Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
Vom Netzwerk:
er Pittets.
    Der Specialist blinzelte ein paar Mal. »Warum sollte ich mir denn eine Seriennummer auswendig merken? Ich verstehe nicht, was …«
    »BR 19784«, zischte Elgars. »Das steht für Barrett Rifles. Und unten am Kolben sind meine Initialen eingeritzt. A-L-E.« Sie lächelte. »Wenn ich dich nie kennen gelernt habe, dann kenne ich den Karabiner auch nicht, stimmt’s, du Schwein?«
    Keren sah Sergeant Chittock an, der die Seriennummer der Waffe suchte. Er las, blickte dann zu Keren auf und nickte.
    Kerens Gesicht verhärtete sich. Er sah Pittets an. »Wickelt ihn in Hundert-Meilen-Band ein und bindet ihn am Einser-Panzer fest. Wir übergeben ihn den zuständigen Stellen, wenn wir die je finden. Wenn er zu viel Lärm macht, klebt ihr ihm den Mund zu.«
    »Hey«, schrie der Specialist, als ihn willige Hände zu dem Mörser-Träger zerrten. »Das könnt ihr mit mir nicht machen! Ich habe meine Rechte …«
    Elgars nahm den Karabiner und versuchte ihn mit ihrem gebrochenen linken Handgelenk zu stützen. Sie verzog das Gesicht und ließ den Lauf sinken.
    »Nun«, sagte Keren mit grimmiger Miene. »Jetzt hast du ihn wieder. Was in drei Teufels Namen wirst du jetzt damit machen?«
    Sie stellte den Kolben auf den Boden auf und klappte mit einer Hand das Zweibein auf. »Na ja, zuerst werde ich ihm mal ein ordentliches Bad verschaffen«, sagte sie. »Und dann stelle ich ihn neu ein.« Sie setzte die Waffe auf und setzte sich mit überkreuzten Beinen daneben. »Ich weiß bloß nicht, wie ich die Magazine laden soll.«
    »Na ja«, meinte Keren und lächelte dabei. »Ich schätze, da wirst du wohl Hilfe brauchen.«

68
    Washington D.C.,
    United States of America, Sol III

    1048 EDT, 11. Oktober 2009

    »Können wir irgendwie behilflich sein, Lieutenant?«, fragte Sergeant Leo. Der Alte wirkte so bedrückt, wie der Sergeant ihn noch nie erlebt hatte. Schlimmer noch als damals, als er geglaubt hatte, sie hätten nichts mehr zu essen.
    Der Lieutenant saß auf der Treppe des Lincoln Memorial und sah auf den Spiegelpool hinab. Es war wieder ein herrlicher Tag, so strahlend blau, wie all diese schrecklichen Tage des Todes und der Verwüstung gewesen waren. Es war gerade, als würde die Natur sich über sie wegen ihrer albernen Kriegsspiele lustig machen. Die einzige Auswirkung der kinetischen Bombardements waren bis jetzt ein paar spektakuläre Sonnenauf- und -untergänge gewesen.
    Lieutenant Ryan hatte sich den idealen Punkt ausgesucht, um das Spiegelbild des Denkmals im Wasser zu betrachten. Er schwankte hin und her zwischen Hysterie und Depression, die beide nur um Haaresbreite voneinander entfernt waren. Er war ein Absolvent der Militärakademie, und sein erster professioneller Einsatz war aus seiner Sicht wesentlich besser gelaufen, als das irgendjemand hätte erwarten dürfen. Dass er auf die Missouri gestoßen war, hatte ihm ermöglicht, die Posleen abzuschlachten. Und sein Platoon hatte sich unter Beschuss wie kampferprobte Veteranen gehalten.
    Sie hatten also ihre Einheit verloren. Das war nicht ihre Schuld. Da war keine Einheit gewesen, der sie sich hätten anschließen können. Und deshalb redete man jetzt hinter seinem Rücken davon, dass die West-Point-Schutzvereinigung seine Karriere retten sollte. Und das, nachdem er fast eine ganze Division Posleen in Brei verwandelt hatte.
    Und jetzt dies.
    Er war erst ein paar Tage im Kampfeinsatz gewesen, aber er hatte das Gefühl, bereits »Instinkt« entwickelt zu haben. Und dieser Instinkt sagte ihm, dass die Posleen den einzigen Kommandostand vernichten würden, den es für die Sprengladungen gab. Und das bedeutete, dass sie die Brücke einnehmen würden. Und wenn es dazu kam, waren all die verstreuten Einheiten auf der Mall erledigt. Und die Posleen würden das Herz Amerikas erobert haben.
    Wenn sie die Mall verloren, würde das sein, als ob man den Vereinigten Staaten das Herz aus dem Leibe schnitt. Zum Teufel, es würde sogar ernsthafte Auswirkungen auf die Expeditionsstreitkräfte haben. Amerikaner schimpften die ganze Zeit über ihre Regierung, aber das war nicht dasselbe, als ob sie die Symbole auf diesem historischen Stück Erde hassten. Und all das bloß, weil ein einziger dämlicher Offizier nicht auf das achten wollte, was ein Handbuch, ein erfahrener Offizier einer niedrigeren Rangstufe und der gesunde Menschenverstand ihm sagten.
    Aber Ryan war Offizier. Berufsoffizier im Übrigen, Endprodukt einer langen Reihe von Soldaten.
    »Ist schon in Ordnung,

Weitere Kostenlose Bücher