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Innswich Horror (German Edition)

Innswich Horror (German Edition)

Titel: Innswich Horror (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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worüber die beiden während Mr. Lovecrafts Aufenthalt gesprochen haben.«
    »Dann müssen wir das unbedingt tun.«
    Sie reagierte mit einem angedeuteten schüchternen Lächeln. »Wenn Ihre Frau nichts dagegen hat, dass Sie mit einer anderen Frau essen gehen.«
    »Ich habe nie geheiratet«, platzte ich heraus, und mit einem Mal wurde mir die leicht prekäre Situation bewusst. Sie trug schließlich das Kind eines Trottels unter dem Herzen.
    »Das kann doch nicht Ihr Ernst sein!«, entgegnete sie, nachdem sie noch einen Löffel voll Eis gegessen hatte. »Ein gut aussehender Gentleman wie Sie mit so guten Manieren hat nie geheiratet?«
    Ich hoffte, dass ich bei ihren Worten nicht errötet war. »Ich befürchte, es gibt keine Frau, die mich ertragen könnte«, sagte ich mit einem Lachen. »Ich bin viel zu zügellos.«
    »Oh, das glaube ich nicht!«
    »Aber es stimmt. Ich komme morgen Vormittag vorbei, dann können Sie mir sagen, wann es Ihnen passt.«
    »Das klingt großartig, Foster. Ich freue mich schon darauf.«
    Inzwischen fühlte ich mich ein wenig schuldig, dass ich mich zu einer Frau hingezogen fühlte, die schwanger war, aber mein Interesse war natürlich rein platonischer Art. Außerdem stellte dies eine großartige Gelegenheit da. Alles, was mir Mary über die Unterhaltungen zwischen Paul und dem Meister berichten konnte, interessierte mich sehr. Ich wollte die Unterhaltung schon fortsetzen, als die Glocke über der Tür ertönte und jemand hereinkam.
    »Oh, hallo, Dr. Anstruther«, begrüßte Mary den Neuankömmling.
    »Hallo, meine Liebe …«
    »Dr. Anstruther, darf ich Ihnen Foster Morley vorstellen? Er macht hier Urlaub.«
    Ich drehte mich zu einem distinguierten gut gekleideten Mann mit eisengrauem Haar und ebensolchem Bart um. »Wie geht es Ihnen, Sir?« Mit diesen Worten schüttelte ich eine weiche, aber kräftige Hand.
    Er grinste breit. »Mir geht es hervorragend, Mr. Foster. Wie gefällt Ihnen unsere kleine Stadt?«
    »Ich finde sie ganz faszinierend, Sir, sie ist sehr sauber und angenehm.« Ich warf einen kurzen Blick zu Mary hinüber. »Und die Einwohner sind ebenfalls sehr nett.«
    »Oh ja. Falls Sie es noch nicht wussten, Sie kosten soeben die Erzeugnisse der allerersten Eismaschine von Olmstead. Es gab ein ziemliches Aufsehen, als sie aufgebaut wurde.«
    »Gott segne derartigen Luxus!«, versuchte ich zu scherzen.
    »Uns geht es gut, während andere Städte den Bach runtergehen – das ist in dieser wirtschaftlich schwierigen Lage schon eine Leistung. Wir haben in letzter Zeit großes Glück gehabt.« Er drehte sich zu Mary um und reichte ihr ein Blatt Papier. »Mary, könntest du bitte nach dieser Nummer sehen? Ich erwarte eine dringende Lieferung. Mrs. Crommers Wehen könnten jetzt jeden Tag einsetzen.«
    »Das hatte ich ganz vergessen«, erwiderte Mary und suchte in einem Regal voller Schachteln, aus dem sie dann eine hervorholte. »Ist das ihr Zehntes?«
    »Nein, ihr Elftes«, antwortete der Arzt. Er sah mich an. »Die Zukunft sichern, wie es der Präsident nennt.«
    »Äh, ja. Das ist richtig«, stammelte ich beinahe schon. Was sollte ich von dieser Information halten? Eine Frau, die ihr elftes Kind erwartete? Und so weit hatte ich einige werdende Mütter gesehen. Olmstead ist auf jeden Fall eine fruchtbare Stadt.
    Mary stellte die Schachtel auf den Tresen und öffnete sie, sodass Dr. Anstruther den Inhalt herausholen konnte: vier sicher verpackte Fläschchen aus braunem Glas. Auf jedem stand deutlich zu lesen: CHLOROFORM.
    »Es gibt kein besseres Anästhetikum für schwierige Geburten«, meinte Anstruther.
    »Die Medizin scheint in Amerika größere Fortschritte zu machen als jemals zuvor«, meinte ich. »Ich habe gelesen, dass es bald schon ein Heilmittel gegen Schizophrenie geben soll, das auf Elektrizität basiert.«
    »Nicht zu vergessen die Knochenmarktransplantation bei Patienten mit Blutproblemen und die bevorstehenden Durchbrüche im Kampf gegen die Kinderlähmung. Amerika ist der Welt weit voraus. Doch angesichts des globalen politischen Klimas befürchte ich, dass wir unseren Wissenszuwachs und unsere Industrie demnächst eher auf den Krieg denn auf den Frieden konzentrieren werden.«
    »Beten wir, dass es nicht so kommt«, erwiderte ich. »Dieser Hitler schien sein Versprechen, nach der Annexion von Österreich aufhören zu wollen, ziemlich erst zu nehmen. Und er hat einen Pakt mit den Sowjets geschlossen.«
    »Die Zeit wird es zeigen, Mr. Foster. Und nun muss ich gehen.« Er

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