Irgendwie Top
schlängelte, schien in dem kühlen Licht in Bewegung zu geraten, die einzelnen Schuppen hoben und senkten sich, als ob er atmen, langsam am Arm höher kriechen wollte. Das aufgerissene Maul mit den großen Augen war bereit zuzuschnappen, sich in die Haut zu bohren, unter der seine Farbpigmente ruhten.
Markus' Atem ging schneller. Sein Herz flatterte wie ein gefangener Vogel, der immer wieder heftig gegen seinen Brustkorb stieß und versuchte, aus seinem Gefängnis zu entkommen. Alex' Blick erfasste seine leicht geöffneten Beine, glitt von den angespannten Zehen kribbelnd höher, über die Knie und ruhte einen Moment auf Markus' deutlich sichtbarer Erektion in dem Nest aus dunklen Haaren. Dieser Blick ließ die Hoden prickeln und warm werden, sein Glied zucken, und wie unter unsichtbarer Berührung steifer werden. Liebkosend, gleich dem Streicheln mit kühlen Fingerkuppen wanderte der Blick weiter, über Markus' Bauch zur Brust und über sein Kinn, verharrte auf den Lippen und fokussierte schließlich auf die Augen.
Kein Entkommen. Kein Verstecken, kein Spiel, keine Maske. Schonungslos durchdrang Alex' forschender Blick ihn, offenbarte alles, fand jeden versteckten Winkel, zerrte alles in das Licht dieses einen Spots. Jeder Zentimeter seiner Haut prickelte unter Alex' Blick, erwärmte sich. Jede Ader quoll über von heißem Blut, quälendem Verlangen.
„Umwerfend!“ Alex hauchte nur dieses eine Wort. Markus konnte ihn nicht wirklich sehen, ahnte mehr die Bewegung seiner Lippen, wie die Zunge sanft über die Unterlippe leckte und diese befeuchten würde. Die Bewunderung, die Gier, die Lust hinter diesem einen Wort ließ ihn stärker frösteln, sandte Schauer um Schauer über seinen Rücken. Feucht bildeten sich erste Schweißtropfen auf seiner Stirn, rannen ihm über den Rücken. Er war einen Moment versucht, seine Beine zu schließen, seine offensichtliche Verletzbarkeit zu verbergen. Aber wozu? Alex durfte alles sehen, durfte ihn so ansehen, ihn mit den Augen verschlingen, mit Blicken streicheln, alleine mit seiner Anwesenheit ihn deutlich sichtlich erregen.
„Ich will dich sehen“, kam es rau von Markus' Lippen, heißes Verlangen in jedem Wort. Alex machte langsam einen Schritt hinein in das künstliche Licht und ging augenblicklich fließend vor Markus in die Hocke. Es wirkte, als ob er einsinken würde in blaues Wasser, unter die Oberfläche tauchen hinab zu ihm. In der blauen Beleuchtung wirkte Alex' Haar tiefschwarz, seine Haut glatt und makellos. Fein schwebte der Geruch seines Schweißes heran, der winzige Schimmer bläulicher Tropfen auf seiner Haut kündete davon, dass auch Alex warm war.
Markus strengte seine Augen an, dennoch konnte er Alex' Gesicht nicht erkennen. Nur Mund und Nase waren auszumachen, die Augen nicht. Stumm betrachtete Alex ihn aus dem Dunkeln heraus, schien alles an Markus in sich aufzusaugen.
„Ich habe noch niemals einen so geilen Mann wie dich gesehen!“, flüsterte seine rauchige Stimme, Ehrfurcht, Sehnsucht, ja, Liebe in jeder Silbe. So klang sie nur, wenn er vor Lust schier verging. Markus lächelte glücklich, spürte seinen Unterleib zucken. „Ich möchte dieses Bild immer in meinem Kopf behalten und niemals vergessen. Jedes Detail soll sich für immer einbrennen, unvergänglich werden.“
Leidenschaft schwang in seinen Worten mit und eine winzige Spur von leiser Furcht, die Markus' Magen erfasste und feines Schaudern an seinem unteren Rücken erzeugte. Markus wusste genau, wovor Alex sich insgeheim fürchtete, denn diese nagende, kaum wahrnehmbare Furcht spürte er auch in sich.
„Du musst es nicht in deinem Kopf behalten“, brachte er heiser hervor. „Ich bin da. Hier und jetzt und ich werde auch nicht gehen. Ganz bestimmt nicht!“ Sein Atem stockte, sein Herz bollerte heftiger. „Nicht, solange du mich haben willst“, fügte er eigenartig zittrig hinzu.
Alleine der Gedanke … Nein! Völlig undenkbar!
Sie gehörten zusammen, waren eins. Es gab keine andere denkbare Variante. Markus bebte, krampfte bei dem Gedanken, jemals ohne Alex zu sein, ihn nicht mehr zu sehen, nicht anzufassen, nicht mit ihm zusammen sein zu dürfen. Unvorstellbar! Nie wieder so einsam.
Alex sagte nichts, rührte sich nicht, sah ihn weiterhin nur an.
Markus setzte sich auf, kniete sich vor ihn und streckte seine Hand nach ihm aus. Für einen winzigen, erschreckenden Moment, glaubte er, seine Hand würde durch das blaue Licht hindurchgleiten und nur ins Leere greifen, dann
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