Invasion 03: Der Gegenschlag
Das sollte verboten sein.«
»Ja, das habe ich auch gehört«, meinte Cholosta'an und blickte nach unten auf den klar erkennbaren Pfad, der nach Norden führte. Das SheVa war außer Sichtweite und hatte vermutlich keine Munition mehr, aber sie würden keine Mühe haben, es aufzuspüren. »Folgen wir?«
»Nein, das tun wir nicht«, entschied Orostan. »Wir kümmern uns später darum. Im Augenblick sind wir hinter unserem Zeitplan für das Einnehmen unserer Stellungen zurück. Die übrig gebliebenen Schiffe sollen ausschwärmen und ihre Ziele einnehmen. Wir manövrieren weiter, aber gehen etwas höher, um die Geschwindigkeit steigern zu können; das SheVa hat anscheinend den Rückzug angetreten.«
»Unsere Berichte geben an, dass eine der unterirdischen Menschenstädte dicht vor uns liegt«, meldete der Nachrichtenoffizier. »Das war ein Ziel für Aresseens Oolt'pos.«
»Schicke einen anderen, um die Eingänge zu nehmen und zu halten«, sagte Orostan und blickte wütend auf die Darstellung seines stark reduzierten Verbandes. »Die Landstreitkräfte können jede dritte Einheit dafür abstellen. In diesen Städten gibt es viel Beute und natürlich auch Thresh; wir brauchen das Material, um unseren Vormarsch fortsetzen zu können. Die beiden anderen Verbände sollen wie geplant auf Highway Acht-Und-Zwanzig und Highway VierVier-Eins vorrücken.«
»Verstanden«, sagte der S-2. »Die Stadt wird reiche Beute liefern.«
»Ich weiß nicht«, zweifelte Cholosta'an. »Wenn das so weitergeht, frage ich mich, ob es die Mühe wert sein wird.«
29
Garnison Newry, Pennsylvania, Sol III
1843 EDT, 26. September 2014
»Sir, ich sehe da diesen Befehl und habe dabei offensichtlich etwas übersehen«, sagte Captain Slight. »Es fehlt ein Zeitplan für die Einheit, die uns ablösen soll.«
Der Bataillonsstab und die Kompaniechefs hatten sich im Besprechungsraum versammelt, um darüber zu diskutieren, wie zu verhindern war, dass der Einsatz zu einem totalen Albtraum wurde. Aber stattdessen stießen sie auf immer mehr Dinge, die ihnen daran überhaupt nicht gefielen.
»Das liegt daran, dass es bis jetzt noch keine Ablösung gibt«, sagte Mike und lächelte dabei grimmig. Er beugte sich vor, legte die Fingerspitzen aneinander und grinste. »Sie haben sich doch das Terrain angesehen, oder?«
»Jo«, machte Duncan. »Eine Gruppe Boy Scouts mit ein paar Luftgewehren sollte keine Mühe haben, die Posleen dort einzukesseln.«
»Das würde ich normalerweise auch so sehen«, erwiderte O'Neal. »Aber in diesem Fall haben wir es mit Posleen zu tun, die intelligent kämpfen. Ich will damit sagen, dass sie es zwar mit einem ziemlich schwierigen Handicap zu tun haben; sie haben dort nicht viel Manövrierfläche, und dafür gibt es eine ganze Anzahl Stellen, wo ihnen Pioniere und Einheiten, die sich eingraben, das Leben ziemlich schwer machen können.
Aber zugleich ist das auch ein Terrain, das angreifende Truppen förmlich auffrisst.«
»Warum glauben Sie denn, dass ich so wütend war?«, fragte O'Neal wieder mit einem grimmigen Grinsen. »Die British Airborne in Arnheim haben neun Tage lang gekämpft, nachdem man ihnen gesagt hatte, sie brauchten dort bloß drei Tage durchzuhalten und würden abgelöst werden, bloß hat ihre Ablösung Arnheim nie erreicht.«
»Aber die Deutschen hatten im Großen und Ganzen nicht die Angewohnheit, ihre Gefangenen aufzufressen«, gab Captain Holder zu bedenken.
»Ja, mir ist auch kein einziger Fall bekannt«, nickte Mike. »Andererseits ist das eben der Einsatz, zu dem man uns abgestellt hat. Halten bis zur Ablösung. Ich persönlich habe die Absicht, die Karten so zu mischen, dass sie möglichst gut für uns fallen.« Er schob sein AID vor und deutete mit einer Kopfbewegung darauf.
»Wir werden sämtliche Shuttles brauchen, die wir kriegen können, und alle verfügbare Munition, Energiepacks und Generatoren. Aber das eigentliche Problem ist, dass es nichts und niemanden gibt, der uns gegen die Lander unterstützt. Shelly, wie viele AM Lances stehen zur Verfügung, die man innerhalb der nächsten, sagen wir … sechs Stunden hierher schaffen kann?«
»Vier«, meldete das AID. »Sie sind in der Gegend um Minneapolis verteilt und dienen dort zur Unterstützung der Nordfront. Einer der Shuttles, der von Chicago kommt, könnte sie mitnehmen und uns bringen. Um in sechs Stunden hierher zu kommen, würde es erforderlich sein, einige Sicherheitsvorschriften zu ignorieren, aber das ließe sich
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