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Inkarnationen 01 - Reiter auf dem schwarzen Pferd - V3

Titel: Inkarnationen 01 - Reiter auf dem schwarzen Pferd - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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konnte sich nicht einmal öfters einen mieten. Es kostete eine Stange Geld, einen guten Teppich
zu unterhalten, und die Kosten stiegen ständig.
Die Inflation setzte allen unangenehm zu, was ja auch ihr Zweck war; natürlich war sie ein Werk
Satans, der unentwegt Werbekampagnen lancierte, manchmal sogar halbwegs erfolgreich, die für den
Eindruck sorgen sollten, die Hölle sei ein angenehmerer Ort als die Erde.
Natürlich folgte dem Gedanken sofort die Wirklichkeit: eine Reihe satanischer Straßenschilder,
die jedes auf einem Pfahl aus einer kleinen, unbeweglichen Wolke ragten:
SCHAU DIR MAL DIE MIEZE AN
-BEI UNS KOMMST DU AN SIE RAN!
Dahinter folgte ein Plakat mit einer wahrhaft plastischen jungen Frau in Lebensgröße darauf, die
sich gerade entkleidete.
In der Ecke befanden sich zwei kleine Teufelchen, Warenzeichen: Dee & Dee, männlich und
weiblich, komplett mit süßen Miniaturgabeln. Das männliche Teufelchen lugte dem Modell unter den
Rock und bemerkte in kleingedruckter Schrift:
» DA LASSEN SIE DICH IM HIMMEL NICHT HIN!«
Darunter war das Schlußzeichen zu erkennen, die Unterschrift:
HÖLLENFEUER, in lebensechten Flammen gemalt.
Zane schüttelte den Kopf.
Satan besaß zwar die beste Publicityabteilung, die es gab, doch nur ein Narr konnte seiner
Werbung glauben. Jeder, der in die Hölle käme, würde die Flammen höchst echt am eigenen Leib zu
spüren bekommen, und die Teufel und Gabeln würden alles andere als süß sein. Und doch war der
Reklamefeldzug derart beharrlich, intensiv und raffiniert - und sprach derart geschickt die
niederen Instinkte des Menschen an -, daß es schwerfiel, die wahre Natur der Hölle im Gedächtnis
zu behalten.
Zane hätte selbst gerne den Rest der Entkleidungsszene beobachtet, und er wußte auch, daß dies im
unverdorbenen Himmel, wo alle Gedanken rein waren, niemals geschehen würde. Tatsächlich sprach
doch das eine oder andere für die Hölle.
Die Teppiche ließen die Wolkeneinkaufsstraße und ihre Ausläufer hinter sich und folgten dem
schwebenden Kanal, der spiralförmig hinunter nach Kilvarough führte. Im Kanal flogen noch einige
weitere Teppiche, denn langsam wurde es spät. In einem eigenen Flugkanal etwas abseits bewegten
sich mehrere Hubschrauber, und weiter unten ritt ein Glücklicher auf einem geflügelten
Pferd.
Na ja, wenn er erst einmal den Reichtumsstein besaß, würde sich Zane vielleicht auch um ein
eigenes Pferd kümmern können. Er war schon oft auf Pferden geritten, doch nur auf der gemeinen
Gattung, die sich auf dem Boden davonbewegten. Er hatte gehört, daß für das Reiten ihrer
geflügelten Artgenossen die gleichen Gesetze galten, nur daß es noch ein paar zusätzliche Befehle
gab, um sie im Flug zu lenken. Doch während ein gutes Landpferd schon für unter tausend Dollar zu
haben war und ein Seepferd vielleicht für fünftausend, gab es Flugpferde nicht unter zehntausend.
Zudem verlangten sie nach besonderer Pflege, da kein gewöhnlicher Stall sie festhalten
konnte.
Tatsächlich waren sie...
Der Teppich vor ihm geriet ins Stocken. Im selben Augenblick blitzte der Liebesstein hell auf.
Zane mußte abrupt bremsen, um nicht gegen den vor ihm fliegenden Teppich zu stoßen. »He, was
zum...?« grunzte er.
Er bemerkte, daß der andere Teppich von einer jungen Frau gelenkt wurde, und er hielt nicht viel
von weiblichen Piloten.
Sie neigten dazu, ohne angemessene Vorwarnung ihre Absichten zu ändern, wie auch in diesem Fall,
und das war, mitten in der Luft, ziemlich gefährlich.
Der Teppich der Frau begann Falten zu schlagen und sackte unter ihrem Gewicht ab. Er verlor an
Höhe, und sie schrie entsetzt auf. Plötzlich erkannte Zane, was los war - der Zauber hatte
versagt! Das hätte eigentlich gar nicht geschehen dürfen, denn es war ein wirklich eleganter,
teurer Teppich, aber in letzter Zeit wurden die Qualitätskontrollen ja überall immer
miserabler.
Einen Augenblick lang wurde er durch das blaue Licht vor ihm abgelenkt. Der Liebesstein leuchtete
wie ein Miniaturstern.
»Mein!« schrie der Ladenbesitzer. Sein Teppich jagte vor, als der des Mädchens zusammensackte.
Der Mann streckte den Arm aus und packte das Mädchen fest um die Hüfte, um sie an Bord seines
eigenen Fluggeräts zu hieven.
Zane, der von dem ganzen Geschehen noch halb betäubt war, folgte dem anderen Teppich. Nun
erkannte er, wie hübsch das Mädchen war, mit fließendem hellen Haar und einer beachtlichen Figur.
Sie hätte beinahe für das

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