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Inmitten der Unendlichkeit

Inmitten der Unendlichkeit

Titel: Inmitten der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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Persönliche Dinge können mein Denken nicht beeinflussen.«
    »Sie haben recht«, stimmte Korie zu. »Aber lassen Sie uns jetzt weitermachen, ja?« Er wandte sich hauptsächlich an Leen, während er weitersprach: »Ich will Ihnen verraten, wie ich dahintergekommen bin. Ich erledigte die Einträge im Schiffslog und fragte Harlie um seine Meinung über die vielfältigen Zwischenfälle, die offensichtlich auf morthanische Sabotage zurückzuführen waren. Ob er eine Zeit-/Bewegungsstudie der Fälle angefertigt hatte, die wir aufgedeckt hatten? Und wie viele wir noch zu erwarten hätten, wenn man die Zeitdauer berücksichtigte, die der Morthan-Assassine an Bord gewesen ist. Und zu welchen Vorschlägen seine Analyse gekommen war.«
    »Und…?«
    »Harlie sagte, die Ergebnisse seien nicht schlüssig. Er wollte sich nicht festlegen.«
    Leen runzelte die Stirn. »Das ist keine angemessene Antwort. Eine Intelligenzmaschine von Harlies Bewertung sollte zu fast allem eine Meinung äußern können.«
    »Genau das habe ich mir auch gedacht«, sagte Korie. »Wenn eine Harlie-Einheit sich weigert, einem etwas zu sagen, dann ist das ein großer roter Hinweispfeil. Also habe ich ihn gebeten, mir die Rohdaten zu zeigen.«
    »Und…?«
    »Harlie hat die Rohdaten in mein elektronisches Notizbuch geladen. Damit ich sie nach Belieben ansehen könnte, sagte er. Es war offensichtlich, daß er mir irgend etwas nicht so einfach sagen konnte, das ich aber unbedingt wissen mußte. Also wartete ich, bis die Fähre angelegt hatte, ging an Bord und schloß mich auf der Toilette ein. Es dauerte nicht lange. Harlie hatte es nicht zu offensichtlich gemacht, aber wenn man weiß, wonach man zu suchen hat…
    Wir haben zu viele Fallen an Bord. Und sie liegen viel zu weit auseinander. Und zu viele davon waren von ausreichender Komplexität, um umfangreiche Vorbereitungen und Installationszeit zu erfordern. Cinnabar hatte nicht genügend Zeit, um alle Fallen selbst aufzustellen.«
    »Und um das herauszufinden haben Sie Harlie gebraucht?« fragte Leen.
    »Nein. Ich brauchte Harlie, um es zu beweisen. Harlie war zu dem gleichen Schluß gekommen, aber er fand keinen geeigneten Weg, um mich zu warnen. Er nimmt wohl an, daß sogar seine eigene Integrität beschädigt ist.«
    »Und was ist mit Ihnen, Brik? Wie haben Sie denn herausgefunden, daß Cinnabar einen Kobold an Bord geschmuggelt hat?«
    »Ganz einfach. Es war genau das, was ich an seiner Stelle auch getan hätte«, erwiderte Brik. »Ich erkannte in dem Augenblick, daß wir ein Problem haben, als der Andockschlauch zerriß. Wir hatten ihn bereits dekontaminiert. Das war auch der Grund, weswegen ich nach draußen gegangen bin. Ich habe einen simulierten Kobold dabeigehabt, um mich davon zu überzeugen, daß er überleben konnte. Er überlebte. Und Ihre Entdeckung, Mister Gatineau, war die Bestätigung, die mir noch gefehlt hat.«
    Einen Augenblick lang herrschte Schweigen. Jeder der Männer war in seine eigenen sarkastischen Gedanken versunken. Schließlich seufzte Leen unglücklich.
    »Also haben wir einen zweiten Morthaner an Bord. Schon die ganze Zeit. Und alle unsere Bemühungen, das Schiff zu dekontaminieren, waren verschwendet. «
    »Das ist richtig«, sagte Brik.
    Erneut senkte sich Schweigen herab. Jeder überlegte für sich die möglichen Auswirkungen.
    »Ein Morthaner auf unserem Raumschiff«, murmelte Gatineau. »Ach du lieber Heiland!«
    »Das sind ziemlich schlechte Neuigkeiten«, meinte Korie und blickte demonstrativ zu Brik.
    »Ja«, erwiderte dieser trocken. »Ganz besonders, wenn der Morthaner auf der anderen Seite steht.«
    Gatineau überhörte die Untertöne dieses Wortwechsels. Er kratzte sich am Kopf. »Aber es ist nicht die gleiche Art Morthaner, oder? Es ist kein Morthan-Tyger?«
    »Es ist ein Kobold«, erklärte Brik. »Kein Kobold aus der irdischen Mythologie, sondern einer aus unserer eigenen. Das ist kein netter, schelmischer kleiner Bengel mit Hörnern, sondern ein Dämonenlehrling. Ein kleiner teuflischer Bastard, eine sture, lebendige Sabotagemaschine von etwa einem halben Meter Größe. Er ist unglaublich schnell, aber nicht besonders stark. Und auch nicht besonders schlau – jedenfalls nicht nach morthanischen Maßstäben. Nach menschlichen Maßstäben… nun, Sie werden nicht gegen ihn Schach spielen wollen. Er besitzt eine Art programmierter Intelligenz. Er macht genau das, was man ihm aufträgt. Sie geben ihm einen Befehl, und dann lassen Sie ihn los.
    Sie eignen sich

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