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Irsud

Irsud

Titel: Irsud Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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ihre Seite, schloß lange, schlanke Finger um ihre Schulter. „Geh auf den Tisch zurück, Ardana“, sagte sie kalt.
    Die Finger waren trocken und leicht rauh. Aleytys konnte die harte Gelenkverbindung der Fingerknochen durch die Haut spüren. Sie riß sich los, warf dabei ihr Haar aus dem Gesicht. Die Wachsamkeit brannte plötzlich in einem wilden Aufflackern von Rebellion aus ihr heraus. Wie ein Tars beim Anschleichen, schoß sie schnelle Blicke im Zimmer umher, animalisch auf ein unmögliches Entkommen bedacht.
    Die weißen Nayids, die sich um das Bett scharten, ignorierten sie, als würde sie nicht existieren, aber sie wahrte vorsichtigen Abstand zu den roten, zog sich von den kreisenden roten Gewändern zurück, während die Nayid-Wächterinnen sie aus ihren runden schwarzen Augen heraus anstarrten, rechte Hände um schwarze, hinter die breiten Gürtel gesteckte Stäbe gelegt, die karmesinroten Gewänder an die dünnen, länglichen Körper geschmiegt. An dem unregelmäßigen Kreis vorbei sah sie einen Durchgang, der teilweise von einem blaugrünen Gobelin verdeckt wurde. Lauf, trieb ihr umnebeltes Gehirn sie an. Lauf.
    „Ardana.“
    „Nenn mich nicht so“, platzte Aleytys heraus, augenblicklich von ihrem Vorhaben abgelenkt. Unmöglich, zwei Gedanken im Kopf zu halten. Sie riß sich von der Kipu los und schoß auf den Durchgang zu, stürzte auf den freien Raum zwischen zwei Wächterinnen zu. Lange Finger packten ihr Haar und schwangen sie mit einem erschreckenden Beweis von Kraft mühelos zurück. Aleytys sackte auf die Knie, schwer atmend, als sich der Griff an ihren Haaren lockerte. Tränen des Schmerzes strömten aus ihren Augen.
    „Beruhige dich, Sklavin.“
    Aleytys kauerte auf dem Boden und schaute an den wirren Haarsträhnen vorbei zu der Kipu hinauf. „Nein. Ich will keine Sklavin sein.“
    „Sklavin“, wiederholte die Kipu, wobei ihre Fühler leicht zuckten. „Gekauft und bezahlt. Du verschwendest deine Energie und meine Zeit, wenn du dir etwas vormachst. Deine Situation ist eine Tatsache, die weder geleugnet noch bestätigt werden muß. Ich besitze dich. Du bist Fleisch. Wenn ich mich entscheide, dich zu ernähren, ißt du. Wenn nicht, verhungerst du. Wenn ich mich entscheide, dich zu Fleisch für meine Sabutim zerlegen zu lassen, wirst du Futter sein. Erzähl mir nichts von deinem vorherigen Leben. Das ist vorbei. Vergiß es. Du bist Fleisch. Gekauft und bezahlt. Akzeptiere das.“
    Aleytys starrte sie für einen Moment an. Ruhig stand sie auf, schob vereinzelte Haarsträhnen hinter ihr Ohr zurück. Der PSI-Dämpfer juckte in ihrem Rücken, und ihr Gehirn fühlte sich wie heißer Brei an, und ihre Nacktheit war eine schwer zu übersehende Verwundbarkeit. Sie schob den verwirrenden, verräterischen Zorn weit, weit von sich und bemühte sich, ihren Kopf klar zu bekommen.
    „Niemals. Gekauft? Du hast dein Geld verschwendet.“
    „Nein. Zu deinem augenblicklichen Trost, Sklavin …“ Die Kipu schnellte einen langen Zeigefinger zu den beiden Wächterinnen hinter Aleytys. „Komm zum Tisch zurück.“
    Aleytys blickte über die Schulter zu den schmalen, gleichmütigen Gesichtern. Der Dämpfer schnitt ihren emphatischen Tastsinn ab und ließ sie sich schlimmer als geblendet fühlen. Sie sah die Kipu wieder an. „Ich könnte dir einigen Ärger bereiten.“
    „Bringt sie.“ Die Kipu drehte ihr den Rücken zu und sah das Bett an, womit sie alles, was Aleytys möglicherweise tun konnte, als geringfügige Stichelei abtat, nicht wert, sich darum zu kümmern.
    Aleytys sah ihr nach, wie sie davonging, und schwor sich, daß sie irgendwie … irgendwie … diese Arroganz durchlöchern würde.
    Lange, kalte Finger schlossen sich um ihre Arme. Hilflos wie ein ungezogenes Kind ließ sie sich von ihnen zu dem polierten Metalltisch zurückschieben. Glatt, mit kaum einer Unterbrechung in ihren Bewegungen, bückten sie sich und hoben sie hoch, um sie auf der Fläche auszustrecken und sie stillzuhalten.
    Eine weiße Nayid ergriff Aleytys’ Kopf, wandte ihn von sich ab; ihre Kraft machte die langen Halsmuskeln sinnlos. Aleytys spürte eine kalte Stelle auf ihrem Rückgrat, rund wie das Ende eines der Stäbe, dann verschwand jedes Empfinden aus ihrem Körper. In plötzlicher Panik schrie sie auf.
    „Es soll nur den Schmerz beenden.“ Die Stimme der Nayid war ruhig und präzise wie die einer Maschine. Und seltsam beruhigend. Sie schien so sicher und lässig hinsichtlich dessen, was vor sich ging.
    „Was macht

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