Invasion 03: Der Gegenschlag
Zahl‹. Und dann war da auch erwähnt, dass ein überlebendes SheVa sich mit ihnen angelegt hat. Im Westen ist ein FAT-Team von Fleet unterwegs. Die rücken vor, aber wir werden wahrscheinlich vor ihrem Eintreffen in der Landezone sein …«
Elgars blickte von ihren Karten auf und runzelte die Stirn. »Was war das?«
Billy, der gerade am Gewinnen war, blickte auf und zuckte die Achseln. Er sah zur Tür, aber die anderen Kinder waren so laut, dass er nichts hören konnte.
Das Abendessen war gerade vorbei, und die Kinder beklagten sich immer noch lautstark über das Essen. Ein einziger Besuch auf der O'Neal-Farm hatte ausgereicht, sie auf den Geschmack kommen zu lassen. Im Augenblick wünschte sie sich allerdings einfach nur, sie würden still sein. Doch das nächste Dröhnen von draußen war laut genug, um auch zu Shari durchzudringen.
»Kinder! Ruhig!«, rief sie. Sie musste es dreimal wiederholen, bis Shakeela schließlich zu reden aufhörte, aber als sie das dann tat, sah sie zu Elgars hinüber und runzelte die Stirn. »Schreit da jemand?«
»Ja, scheint so«, sagte der weibliche Captain, stand auf und ging zur Tür. Als sie sie eben erreicht hatte, kam Wendy herein.
»Wir haben da eine Situation«, sagte sie atemlos. »Wieder ein Posleen-Gerücht.«
»Gerücht oder Tatsache?«, fragte Shari nervös.
»Im Augenblick drehen da ein paar Leute durch, deshalb weiß ich es nicht genau«, antwortete die Jüngere und zuckte die Achseln. »Ich war gerade nach oben unterwegs, als ich auf die Menge stieß. Aber es hat keinen Alarm gegeben, deshalb würde ich sagen, es ist ein Gerücht.«
»Und wie erfahren wir das genau?«, fragte Elgars.
Wendy zuckte erneut die Achseln und ging zum Terminal der Sprechanlage. »Wir rufen Harmon an; er ist oben beim Eingang. Der müsste ja etwas gehört haben.«
Sie tippte den Code ein und fing an zu reden, als Daves Gesicht auf dem Bildschirm erschien, aber da kam nur eine aufgezeichnete Nachricht. »Hallo, hier Dave Harmon von den Harmony Rangers. Ich bin gerade nicht da, aber …«
»Also das hat nicht geklappt«, sagte Wendy und runzelte die Stirn. »Andererseits …«
»Was?«, fragte Elgars.
»Na ja, das ist erst das zweite Mal, dass ich seinen Anrufbeantworter erreiche«, räumte Wendy ein. »Okay, Captain, ich würde vorschlagen, wir beide gehen in Sektor A und sehen nach, ob wir zur Abwechslung mal jemanden von der Sicherheit finden; aber wenn man die braucht, sind sie natürlich nie da.«
»Und was machen wir, wenn es wirklich die Posleen sind?«, fragte Shari. »Wenn sie bereits in der Urb sind?«
»Dann gehen wir zu den festgelegten Verteidigungspunkten«, antwortete Wendy. »Aber ich hoffe, dass sie nicht in der Urb sind, denn wenn sie zu den Haupteingängen reingekommen sind, ohne dass eine Warnung kam, dann haben sie die Waffenkammer …«
»Wenn man den Zustand deines Gewehrs bedenkt, würde das vielleicht gar nichts ausmachen«, sagte Elgars und ging zur Tür. »Und wir sind beide unbewaffnet.«
»Wir gehen zum Schießplatz«, sagte Wendy. »Shari, sperr ab; wir haben es offensichtlich mit einer aufgebrachten Menge zu tun.«
»Okay«, erwiderte Shari. »Seid vorsichtig.«
»Wie wär's mit ›Kommt wieder zurück‹?«, wollte Wendy wissen. »Drück uns die Daumen.«
Eigentlich wollte Wendy die Hauptstraße zum Sektor A nehmen, aber alle größeren Durchgangswege waren verstopft. Als einen Aufruhr konnte man das Ganze noch nicht bezeichnen, aber die einzelnen Gruppen waren unruhig und zogen ziellos herum wie Rinder, die Rauch riechen, aber noch nicht sicher sind, aus welcher Richtung das Feuer kommen könnte. Aber der geringste Funke würde ausreichen, um eine Stampede auszulösen. Wendy schüttelte den Kopf, betrat einen drittrangigen Korridor und bog dann einige Male ab, bis Elgars völlig verwirrt war.
»Ich hatte gedacht, ich würde mich allmählich an diesen Ort gewöhnen«, meinte sie. »Aber wenn da die Tafeln nicht wären, hätte ich jetzt keine Ahnung mehr, wo du eigentlich hingehst.«
»Dazu muss man eigentlich hier geboren sein«, räumte Wendy ein und öffnete eine Tür, auf der »Betreten verboten« stand. »Vorzugsweise jemand mit Zugangsberechtigung für Notfälle.«
Der Korridor, auf dem sie sich jetzt befanden, war allem Anschein nach ein Wartungsflur für die Unmengen von Pumpen und Rohren für die Wasserversorgung und Kanalisation der Urb. Links von ihnen dröhnte und gurgelte eine mächtige Pumpe, an der ein halbes
Weitere Kostenlose Bücher