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Infiziert

Infiziert

Titel: Infiziert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Scott Sigler
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handeln. Ihr Zustand verschlechtert sich rasend schnell. Klicken Sie hier, um das Formular mit Ihrer Adresse auszufüllen, und wir werden sofort Ärzte zu Ihnen schicken. Haben Sie Geduld, bleiben Sie ruhig, wir sind hier, um Ihnen zu helfen. Geraten Sie nicht in Panik, denn dadurch wird alles nur noch schlimmer. Verraten Sie niemandem etwas über Ihren Zustand, nicht einmal Ihren Ärzten – da draußen gibt es Leute, die Ihnen schaden wollen. Bleiben Sie, wo Sie sind, füllen Sie das Formular aus und warten Sie. Alles wird wieder gut werden. Erzählen Sie niemandem von den Dreiecken. Wenn Sie das Gefühl haben, nicht warten zu können, rufen Sie folgende Nummer an: 206-203-3581.

    Fast wäre Perry aufgestanden und durchs Zimmer getanzt. Er hatte den Ausweg gefunden. Er hatte den Schalter für den Schleudersitz betätigt, bevor das verdammte Flugzeug in den Berg krachte. Der Gouverneur hatte in letzter Sekunde für ihn angerufen, bevor sie den Strom durch den Stuhl jagten. Die schöne Hauptdarstellerin um die Schulter geschlungen, war er gerade noch aus dem brennenden Gebäude gestürmt, bevor die Gasleitung in einer pilzförmigen Wolke aus Feuer und Tod explodierte und der Abspann über die Leinwand lief. Er musste nichts weiter tun als warten. Er schrieb die Nummer auf. Er würde anrufen, sobald er am Computer fertig war.
    Das Formular bat ihn um seinen Namen und dann um seine Adresse. Er überflog es, und schon tanzten seine Finger in Höchstgeschwindigkeit über die Tasten. Er kehrte nur noch einmal zu einem Eintrag zurück, für den Fall, dass er sich vertippt hatte. Perry Dawsey, 300 Windywood Drive, Apt. 203B, Ann Arbor, MI 48103.
    Das Formular bat ihn um seine Telefonnummer. Er tippte sie ein.
    Vor der nächsten Frage hielt er einen kurzen Augenblick inne. Eigentlich wollte er die Einträge zu Ende bringen und alles abschicken, doch die Frage klang so merkwürdig, dass er eine Pause einlegte.
    Wem haben Sie von Ihrem Zustand erzählt? Bitte führen Sie die Namen der Betreffenden samt deren Adressen auf.
    Scheiße, warum würde jemand so etwas wissen wollen? Wen kümmerte das schon? Aber es spielte keine Rolle. Er
hatte niemandem irgendetwas erzählt. Er tippte »niemandem« ein.
    Beschreiben Sie Ihren gegenwärtigen Zustand. Wie lange ist es her, seit der Schorf abging? Gehen Sie so detailliert wie möglich darauf ein, wie SIE aussehen.
    Er hatte keine Zeit für diesen Scheiß. Er brauchte die Hilfe jetzt. Er schloss die Einträge ab und klickte auf »Senden«. Es spielte keine Rolle. Sie hatten genug Informationen, und er konnte das alles nicht noch länger aufschieben. Bald würden sie hier sein. Er musste nichts weiter tun als warten. Auf die Kavallerie warten. Sein Computer piepte. Ein Instant-Message-Fenster erschien.
    Von StickyFingazWhitey.
    Der Name, den Bill Miller benutzte.
    StickyFingazWhitey: Mein Gott, Mann! Endlich bist du online!!! Bist du okay?
    Perry starrte auf den Bildschirm. Plötzlich war er wie versteinert. Er fürchtete sich vor der geringsten Bewegung. Zuerst die E-Mails, dann der Anruf, und dann das.
    StickyFingazWhitey: Ich weiß, dass du da bist, dicker Junge. Ich muss mit einem Bruder sprechen.
    Bill gehörte zu ihnen. Er war einer von ihnen. Er hatte sich sofort über das IM-Programm mit ihm in Verbindung gesetzt, kaum das Perry das Formular abgeschickt hatte. Das war kein Zufall.

    Natürlich ist es ein Zufall. Du warst seit Tagen offline. Es ist doch klar, dass er sofort mit dir Verbindung aufnehmen würde, wenn du wieder online bist. Das ist alles.
    Das konnte unmöglich Bill sein, er kannte Bill seit Jahren. Andererseits, wenn jemand ein Experiment mit Perry durchführen wollte, wenn er Perry beobachten wollte, wer wäre dann besser geeignet als sein bester Freund? Sie brauchten Bill nur umzudrehen. Das war das richtige Wort, umdrehen. Genau das machte man mit Doppelagenten.
    StickyFingazWhitey: Hör auf, dir einen runterzuholen, und antworte mir. Im Ernst, ich werd’ so langsam wirklich sauer. Bring mich nicht dazu, dass ich dich mies behandle, Schlampe.
    IM-Botschaften genügten Billy nicht. Perrys VoIP-Verbindung klingelte. Bill versuchte, ihn über das Internet auf seinem Computer anzurufen. Das digitale Klingeln dröhnte viel zu laut in der kleinen Wohnung.
    was ist das für ein geräusch
    was
    Perry zuckte vor Überraschung zusammen. Die Dreiecke hatten sich so vollkommen ruhig verhalten, dass er sie vergessen hatte. Er holte dreimal hintereinander kurz Luft, ballte

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