Irgendwie Anders (German Edition)
neben mich gestellt hast und mich berührt hast. Deine Worte! Ich war sofort hart und hatte fürchterliche Angst, was falsch zu machen. Du wusstest so genau, was du wolltest, wie es geht. Nur ich nicht. Aber ich wollte es, ich wollte dich so sehr, dass es mir egal war, ob es nur einmal werden würde.“ Seine tollen blauen Augen himmeln mich an.
„Markus hatte mich gewarnt, dass die meisten nur einen schnellen Fick wollen“, fügt er entschuldigend hinzu.
„Wollte ich auch“, bestätige ich und denke an den unsicheren Kleinen, der mir so mutig gefolgt ist und gebe zu: „Ich wollte dich gleich flachlegen, als ich dich gesehen habe.“ Er hatte so was an sich, jetzt weiß ich es.
„Als du nackt vor mir standest, wollte ich dich unbedingt ficken. Dein toller Körper, du sahst umwerfend aus, unglaublich sexy in deiner Unsicherheit. Das hat mich total heiß gemacht. Ich konnte mich kaum beherrschen. Wie vorhin. Du machst mich völlig irre. Ich hätte dich fast gezwungen, so geil war ich auf dich.“ Ich schäme mich jetzt noch.
Tim richtet sich auf und fährt mir mit seinem Finger sanft durchs Gesicht, berührt meine Lippen.
„Aber du hast es nicht. Und dann warst du plötzlich so unglaublich zärtlich. Du hast mich überall geküsst und so. Ich konnte gar nicht mehr weg, ich wollte das alles einfach nur genießen. Es war total schön. So wie ich es mir immer vorgestellt habe“, seufzt er und fügt leise hinzu: „Es ist jedes Mal schön mit dir.“
Wir schweigen, genießen es einfach, nebeneinanderzuliegen.
„Ich habe deinen Vater kennengelernt“, rutscht es mir plötzlich heraus.
„Mmh“, brummt er fragend.
„Du hast Glück mit ihm“, seufze ich. „Mein Vater hat mir bis heute nicht verziehen, was ich bin. Er hat jeden Kontakt abgebrochen, bis ich wieder „normal“ bin.“ Ich lache bitter auf. „Nur meine Mutter spricht noch mit mir.“ Ich genieße seine zarten Berührungen.
„Dein Vater ist klasse. Er hat mich zum Tee eingeladen“, ergänze ich und schmunzle Tim an. Der guckt überrascht und lächelt zaghaft.
„Du … musst aber nicht. Ich meine … wenn du nicht … willst“, stottert er und gibt sich einen Ruck: „Du musst nichts ändern, für mich.“ Tim leckt sich flüchtig über die Lippen. „Ich meine, du kannst jeden haben, warum solltest du dann nur mit mir wollen. Ich … das ist okay für mich. Ich kenne das schließlich auch so von Markus. Er ist genauso wie du. Deshalb wollte ich wohl auch, dass du mich mitnimmst.“
Ich schaue ihn direkt an und erneut sprechen seine Augen mehr als die bloßen Worte es vermögen.
„Nein, Tim. Es ist nicht okay. Nicht für mich“, erkläre ich entschlossen und ich weiß, dass ich es wirklich auch so meine. „Und ich bin nicht wie Markus.“
Er lächelt zaghaft. „Heißt das … du … du ...?“
„Ich möchte mit keinem anderen mehr ins Bett gehen, als mit dir Tim“, erkläre ich ernsthaft. Ich lüge nie. Ich bin immer ehrlich.
Sein Gesicht erstrahlt. Ich kann es nicht anders beschreiben. Er strahlt von innen heraus. Ist das die Liebe? Muss wohl sein, denn die Strahlung durchdringt mich und erwärmt mein Inneres ebenso.
„Aber … aber … warum? Ich … ich bin ...“, haucht er perplex.
„Du bist das Beste, was mir je untergekommen ist.“ Das meine ich wirklich wortwörtlich. Er schaut immer noch ungläubig. Ich seufze und grinse ihn an: „Wenn ich ab jetzt immer das Beste haben kann, wieso sollte ich mich dann mit etwas Zweitklassigem abgeben?“
Tim lächelt zurück und abermals ist da dieses wundervolle Gefühl in mir.
„Ich dachte schon, ich müsste immer eine Nummer ziehen, wenn ich mal bei dir landen möchte“, gibt er grinsend zurück. Ich umfasse sein Gesicht und schaue ihm wirklich tief in die Augen.
Ach so, das ist damit gemeint. Ja, das geht wirklich tief hinein … da versinkt man ja drin.
„Dieses Bett ist nur für die Nummer fünfzehn reserviert, solange du mich willst“, erkläre ich heiser. Und sein zarter Kuss ist Antwort genug.
Plötzlich löst er sich glucksend lachend von mir: „Moment, ich habe noch was für dich.“ Erstaunt schaue ich zu, wie er vom Bett springt, in den Flur läuft und mit seinem Rucksack zurück kommt.
„Aber du musst erst die Augen zumachen“, verlangt er grinsend. Ich ziehe die Augenbrauen hoch und schaue misstrauisch.
„Was hast du vor?“
„Vertraust du mir?“, stellt er die Gegenfrage, krabbelt aufs Bett, zieht seinen Rucksack mit sich und setzt sich
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