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Inspector Alan Banks 06 Das verschwundene Lächeln

Titel: Inspector Alan Banks 06 Das verschwundene Lächeln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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hat?«
      Poole schüttelte den Kopf. Banks stand auf, blinzelte in sein Glas und beschloss, es erst einmal dabei bewenden zu lassen.
      »Ich gehe jetzt, Les«, verkündete er, »aber ich bleibe in Ihrer Nähe. In den nächsten Tagen werden Sie so viel Polizei sehen, dass Sie glauben, Sie wären gestorben und in der Hölle gelandet. Aber ich will, dass auch Sie sich nicht weit entfernen. Habe ich mich deutlich ausgedrückt? Wir sprechen uns noch.«
      Banks verließ das Barleycorn und trat hinaus in den dunklen Herbstabend. Er trug nur ein leichtes Jackett über seinem Hemd, und als er mit einem kläffenden Terrier im Schlepptau zurück zu Brenda Scuphams Haus ging, spürte er die Kälte in der Luft. Hinter den Vorhängen flackerten die Bildschirme der Fernseher, manche Gardinen der Nachbarn waren ein paar Zentimeter zurückgezogen, damit ihnen von der ganzen Aufregung in Nummer vierundzwanzig nur ja nichts entging.
      Als er in den Pfad einbog, dachte er an Brenda und das Ungeheuerliche, das sie zugelassen hatte. Er könnte ihr von dem jüngst verabschiedeten Kindergesetz berichten, das Eltern vor übereifrigen Sozialarbeitern schützen sollte, aber ihm war klar, dass er nur einen leeren Blick ernten würde. Außerdem wäre das ungefähr genauso wirkungsvoll wie der Vorschlag, die Stalltür zu verriegeln, nachdem das Pferd ausgebrochen war.
      Dann musste er wieder an Les Poole denken und fragte sich, was er wohl zu verbergen hatte. Vielleicht hatte er nur so nervös reagiert, wie jeder Kriminelle bei einer Begegnung mit der Polizei es tun würde. Aber dass er etwas verheimlicht hatte, war an seinen abgehackten, ausweichenden Antworten, seiner nervösen Körpersprache und vor allem an den schuldbewussten Gedanken deutlich geworden, die Banks wie winzige Insekten hinter seinen grauen Augen hatte herumhüpfen sehen.
     
    * IV
     
    Gristhorpe überlegte, ob er etwas vergessen hatte. Er hatte den stellvertretenden Polizeipräsidenten in Kenntnis gesetzt, er hatte dafür gesorgt, dass die Presse alle notwendigen Informationen erhielt, er hatte ein Observierungsfahrzeug auf einem Stück Brachland am Ende von Brenda Scuphams Straße stationiert, einen Suchplan entworfen, sich um zusätzliche Beamte gekümmert und jemanden damit beauftragt, eine Liste aller bekannten Kinderschänder der Gegend anzufertigen. Außerdem hatte er die knappen Einzelheiten des Tathergangs sowie eine Kopie von Gemmas Foto an das Pädophiliedezernat gefaxt, das vom Polizeirevier in der Vine Street in London aus operierte. Nicht mehr lange und jeder Polizist im Landkreis würde in Alarmbereitschaft sein. Am Morgen würden die Suchtrupps ihre Arbeit aufnehmen. Aber ehe er nicht die neuesten Entwicklungen mit Banks besprochen hatte, konnte er jetzt nichts weiter tun.
      Sein Magen knurrte, ihm fiel das Käsesandwich ein, das er unangetastet zu Hause auf dem Tisch liegen gelassen hatte, und auch der Tee, der mittlerweile bestimmt kalt geworden war. Er hinterließ Banks eine Nachricht und ging über die Straße ins Queen's Arms, wo er Cyril, den Wirt, bat, ihm ein Schinkensandwich zu machen, das er mit einem kleinen Bier herunterspülte.
      Ungefähr zehn Minuten lang hatte er an einem der Kupfertische über sein Bier gebeugt dagesessen, ohne die Geräusche und Gespräche um ihn herum wahrzunehmen, als ihn eine Stimme aus seinen düsteren Gedanken riss.
      »Störe ich?«
      Gristhorpe schaute auf und sah Banks vor sich stehen. »Alles in Ordnung, Alan?«, fragte Gristhorpe. »Du siehst völlig erledigt aus.«
      »Bin ich auch«, antwortete Banks, setzte sich und griff nach seinen Zigaretten. »Diese Sache mit Gemma Scupham ...«
      »Ja«, sagte Gristhorpe. »Hol dir was zu trinken und dann gehen wir mal alles durch.«
      Banks kaufte sich eine Tüte Käse-Zwiebel-Chips und ein Bier, dann erzählte er Gristhorpe von seinem Verdacht gegen Les Poole.
      Gristhorpe rieb sich das Kinn und runzelte die Stirn. »Dann behalten wir ihn besser im Auge«, meinte er. »Aber lass die Zügel locker. Wir haben nichts davon, wenn wir ihn für den Einbruch bei Fletcher verantwortlich machen. Außerdem können wir der armen Frau nicht auch noch den Fernseher aus dem Haus tragen, wenn gerade jemand ihr Kind entführt hat, oder?«
      »Einverstanden«, sagte Banks. »Gut. Bisher sind sechs Leute mit der Befragung der Nachbarn beschäftigt, einschließlich Phil und Susan. Immerhin besteht ja die Möglichkeit, dass jemand den Wagen gesehen

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