Interview mit einem Buchpiraten
über Zusammensetzbilder und Warterei geärgert. Jetzt ist Schluss. Dreistigkeit muss bestraft werden, finde ich. Wir werden uns von den Schlichtangeboten abheben können - das wirst du sehen.
Trotzdem ist es euer Archiv und eure Idee!
Auch die OCH-Boards hatten zu ihrer Zeit einen Wettbewerb - so ist das nun mal ... Wir sind in Gedanken auch weiter. Im TOR-Netz können die Downloader anonym und sicher surfen. Unser Angebot wird in punkto Service Vorbild sein, was - das muss ich zugeben - noch nicht allzu schwer ist.
Es bleibt beim Weihnachtsrelease?
Wer am 24.12. um 18:00 Lieder singt, ist selber schuld.
eBook - Besitz oder Nutzung?
FREITAG, 7. DEZEMBER 2012
Es gibt Streit darum, ob Bibliotheken eBooks wie pBooks verleihen dürfen. Was steckt dahinter?
Nach außen hin geht es darum, wieviel die Bibliotheken den Verlagen an Geschäft wegnehmen dürfen. Es geht aber im Kern um die Frage, ob sich ein eBook über seinen Inhalt oder über die Nutzung definiert. Im Fall 1 muss der Verlag lediglich sein eBook anbieten, im Fall 2 seine ganze Bibliothek - die Summe seiner eBooks.
Muss ich das verstehe?
Beispiel: Du hast 10 Seiten von 100 Seiten in einem eBook gelesen. Die gelesenen Seiten sind nicht das Problem. Da unterschiedet sich das eBook nicht vom pBook. Was aber ist mit den nachweisbar ungelesenen 90 Seiten? Im Falle des pBooks gehören sie dir und kommen ins Regal. Im Falle von eBook hast du aber nur ein Nutzungsrecht erworben, eine Lizenz. Daher ist Weiterverkauf, selbst Weitergabe untersagt. Was also ist mit den ungenutzten 90 Seiten? Klar, kassiert wird von den Verlagen immer, aber auch zu Recht ...?
Ist das nicht sehr theoretisch?
Bei Amazon kannst du ein eBook zurückgeben. Sie sehen nach, ob es gelesen worden ist - kein Problem. Das ist Amazon Kulanz, aber es ist auch rechtlich einwandfrei. Ich fürchte, diese Frage wird sich für die deutschen Verlage bald als eine sehr praktische Angelegenheit herausstellen.
Gut, aber im im Augenblick nicht.
Nun, die beiden mit Abstand bedeutendsten Marktteilnehmer bieten bereits eine eBook-Cloud an. Zum einen Amazon mit diversen, immer umfassenderen Flat-Angeboten, zum anderen die Buchpiraten. Und wieder mal sind wir die Stellschraube. Amazon kann sich zurücklehnen und zu den Verlagen sagen: 'Bitte sehr, von uns bekommt ihr wenigstens etwas Geld! Von den Buchpiraten bekommt ihr keinen Cent!' Wenn es uns nicht gäbe, würde Amazon uns erfinden für sein Hase-und-Igel-Spiel.
Du bist aber echt oder?
Ich hoffe doch! Ich will klar machen, dass wir nicht für jeden Markteilnehmer Gegenspieler sind. Unser Weihnachtsrelease oder Boox.to - als Vorläufer und Klon - haben blitzschnell die Diskussion geändert. Jetzt wird nicht mehr über eBooks geredet, sondern über ganze Archive. Amazon sagt zu den Verlagen: 'Wir wollen euer komplettes Programm. Wir wollen das, was die Buchpiraten bereits haben!' Ihren Frust leben die Verlage an den Bibliotheken aus - was nicht ganz fair ist.
Ich hak mal nach: Amazon würde die Buchpiraten erfinden?
Ja und nochmal ja. Ganz praktisch: Wenn wir oder boox.to einen Serverabuse hätten, müsstest du auf das nächste Warez Archiv nicht lange warten. Das ist ein bisschen so wie Sir Francis Drake, der auch Pirat war und zugleich Diener Ihrer Majestät der Königin.
Ich werte das mal als den Versuch einer vorweihnachtlichen Verkärung eurer Tätigkeit.
Wo schaden wir Amazon? Wo nützen wie Amazon? Deren Manager können Plus und Minus verrechnen - da sei mal sicher!
Die eBooks - flat und free
DIENSTAG, 11. DEZEMBER 2012
Gibt es was Neues zu berichten?
Wir sind recht weit. Eine Rohfassung läuft jetzt auf unserem Server im TOR-Netz. Es geht nun um die Funktionen und das Aussehen. Unser Angebot wird kommen - daran besteht nun kein Zwiefel mehr.
Erste Eindrücke?
TOR zu installieren und zu bedienen, ist so einfach, wie einen Twitter-Account einzurichten. Wer uns da nicht folgen kann oder will, ist beim Digitalbuch falsch - Bücher lassen sich auch anders lesen. TOR ist langsam, aber der Geschwindigkeitsverlust ist im Rahmen. Er wird sicher schwanken, je nach Auslastung des Netzes.
Ihr handelt euch einen deutlichen Geschwindigkeitsverlust ein - da muss es ja erhebliche Vorteile geben?
Die Idee ist ja nicht von mir, deshalb kann ich auch sagen, dass wir eine echte Revolution erleben. Stell dir vor, die Boerse.bz ist nicht mehr in Belize - ist überhaupt nicht mehr greifbar. Alle Links sind und bleiben
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