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Insel meiner Sehnsucht Roman

Insel meiner Sehnsucht Roman

Titel: Insel meiner Sehnsucht Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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sie davon hielt, bekundete ihr Tonfall nur allzu deutlich.
    »Diese Zusammenhänge sind ziemlich kompliziert. Vielleicht genügt die Erklärung, die Akoraner wären wunderbare Freunde. Aber ich möchte mir keinen einzigen zum Feind machen.«
    »Unter keinen Umständen, Lord Hawkforte?« Der Sprecher war ein hoch gewachsener, schlanker Mann mit freundlichen, eher unscheinbaren Gesichtszügen, die seinen scharfen Verstand nur unzulänglich maskierten. Ohne auf das Getuschel des Publikums zu achten, trat Charles, der zweite Earl of Grey, näher zu Royce. »Willkommen daheim, Sir. Freut mich, dass Sie immer noch Ihren Weg hierher finden.«
    »Allzu schwierig ist es nicht, England aufzuspüren, Sir«, erwiderte Royce, der den Doppelsinn dieser Worte sehr gut verstand. Nachdem Grey vergeblich gehofft hatte, das Außenministerium in einer Whig-Regierung zu übernehmen, begrüßte er natürlich die Begegnung mit Lord Hawkforte im Melbourne House, das Prinnys erbitterten einstigen Freunden als Hauptquartier diente.
    »Letztes Jahr fiel Ihnen das etwas schwerer, weil Sie auf Akora gefangen gehalten wurden. Wie ich höre, muss das ziemlich unangenehm gewesen sein.«
    In der Tat, Grey war ein kluger Mann. Die näheren Umstände von Royces Gefangenschaft auf Akora waren in England geheim gehalten worden. Andernfalls hätten Royce und Alex revolutionäre Bestrebungen im kriegerischen Königreich fürchten müssen. Dadurch wäre Akora in den Augen jener Briten, die eine Invasion planten, verwundbar gewesen.
    »Ach, nur ein Missverständnis …«, sagte Royce beiläufig. »Inzwischen spielt es keine Rolle mehr.«
    »Offenbar nicht die geringste – da Sie keine Einwände gegen die Heirat Ihrer Schwester mit einem Prinzen von Akora erhoben und sich sogar mit ihm angefreundet haben.«
    »Ja, ich fühle mich geehrt, weil ich den Marquess of Boswick, vergessen wir Alex britischen Adelstitel nicht, zu meinen Freunden zählen darf.«
    »Ich habe mir oft überlegt, wie diplomatisch man sein muss, wenn man an zwei Königreiche gebunden ist. Wie vermeidet man einen Loyalitätskonflikt?«
    »Stellen Sie diese Frage mir , Sir?«, erkundigte sich Royce in täuschend ruhigem Ton. Nichts könnte seinen Stolz schmerzlicher verletzen als die Andeutung, seine Loyalität gegenüber England würde zu wünschen übrig lassen. Und keine Beleidigung würde schneller zu klirrenden Säbeln auf dem Wimbledown Common führen, dem bevorzugten Schauplatz solcher Konfrontationen.
    Wie Haie, die im Meer vom Blutgeruch angelockt werden, rückten die Leute noch näher. Die Spinne wirkte wie hin und her gerissen. Würde Lord Hawkforte den Earl zum Duell fordern? Würde dieser darauf eingehen? Ein so folgenschwerer Streit unter ihrem Dach würde einen Skandal heraufbeschwören. Andererseits wären die Klatschgeschichten, die sich darum drehen würden, sicher reizvoll.
    Lady Melbourne räusperte sich, laut genug, um in der plötzlichen Stille Royces Aufmerksamkeit zu erregen. Sobald sich ihre Blicke trafen, schaute sie Grey an und neigte den Kopf in die Richtung des renommierten Whigs.
    Während Royce seine Überraschung zu verbergen suchte, erforschte er sein Gedächtnis. Grey? War es möglich? Im letzten Sommer hatte der Earl einige Zeit in Brighton verbracht. Dort war Royce ihm begegnet und verblüfft gewesen, weil man behauptete, Grey würde Brighton verabscheuen. Was hatte er auf Royces Bitte um eine Erklärung für seine Anwesenheit geantwortet? Nicht immer sei ein Mann imstande, seinen Neigungen zu folgen.
    Angeblich war Grey zutiefst enttäuscht, weil ihm die ersehnte Position des Außenministers vorenthalten wurde. Er wollte Frieden mit Napoleon schließen, und vielleicht erschien ihm eine britische Eroberung außerhalb Europas wünschenswerter. Aber er strebte auch Reformen an, und er schien es ernsthaft zu verurteilen, dass nur ein kleiner Teil der englischen Bevölkerung wählen und in der Regierung mitreden dufte.
    Zur selben Zeit war Deilos in Brighton gewesen – Deilos, der sterben müsste und immer noch lebte.
    Nun hob Lady Melbourne eine Braue in Greys Richtung.
    Natürlich bestand die Möglichkeit, dass sie sich irrte oder ein seltsames Spiel trieb. Aber weder das eine noch das andere würde ihr nützen, und ein solcher Irrtum mochte sie sogar gefährden. Nein, sie musste ihrer Sache sicher sein. Vielleicht hatte Grey irgendetwas verlauten lassen, oder sie war von jemand anderem informiert worden, während sie in ihrem Spinnennetz gesessen hatte

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