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Invasion 02 - Der Angriff

Invasion 02 - Der Angriff

Titel: Invasion 02 - Der Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Ringo
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Offizier mit durchdringenden, schwarzen Augen.
    »Ich habe mir nur überlegt, Sir«, sagte der Lieutenant zögernd und räusperte sich dann. »Diese Position ist … irgendwie exponiert.« Einige der Pioniere waren von den Blitzen bei der Zerstörung des Pentagons geblendet worden. Das bestätigte nur, wie exponiert die Position war.
    Dass Gesicht des Captains spannte sich. Das hätte ebenso gut eine Frage eines Offiziers niedrigeren Rangs sein können, der sich einfach informieren wollte, aber der Captain nahm Ryans Bemerkung offenbar als Angriff auf. »Und vermutlich basiert diese Feststellung auf Ihrer umfänglichen Kampferfahrung, Lieutenant?«, schnarrte er.
    Das dies eine völlig überzogene Reaktion war, wurde dem Lieutenant gar nicht bewusst. Ryans erste Reaktion auf die Worte des Captains, die er freilich für sich behielt, war sarkastisch. Er hätte gerne gesagt, Nein, die basiert darauf, dass ich den Kopf ein Stück über der Gürtellinie trage . Die Position war exponiert. Die ersten Posleen, die sich der Brücke näherten, würden sie sofort entdecken. Und wenn sie auch nur einen Funken Verstand hatten, würden sie diesen idiotischen »Kommandostand« in Grund und Boden schießen.
    Aber er nahm sich mannhaft zusammen. »Nein, Sir. Ich habe nur überlegt.«
    »Dies hier ist der beste Standort, um das Anbringen und anschließend das Auslösen der Sprengladungen zu steuern, Lieutenant. Wir haben drei separate Methoden zur Sprengung, die alle ins Kommandozentrum führen. Ich würde wirklich nicht wollen, dass eine davon draußen ist, wo jeder die Brücke ganz nach Belieben hochjagen könnte. Außerdem verschafft mir diese Position ungehinderten Ausblick auf herannahende Posleen. Und schließlich liegt sie auch außerhalb der üblichen Kampfdistanz für Posleen-Verbände.«
    Der Lieutenant nickte zu dieser törichten Erklärung, sie erinnerte ihn an die Nummer Sieben von Murphys Gesetzen für den Krieg: Wenn der Feind in Schussweite ist, bist du das auch. »Sehr wohl, Sir. Vielen Dank für diese Erklärung. Ich wollte mich nur informieren, es gibt ein paar Dinge, die ich mit meinem Platoon Sergeant besprechen muss. Sie gestatten, Sir?« Das war eine rituelle Bitte, wegtreten zu dürfen.
    Der Captain erteilte ihm dafür mit einer großspurigen Geste die Erlaubnis und machte sich wieder daran, das Anschließen der letzten paar Drähte an die Schalttafel zu beobachten. Die Brücke war tatsächlich mit drei voneinander unabhängigen Sprengsystemen versehen. Eines von den dreien würde garantiert funktionieren. Alle konzentrierten sich natürlich auf den Kommandostand, also war dies auch die größte Fehlerquelle. Und eines war dem noch in der Ausbildung befindlichen Lieutenant sofort aufgefallen. Eine Winzigkeit, auf die in mehreren Stellen ihrer Handbücher hingewiesen wurde, ein Fehler, den es unter allen Umständen zu vermeiden galt. Aber irgendwie war der dem Kommandeur der Pionier-Kompanie völlig entgangen.

    »Echo Drei Golf Eins Eins, hier Whiskey Vier Delta Eins Fünf, Ende.«
    Keren warf einen verdutzten Blick auf das Funkgerät und reichte Elgars das Mikro, während er sein ANCD herauszog. Das Ding war im Begriff den Geist aufzugeben, und er hatte keine Ahnung, wo er sich ein anderes besorgen konnte.
    Das Platoon war auf der Rückseite des Hügels zum Stillstand gekommen, auf dem das Washington Monument stand. Damit befanden sie sich in teilgedeckter Stellung in Bezug auf irgendwelche Posleen auf Höhe des Potomac, aber immer noch in Sicht von Arlington Hill. Vom Hügel her gab es kein Feuerwerk mehr, er musste also wohl davon ausgehen, dass der Major der alten Garde sich zu seinen verblichenen Kameraden gesellt hatte und jetzt mit denen einen hob. Aber das Platoon war für den Augenblick aus dem Schlimmsten heraus.
    Sie hatten ihre Mörser feuerbereit gemacht, und Keren hatte sie automatisch eingerichtet und auch die Plottertafel vorbereitet, aber jetzt ruhten sie sich einfach aus. Er hatte vor, sich nach einer Weile jemanden zu suchen, der wenigstens ein bisschen Ahnung hatte, was eigentlich gespielt wurde. Aber für den Augenblick war er ganz damit zufrieden, einfach abzuwarten. Sie hatten schließlich das Ihrige getan, und vielleicht sogar ein wenig mehr.
    Und deshalb war das, was da über Funk hereingekommen war, diese unbekannte Station, die versuchte, sich in ihr Netz einzuloggen, für ihn völlig unerwartet.
    Das ANCD wies den Anrufer als Feuerleitzentrale der Fünfzigsten Artilleriedivision

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