Irgendwie Top
Markus konnte sich einfach nicht an ihm sattsehen. Dies war Alex, das Model, der Pornostar, der erfolgreiche Geschäftsmann, aber auch sein Liebster. Versonnen wanderten Markus' Fingerspitzen über die Haut.
Meiner. Kein Fick, kein schnelles Vergnügen. Alex ...
Markus' Gedanken drifteten zurück zu ihrer gemeinsamen Nacht. Er fühlte die trockenen Spuren des letzten Sex am Körper. Sie waren nicht gleich eingeschlafen, hatten noch lange beieinandergelegen, sich wortlos gestreichelt, geküsst und dann irgendwann eingedöst.
„Morgen …“, hatte Alex als Letztes gesagt. „Morgen.“
Endlich ... Morgen … Nein: Heute!
Markus' Lächeln breitete sich aus. Heute Abend würde er Alex unter sich zu liegen bekommen, heute würde er ihm den tollsten Sex seines Lebens bereiten, ihm zeigen, wie viel er ihm bedeutete, wie wichtig er geworden war, wie sehr Markus ihn … liebte. Er rollte das Wort auf der Zunge, kostete es und fand es seltsam gut schmeckend. Es ging also doch, Markus Dawson konnte sich tatsächlich verlieben.
Leise seufzend schüttelte er den Kopf. Du hast dich in einen Typ verliebt, der so rein gar nicht deinem sonstigen Beuteschema entspricht, geschweige denn, irgendeine Ähnlichkeit mit Tim aufweist. Braune Haare anstatt Struppis dunkelblonden, braune statt strahlend blauen Augen, ein kantiges, dunkles, männlich herb und schön wirkendes, anstelle eines sommersprossigen, schmalen Jungengesichts. Ein großer, kräftiger, schlanker und durchtrainierter und kein kleiner, langbeiniger, aber eher schmächtig wirkender Körper. Alex war ein ganzer Mann, ein Macho, sich seiner Schönheit, seiner besonderen Wirkung, des Auftretens absolut sicher. Der gelegentlich arrogant wirkte, mit scharfer Zunge und unfehlbarem Geschmack, wo Tim ein frecher, nicht zu selbstsicherer, eher träumerischer Typ irgendwo zwischen Junge und jungem Mann war.
Verrückte Welt.
Markus fuhr mit dem Finger ganz sanft über die Stirn, hinab zur Nase und zu den weichen Lippen. Alex zärtlich zu berühren erschien ihm noch immer eigenartig verboten. Doch der rührte sich nicht, schien tief und fest zu schlafen, den Mund ganz leicht geöffnet. Sein Atem streifte Markus' Hals. Dessen Finger zitterten, heiße Wellen immenser, kaum zu kontrollierender Zuneigung schwappten durch seinen Körper. Kein sexuelles Begehren, einfach nur der Wunsch nach Zärtlichkeiten, diesen Mann zu berühren, alles an ihm. Inklusive Alex' Selbst.
Markus wollte jeden Moment auskosten, ihn nie aufwachen lassen, sich ganz und gar in seinem Anblick verlieren und dennoch wirkten Alex' sinnliche Lippen unwiderstehlich, zogen seine magisch an. Er konnte dem Impuls absolut nicht widerstehen, sich vorzubeugen und sie zu kosten, sie sanft mit seinen Lippen und seiner Zunge zu liebkosen.
Alex murmelte etwas, bewegte sich ein wenig dichter an Markus heran, den Mund noch immer willig geöffnet. Markus' Lippen verselbstständigten sich, gehorchten einem fremden Willen, vielleicht auch der Droge Liebe, die noch immer in seinen Adern ihre berauschende Wirkung entfaltete. Seine Zunge wagte sich vorsichtig vor, streichelte Alex' Lippen.
Küssen war wunderschön. Alex zu küssen der Himmel, viel besser, als Tims Küsse je sein könnten.
Leise seufzte Alex in den Kuss hinein und bewegte sich träge. Mit Bedauern und erwartungsvoll klopfendem Herzen bemerkte Markus, dass er wach wurde. Trotzdem ließ er nicht ab, konnte es auch gar nicht. Es war wie ein innerer Zwang, Alex zu küssen, ihn zu streicheln.
Ein Murmeln entkam Alex und er öffnete zögernd die Augen. Einen Moment lang wirkte er noch verschlafen, tief im Traum gefangen, im nächsten lächelte er und erwiderte völlig selbstverständlich den Kuss.
„Und ich dachte schon, ich träume nur“, nuschelte er zwischen zwei weiteren Küssen. „Aufzuwachen und mein Muskelmann küsst mich, ist eindeutig besser als jeder andere Traum.“ Wohlig seufzte er, schob seinen Arm unter Markus hindurch und zog ihn an sich heran. Markus ließ es sich gefallen, löste sich von Alex' Lippen und schmiegte sich an.
„Der Muskelmann wird durch dich noch zum Kuschelteddy“, gab Markus leise, über sich selbst schmunzelnd, zu. Verdammt, er hätte nie gedacht, dass es ihm so gefallen würde. Alex gab ein Geräusch von sich, was zwischen Kichern und Glucksen lag.
„Stahlharte Muskeln, weiches Fell und ein Herz aus Plüsch“, fasste er zusammen. Markus versetzte ihm gutmütig einen kleinen Stoß.
„Vorsichtig, Facemann! Deine Maske
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