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Irgendwie Top

Irgendwie Top

Titel: Irgendwie Top Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris P. Rolls
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auch“, presste dieser hervor. Er musste sich ablenken, mit etwas anderem beschäftigen, denn sonst würden seine verdammten Gedanken ausschließlich um diese dämliche Frage kreisen: Ist Alex nun sauer, oder nicht?  
     
     

56 Ein Traumpaar
     
    Die restliche Teatime verlief weitestgehend friedlich und ohne größere Peinlichkeiten. Markus' Beklemmung hingegen blieb. Immer wieder versuchte er, Alex' Blick einzufangen, in dessen Augen zu erkennen, was Sache war. Doch Alex hatte seine „Liebster-Schwiegersohn-Maske“ auf und spielte die Rolle perfekt. Markus war sich sicher, dass Maria spätestens bei der nächsten Teatime Alex wieder einladen würde und vermutlich einfach nur, weil sie ihn äußerst nett fand, weniger, weil er mit ihrem ältesten Sohn zusammen war. Offenbar hatte sie ihre Bedenken recht schnell abgelegt. Vielleicht begann sie aber auch die Vorzüge eines Schwiegersohns zu erkennen, der ihr, im Gegensatz zu ihren eigenen Söhnen, nicht widersprach, immer höflich und zuvorkommend war und ein Gespür für schöne Blumen hatte.
    Stewart schien eine ähnlich gute Meinung von Alex zu haben. Der Einzige, der Alex immer wieder finstere Blicke zuwarf, war Mark. Oft genug schaute er jedoch auch Markus an, der sich nicht sicher war, ob ihn ebenso ein Vorwurf traf und wenn welcher. Geflissentlich ignorierte er ihn daher. Alex war das drängendere Problem. Mit Mark würde er schon fertigwerden, dessen war er sich sicher. Alex war ein ganz anderes Kaliber.
    Der ignorierte offensichtlich jedoch Marks Blicke ebenso, bemühte sich um eine lockere Konversation. Obwohl Tim Mark immer wieder anstieß und mit seiner ihm eigenen ansteckenden Fröhlichkeit im Grunde unwiderstehlich war, blieb Mark Alex gegenüber ein wenig kurz angebunden. Dabei konnte er durchaus auch als Schwiegersohn bei Maria und Stewart punkten und unterhielt sich angeregt mit ihnen.
    Markus trug allerdings nicht sehr viel zu dem allgemeinen Gespräch bei. Tim lächelte ihn öfter an, schien aber auch zu bemerken, dass Markus etwas bedrückte. Der sehnte und fürchtete das Ende der Teatime, den Moment, wenn er alleine mit Alex sein würde, sich mit ihm auseinandersetzen, sich der Wahrheit, welcher auch immer, stellen musste.
    Es war schon nach 18 Uhr, als Maria ihre Söhne zum letzten Frondienst in die Küche zwang, um ihr kostbares Geschirr abzutrocknen, welches sie niemals dem Geschirrspüler anvertrauen würde. Widerwillig folgten Markus und Tim ihr in die Küche. Er bemerkte hinter sich, wie sich Mark Alex schnappte und ihn am Arm mit in den Flur zog. So sehr Markus allerdings auch seine Ohren spitzte und angestrengt versuchte, mitzubekommen, was die beiden besprachen, vernahm er nur ein gedämpftes Gemurmel und musste sich zudem noch auf seine Mutter konzentrieren, die ihn ermahnte, besonders vorsichtig mit den Tellern umzugehen. Tim grinste hämisch, offenbar hatte Maria mehr Vertrauen in seine Fähigkeiten im Umgang mit dem Geschirr. Der kleine Mistkerl machte sich sogar den Spaß, in einem unbeachteten Moment, eine ganz besondere Tasse hochzuhalten und so zu tun, als ob er sie fallen lassen würde. Markus erdolchte ihn recht erfolglos mit Blicken.  
    Mark tauchte bald darauf im Türrahmen auf, lächelte und bot seine Hilfe genau rechtzeitig an, um dankend von Maria abgelehnt zu werden. Markus schielte hinter ihn, doch Alex schien zurück ins Wohnzimmer gegangen zu sein. Oder war er womöglich sogar abgehauen, ohne sich zu verabschieden? Nein, dass würde er bestimmt nicht wagen. Oder?
    „Mum, ich bin dann mit Mark weg“, erklärte Tim, als er die letzte Tasse abgestellt hatte und das nasse Geschirrtuch schwungvoll über eine Stuhllehne warf.
    „Oh Timothy, das ist aber ganz schlecht.“ Maria durchkreuzte dessen etwaige erotische Fantasien der kommenden Nacht. „Ich habe dich für morgen Früh fest für Gartenarbeit eingeplant.“ Tim starrte sie betroffen an und erwartungsgemäß extrem enttäuscht. Markus konnte sich seinerseits ein hämisches Grinsen hinter dem Rücken seiner Mutter nicht verkneifen. Tim quittierte es, als sich ihre Mutter an Mark wandte, indem er seinem Bruder rüde den Stinkefinger zeigte.
    „Es tut mir leid, Mark“, erklärte Maria, „aber üblicherweise ist Timothy nicht vor 11 Uhr wieder daheim, wenn er bei dir übernachtet.“ Mark zuckte betroffen zusammen, warf einen unsicheren Blick auf Maria und auf Tim, dessen Augen ihn geradezu anflehten, seine Mutter zu überreden. Markus schmunzelte, denn die

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