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Ins dunkle Herz Afrikas

Ins dunkle Herz Afrikas

Titel: Ins dunkle Herz Afrikas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Gercke
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und unnatürlich glänzend. Er packte mich am Kragen und zerrte mich hoch auf die Holzbank.«
    Jan schüttelte sich. »Er stank. Eine Mischung aus stechendem Schweiß, ranzigem Fett, Alkohol und etwas, was mich an einen Raubtierkäfig erinnerte.
    Scheußlich.« Er stand auf und streckte sich. »Slums ergossen sich über die Hügelhänge, und nach einer reifenkreischenden, steineschleudernden Rechtskurve holperte der Kasten über eine von Schlaglöchern zerklüftete Straße hinein in ein immer enger werdendes Labyrinth von Wellblechhütten, und irgendwann hielt er dann an.«
    Henrietta war aufgestanden, zerpflückte abwesend die Blüten einer prächtigen Strauchrose. Du musst es durchhalten, sagte sie sich, er muss darüber reden können. Ich kann's aber nicht ertragen! Reiß dich zusammen, sei nicht so ein Jammerlappen! Sie ging zurück zum Stuhl. »Und, wie ging es weiter?«, zwang äe sich, ihren Sohn zu fragen.
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    »Der Polizeiwagen war weder zu sehen noch zu hören, und da begriff ich. Ich war allein mit diesen Typen irgendwo in einem dieser illegalen Slums, wo ein Menschenleben den Preis einer Zigarette hat. Nicht witzig, kann ich euch sagen. Der mit dem Vollmondgesicht ohne Ohr stieg aus und verschwand zwischen den Hütten. In fünf Minuten wollte er wieder zurück sein. Im Nu wurde das Auto von einer Bande Jugendlicher umringt.«
    Keines der Gesichter, der Älteste von ihnen konnte kaum älter als vierzehn gewesen sein, hatte die Fröhlichkeit eines Kindes gezeigt, nur die dumpfe Leere von Hunger und Habgier. Alle hatten auf Jan gestarrt, den Weißen.
    Dutzende schwarze Hände waren am hinteren Autofenster erschienen, die Tür war aufgerissen worden, die Kinder hatten sich näher geschoben, ihre Hände hatten nach ihm gegriffen, an ihm gezerrt.
    »Der Schwarze hinter dem Steuer zog eine hinterhältig aussehende Pistole.
    >Suka!<, brüllte er, und die jungen Kerle stoben davon. >Ich will seine Jacke<, teilte er dann Sixpack mit, im Ton, als ginge es um ein Stück Brot.«
    Der Mann war dann ausgestiegen und hatte vor ihm gestanden. Er war groß und schmal und eigentlich hübsch gewesen, mit übergroßen Augen wie Goldtopase, und er hatte ein ärmelloses, eng anliegendes, schwarzes T-Shirt getragen und schwarze, hautenge Hosen. »>Jamaica ist unser Modepüppchen<, stellte Lizzie ihn mir kichernd vor, und danach ist alles sehr schnell gegangen. Jamaica hat mich aus dem Auto gezerrt, mir meine heiß geliebte Lederjacke von den Schultern gerissen, die Docksides ausgezogen und sie erfreut glucksend anprobiert. Dann hat Rastalocke mich wieder auf die Straße geworfen und mir mit einem Ruck Hose und Unterhose heruntergerissen, Sixpack hatte bereits meine Uhr am Handgelenk und mein Hemd an.« Jan lachte trocken. »Malt euch das bitte aus! Ich lieg da so gut wie nackt, hilflos wie ein Käfer auf dem Rücken, nur im Unterhemd - ohne Hose! Lizzi und die Kerle um mich rum, dahinter drängelt sich ein Haufen kreischender Straßenkinder, Sixpack über mir und die Spitze seines Stiletts genau unter meinem Adamsapfel.«
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    Zischend zog Henrietta die Luft durch die Zähne, setzte an, etwas zu sagen.
    Doch Jan hob mit einem ironischen Grinsen die Hand. »Warte, es wird noch richtig lustig. Rastalocke begutachtete kritisch, was da, vor Schreck und Angst zusammengeschrumpft, so schlapp und leblos zwischen meinen Beinen lag.
    >Nicht viel los mit dir, weißer Boy, he?<, hatte er gegrinst und es mit zwei Fingern hochgehoben und lang gezogen. »Jamaica, der is nix für dich!«
    Sie griff nach lans Hand und spürte, dass sie nass war vor Schweiß. Jan verzog den Mund. »Ihr könnt mir glauben, dass ich mich noch nie so beschissen gefühlt hab! Aber ich biss die Zähne zusammen! Auf einmal bewegte sich mein Koffer, der neben mir auf der Straße stand. Ihm wuchsen plötzlich Beine, lauter kleine, braune Beine, auf denen er im Schlund des Slums verschwand, der aufgewirbelte Staub geriet mir in Nase und Mund, aber ich wagte nicht, zu husten oder zu spucken, denn das Stilett saß noch immer unter meinem Adamsapfel.« Dann hatte Lizzie Sixpacks Messer beiseite geschoben, und er hatte ihre Aquamarinaugen über sich gesehen. »Vielleicht ist er etwas für mich?« Die Berührung ihrer Lippen war sanft gewesen, ihre Hände, die ihm durchs Haar gestrichen waren, zärtlich. Ihre Lippen hatten nach Pfefferminz geschmeckt, sie war so nah gewesen, dass ihm unter dem süßen Parfüm der Duft ihrer Haut in die Nase gestiegen war. »Sie roch

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