Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Infiziert

Infiziert

Titel: Infiziert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
Vom Netzwerk:
neben die ebenfalls lebensgroßen Darstellungen auf dem Gemälde geklebt.
    Blaine Tanarive.
    Charlotte Wilson.
    Gary Leeland.
    Judy Washington.
    Martin Brewbaker.
    Kiet Nguyen.
    Die echten Gesichter neben die grässliche gemalte Version von Nguyen zu kleben, brachte ein schwer zu fassendes Grauen mit sich. Und doch verblasste dieses Grauen, so real es auch sein mochte, wenn man sich die Zahlen klarmachte.
    Diese sechs Gesichter kannte sie.
    Elf weitere Gesichter kannte sie nicht.
    Also gab es noch mehr. Mindestens elf. Und wer konnte schon sagen, wie viele es außer diesen elf noch geben mochte? Das Ding, das diese Körper bildeten, schien sich bis weit über den Rahmen hinaus zu erstrecken. Wie viele Gesichter wären wohl auf dem Rest des … des … was war es? Ein Bogen? Nein, es waren mehrere Bogen.
    Sie bauten.
    Warum konzentrierte sie sich auf diesen Aspekt? Warum hatte sie das Bedürfnis, diesen Punkt genau zu benennen? War das von Bedeutung?
    Langsam trat Margaret zurück und nahm das ganze Gemälde in sich auf. Ihr Blick folgte zweien der Bogen, und sie versuchte sich vorzustellen, wo sich deren Ende befinden würde.
    Die Konstruktion wäre riesig. Die beiden Bogen wären für sich genommen bereits sechs Meter hoch.

    Bogen. Aus menschlichen Körperteilen.
    »Clarence«, sagte Margaret leise, »hol Dew ans Telefon. Sofort.«

52
Internet
    Perry erwachte mit einem Ruck. Seine Augen waren weit offen. Er setzte sich auf. Ähnlich wie die Dreiecke, die seine Datenbank aus grauer Materie durchstöberten, hatte sein Geist im Schlaf seine Gedanken durchsucht. Er brauchte eine Antwort auf das Problem, mit dem er konfrontiert worden war. Noch während des Schlafes hatte sein Gehirn das Schlüsselwort gefunden, das wie ein fernes Feuer der Hoffnung im dunklen, öden Land der Verzweiflung brannte.
    Das Wort lautete Internet.
    Wie dumm von ihm, sich die Gelben Seiten vorzunehmen, anzurufen und zu versuchen, Dreieck-dies und Dreieck-das zu finden. Wie hätten die Soldaten denn in den Gelben Seiten von Ann Arbor auf sich aufmerksam machen sollen? Amerika war verdammt groß. Und wer konnte behaupten, dass die Epidemie mit diesen Dreiecks-Infektionen auf die Vereinigten Staaten beschränkt war? Wahrscheinlich handelte es sich um eine globale Sache. Und wenn man mit Menschen auf der ganzen Welt kommunizieren wollte, brauchte man ein globales Medium. Kein Fernsehen, kein Radio, kein Telefon, keine Zeitungen. Wenn man eine Sache unter Verschluss halten und die Leute gleichzeitig wissen
lassen wollte, dass man da war, gab es wahrscheinlich nur eine einzige Möglichkeit, nur ein einziges Medium von wahrhaft globalen Ausmaßen. Das Internet.
    Er wollte sich den Schlaf aus den Augen reiben und musste sich plötzlich auf die Zähne beißen, um nicht zu schreien, als er dabei auf seine verbrannte Hinterbacke rollte. Er konnte das Fenster im Wohnzimmer nicht sehen, aber das Apartment war so hell, dass er wusste, er konnte nicht lange geschlafen haben. Sollte er das alles jemals überleben, würde er sich ein brandneues Bett kaufen. Etwas, das er sich gar nicht leisten konnte. Etwas, das so bequem war, dass er nie wieder würde aufstehen wollen. Etwas, das besser war, als auf dem Linoleumfußboden zu schlafen.
    Die Vier Reiter hatten sich bisher noch nicht bemerkbar gemacht; er konnte spüren, dass sie schliefen. Außer … außer dass sie gar nicht mehr die Vier Reiter waren. Obwohl sich jeder Zentimeter seines Körpers zu beklagen schien, brachte Perry ein hinterhältiges Lächeln zustande. Es waren keine vier mehr, da war er sich sicher. Es waren drei. Wie sollte er sie nennen? Diese Frage war eigentlich überflüssig.
    Die Drei Stooges – etwas anderes blieb ihm gar nicht übrig. Somit lautete der Punktestand: Dawsey 4, Beschissene Dreiecke 3. Perry würde so lange nicht aufhören, bis sein Sieg komplett war.
    Perry rappelte sich auf die Füße – nein, auf einen Fuß – und hüpfte zu seinem Macintosh. Weniger als sechzig Sekunden nachdem er erwacht war, ertönte das elektronische Klimpern des Mac, der hochgefahren wurde. Startprogramme erwachten zum Leben, einschließlich seines E-Mail- und seines Instant-Message-Programms.

    Warum hatte er nicht schon früher daran gedacht? Jeden verdammten Tag surfte er im Net, nichts konnte naheliegender sein. Hier würde er die Antwort finden, das war der entscheidende Schritt. Er startete das Firefox-Programm und ging direkt auf die Seite von Google. Er war sicher, dass es nicht darauf

Weitere Kostenlose Bücher