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Irrwege

Titel: Irrwege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Tracy Hickman
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Tigermännern,
erzürnt über ihre Niederlage, streunen draußen herum, in der Hoffnung, einen
von uns allein in die Fänge zu bekommen.«
    »Der Assassine. Wo ist er?«
    »Hier, Marit.« Hugh Mordhand stand auf. Er hatte
an ihrem Bett gewacht, ungesehen, unbemerkt. »Ich werde mit dir gehen. Ich
habe selbst noch ein Hühnchen mit Alfred zu rupfen«, fügte er grimmig hinzu.
    »Er ist unsere einzige Hoffnung«, sagte Marit.
In ihren Augen schimmerten Tränen. »Es ist Haplos einzige Hoffnung.« Sie griff
nach ihren Waffen, die die Heiler zur Seite gelegt hatten.
    Vasu fragte nicht, was sie meinte. Xars Magie
hatte die Augen des Obmanns nicht zu blenden vermocht. Er hatte den Fürsten des
Nexus gesehen, war Zeuge gewesen, wie Xar mit Haplo verschwand – und mit dem
Hund. Und er ahnte, daß der Fürst des Nexus nicht vorhatte, in die Schlacht um
das Letzte Tor einzugreifen.
    »Laßt sie gehen«, sagte er zu den Heilern. Sie
traten zur Seite.
    Vasu führte Marit und Hugh Mordhand zur Mauer.
Er zeigte ihnen, wo er den Drachen – grün und golden – vom Himmel fallen
gesehen hatte. Er öffnete ihnen die Tore Abris und sah sie in der Dunkelheit
untertauchen.
    Dann stand er lange, lange Stunden auf den
Zinnen und starrte in stummer Verzweiflung auf ein düsteres rotes Leuchten am
Horizont, dort, wo das Letzte Tor lag.
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Appendix 1
Der Todesdolch
    Spekulationen 41
    Von all den unglücklichen Dingen, die mein Volk
sich vor der Teilung zuschulden kommen ließ, war die Erschaffung einer Waffe
wie des Todesdolchs – derzeit im Besitz von Sir Hugh – das
verabscheuungswürdigste Vergehen. Ein Beweis, daß wir Unschuldige – Menschen,
Elfen, Zwerge, deren Beschützer zu sein wir behaupteten – in unseren
Zwist mit den Patryn hineinzogen.
    Daß die Waffe dazu bestimmt war, von Nichtigen
gehandhabt zu werden, steht zweifelsfrei fest. Ich habe sie untersucht, mit
besonderer Sorgfalt die Runen auf der Klinge, und ich bin davon überzeugt. Man
hat sie nachlässig geschmiedet, in großer Eile, das geht aus der primitiven
Machart hervor, und deshalb denke ich mir, daß diese Waffen in größerer Menge
hergestellt wurden.
    War die Furcht Samahs und der Ratsmitglieder vor
den Patryn so übermächtig, daß sie ganze Legionen von Nichtigen mit diesen
heimtückischen Dolchen ausstatteten? Ich kann nur annehmen, daß es so gewesen
zu sein scheint. Doch nirgends habe ich gelesen, daß Schlachten, an denen
Nichtige beteiligt waren, in den letzten Tagen der alten Erde stattfanden. Zu
jener Zeit pflegte man Zweikämpfe auszutragen, magische Duelle, die
unweigerlich mit dem Tod eines oder beider Kontrahenten endeten.
    Doch aus dem, was ich von meiner geliebten Orla
über jene letzten Tage erfuhr, glaube ich folgern zu können, was sich
zugetragen hat. Vergiftet von Angst, besessen von dem Verdacht, die Patryn
könnten ebenfalls ein Vasallenheer aufstellen (was den Tatsachen entsprochen
haben mag oder auch nicht), beschlossen Samah und der Rat, ihnen zuvorzukommen,
und bewaffneten eine große Anzahl Nichtiger mit diesen magischen Dolchen. Ich
bezweifle, daß man ernsthaft vorhatte, sie in die Schlacht zu schicken.
(Allein, weil Samah ihnen nicht traute.) Viel wahrscheinlicher sollten die
Nichtigen als Ablenkung dienen und mit Scheinangriffen den Sartan die nötige
Zeit verschaffen, um das Siebente Tor zu betreten und die Teilung zu vollenden.
    Offenbar ist dieser Plan nie in die Tat
umgesetzt worden. Möglicherweise haben die Nichtigen rebelliert (das hoffe
ich!), oder möglicherweise schlug sogar Samah das Gewissen bei der Vorstellung,
andere seine Schlachten schlagen zu lassen. Die meisten der fluchbeladenen
Waffen dürften entweder bei der Teilung vernichtet worden sein, oder die Sartan
konfiszierten sie, bevor sie die Nichtigen auf den neuen Welten ansiedelten.
    Wie ist diese erhalten geblieben?
Höchstwahrscheinlich fiel sie in die Hände eines skrupellosen Elfen, der –
geblendet von der Macht der Waffe – beschloß, sie für sich zu behalten. Die
Klinge, auf ihr eigenes Überleben bedacht, wird sich ihm willig gefügt haben.
Der Elf war im Gebrauch der Waffe unterwiesen, doch infolge irgendwelcher
Umstände – vielleicht sein frühzeitiger Tod – wurde das Wissen nicht an die
folgenden Generationen weitergegeben. Nur den Dolch vererbte jeder Vater an
den Sohn. Der erste Besitzer kann nicht geahnt haben, welch tödliche Stafette
er in Gang setzte.
    Wie nun ist die Wirkung des

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