinseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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sie hatte sich wie immer perfekt in der Gewalt.
    »Ich meine«, fuhr Jonas mit einer Geste in die Runde fort, »niemand von uns hat bisher auch nur den geringsten Anhalts-punkt dafür gefunden, daß es auf dieser Insel menschliches Leben gibt. Sie vielleicht?«
    »Das habe ich in der Tat«, antwortete Adele Sandstein ruhig.
    Hätte sie plötzlich eine Handgranate unter ihrem Kleid her-vorgezogen und ins Feuer geworfen, hätte der Schock kaum größer sein können. Alle starrten sie an. Es wurde so still, daß man die berühmte Stecknadel hätte fallen hören können.
    »Wie bitte?« fragte Jonas schließlich. Er versuchte zu lachen, aber es wollte ihm einfach nicht gelingen. »Sie haben …
    Spuren gefunden, Miß … Fräulein Sandstein?«
    »Wann war das?« fragte der ältere der beiden Australier.
    »Und wo?« fügte der jüngere hinzu.
    Jonas hob hastig die Hand und brachte sie zum Schweigen.
    Dann wiederholte er wörtlich, was die beiden Brüder gerade gefragt hatten, was ihm einen verärgerten Blick der beiden Australier und einen eher amüsierten von Fräulein Sandstein einbrachte. Sie antwortete trotzdem.
    »Heute morgen, als ich unten am Strand war. Sie alle haben noch geschlafen, aber ich war bereits wach. In meinem Alter braucht man nicht mehr so viel Schlaf, müssen Sie wissen. Ich wollte niemanden stören, deshalb ging ich hinunter zum Strand. Und dort habe ich die Spuren gesehen.«
    »Menschliche Spuren?« fragte Jonas überflüssigerweise.
    »Wie viele waren es?« fügte Bell hinzu.
    »Zwei«, antwortete Adele Sandstein nach kurzem Überlegen. »Jedenfalls … glaube ich das. Es können auch mehr gewesen sein. Aber zwei auf jeden Fall.«
    »Aber warum haben Sie nichts davon gesagt?« Jonas gab sich keine besondere Mühe, seinen zunehmenden Ärger zu verheh-len. Jedenfalls redete er sich selbst ein, daß das unbehagliche Gefühl, das sich immer mehr in ihm ausbreitete, Ärger war und nicht Furcht.
    »Ich … hielt es nicht für so wichtig«, gestand Fräulein Sandstein verlegen.
    »Nicht wichtig!« Jonas riß ungläubig die Augen auf. »Sie hätten –«
    »Und ich hatte Angst, daß Sie mir nicht glauben würden«, fuhr sie etwas lauter fort. »Die Flut löschte die Spuren aus, und … und da war noch etwas.«
    »Noch etwas?« Jonas legte den Kopf schräg und sah die weißhaarige alte Dame neben sich aufmerksam an. »Was?«
    Es war ihr anzumerken, wie schwer ihr die Antwort fiel. Sie wich seinem Blick aus. »Die Spuren führten nur in eine Richtung«, sagte sie schließlich.
    »Wie meinen Sie das?« fragte Barlowe.
    »Sie führten nur ins Wasser hinein«, antwortete Adele Sandstein. »Nicht wieder heraus.«
    »Sie werden ein Boot gehabt haben«, sagte Barlowes Frau.
    Nicht nur Jonas sah die schlanke Wasserstoff-Blondine überrascht an. Die Erklärung war so naheliegend und einfach, daß er sich beinahe ärgerte, nicht längst selbst darauf gekommen zu sein.
    Aber Adele Sandstein schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte sie leise. Sie sah niemanden an, als sie dann weitersprach, sondern blickte aus beinahe starren Augen ins Feuer. »Das dachte ich auch, im ersten Moment. Aber dann … habe ich ihn gesehen.«
    »Wen?« fragte Jonas.
    »Den Riesen«, antwortete Adele Sandstein.
    Tressler und Perkins kamen eine halbe Stunde später vom Strand hoch. Als Perkins von Sandsteins angeblicher Beobachtung erfuhr, reagierte er genauso, wie Jonas es erwartet hatte: Er schüttelte nur den Kopf, tippte sich bezeichnend an die Stirn, als er sicher war, daß sie nicht in seine Richtung blickte, und setzte sich dann wortlos ans Feuer. Tressler schien nicht ganz so amüsiert. Im Gegenteil: Auf seinem Gesicht erschien ein beinahe besorgter Ausdruck.
    »Riesen?« vergewisserte er sich.
    »Ich sah nicht Riesen«, verbesserte ihn Sandstein. »Ich sprach von einem Riesen, Herr Tressler.«
    Der Pilot sah noch eine Weile ernst auf sie hinab, und dann blickte er noch länger und irgendwie … erschrocken in die Richtung, wo der Dschungel die Felswand verbarg. Aber er sagte nichts, sondern setzte sich schließlich nur wortlos zu den anderen ans Feuer.
    Perkins war seine Reaktion allerdings nicht verborgen geblieben. »Was ist los mit dir?« fragte er grinsend. »Du glaubst den Unsinn doch nicht etwa?«
    »Ich … habe übrigens auch etwas gesehen«, antwortete Tressler zögernd. »Während der Landung.«
    »Einen Riesen?« Perkins’ Grinsen wurde noch breiter. »Oder war es vielleicht ein Drache oder eine siebenköpfige

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